Uncanny Encounters in Istanbul

Am 15. September eröffnet das Museum Istanbul Modern die Ausstellung Uncanny Encounters, welche fotografische Werke von sechs jungen türkischen Künstlern vereint, um den Betrachter zu einem Bild zu führen, welches auf eine bestimmte Weise in der kollektiven Erinnerung verankert ist und deshalb, wenn man es zum ersten Mal sieht, trotzdem bekannt erscheint.

uncanny istanbul

Das Konzept von Uncanny wird hier benutzt aufgrund des Gebrauchs, den die Philosophie und die Kunst von ihm macht um sich auf jenes Gefühl zu berufen, welches hervorgerufen wird beim erleben einer neuen Situation, von der man schon einmal zuvor Zeuge war oder sie erlebt hat. Was man im französischen Déjà Vu nennt oder „schon gesehen“,  diese merkwürdige Situation, welche der Franzose Emile Boirac in seinem Buch L’avenir des sciences psychiques untersuchte, provoziert Schrecken und Verwunderung und das ist es, was die Künstler dieser Ausstellung erlebt haben.

Die Fotografie ist immer eine überraschende Begegnung bei welcher der Blick, die Beobachtung und die Sensibilität unter Spannung stehen, wenn das Bild zur Realität wird. Von dort aus den Prozess des Auftauchen des Bildes durch die Entwicklerflüssigkeit zu sehen, dieser einzigartige Prozess den nur der Fotograf wie ein Uncanny erleben kann, zum ersten Mal auf etwas zu blicken was er schon einmal gesehen hat, dies ist was die Ausstellung durch außergewöhnliche Arbeiten der Fotografen Melisa Önel, Silva Bingaz, Çınar Eslek, Zeren Göktan, Banu Cennetoğlu  und Zeynep Kayan als Konzept zu vermitteln versucht.

Sie alle sind Teil einer neuen Künstlergeneration aus der Türkei, die alle schon relevante internationale Karrieren haben und an wichtigen Ausstellungen oder Biennalen teilnehmen oder außerhalb der Türkei arbeiten, wie Silva Bingaz, eine Fotografin die durch ihre Collagen beeindruckt und außerdem eine wichtige Arbeit in Japan entwickelt hat.

Banu Cennetoğlu ist eine Fotografin aus jener Generation, welche die Krise der 70er und die Frustration der 80´er erlebt hat. Etwas, was sowohl ihr fotografisches Werk wie auch ihre Arbeitshaltung beeinflusst hat. Ihre Arbeit ist vielseitig und reicht von fotografischen Installationen über Fotobücher mit kleinen Texten und gelegentlich auch Video. Mit ihrem Werk Catalog, in der sie Konzepte mit Fotografien verbindet, hat sie die Türkei auf der Biennale von Venedig vertreten.

Durch Malerei, Fotografie und Video erforscht Çınar Eslek die Möglichkeiten des Menschen, in verschiedenen Kontexten gleichzeitig zu existieren und außerdem die Verbindung des Körpers mit dem Raum. Diesem Thema nähert er sich mit unterschiedlichen Medien an, aber das Bild ist immer der zentrale Punkt seines Werkes. Er schafft interessante, konzeptuelle Arbeiten bei denen er ausgeschnittene Fotografien auf Papier klebt. Für Eslek „besteht der Raum der Kunst in mentalen und psychischen Räumen“ und dort entsteht auch sein Werk. Melisa Önel ist Fotografin und Cineastin, sie arbeitet mit Dokumentarfilmen und Video und hat an der Berlinale teilgenommen.

Zeynep Kayan ist Fotografin und wurde in Ankara geboren. Sie arbeitet mit Fotografie und Video. Ihre konzeptuellen Arbeiten entwickeln sich zu traumhaften Erzählungen, die das Bild des Weiblichen zum Schwerpunkt haben.

Für mehr Information: http://www.istanbulmodern.org/en/f_index.html


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