Unbeständigkeit des Ich

Unbeständigkeit des Ich„Ich“ bedeutet Identifikation, womit die Gleichsetzung einer Erfahrung mit einer Äußerlichkeit gemeint ist. „Ich bin mein Körper“, beschreibt das Gleichsetzen einer Erfahrung mit dem Körper. „Ich bin ärgerlich“, setzt das (eigene) erfahrbare Dasein mit der Geschichte der erregten Energie (= Konzept des Ärgers) gleich. „Ich denke,…“ lässt mentale Welterfahrung in den Vordergrund treten. Doch all diese Identifikationen sind vergänglich. Untersucht man einmal etwas gründlicher den Vorgang der Ich-Gleichsetzung, dann kann man erkennen, dass der Geist sich immer wieder neue Objekte der Identifikation sucht. Der Grund liegt in seiner Unbeständigkeit. Diese Unbeständigkeit kann auch als die fundamentale „Unruhe des Herzens“ bezeichnet werden. In der nachhimmlischen Ordnung dieser Welt halten sich die Kräfte nicht mehr in Balance. Sie wechseln einander in einem kreativen Prozess ab. Da dieser Prozess aber für das Individuum bedrohlich erscheint, beginnt es sich mit allen möglichen (und auch unmöglichen) Objekten gleichzusetzen.

Hier beginnt nun der fundamentale Irrtum des Lebens. Der Vorgang des Identifizierens wird zu einem Automatismus und täuscht dem Menschen einen Zustand von unabhängiger Eigenexistenz vor. Dadurch verliert er die Verbindung zu seinem Urgrund. Genauso wie eine Schaumkrone nicht unabhängig vom Meer und seinen Wellen, die wiederum von Wind, Sonne, den Gezeiten und damit vom Mond usw. existieren können, ist die inhärente Existenz des Menschen eine Phantasie. Es ist wie die Vertreibung aus dem Paradies. Die Rückkehr in dieses glückbringende Land, das in den Mythen der Menschheit immer wieder beschrieben wird, ist die Wiedervereinigung mit dem ursprünglichen Geist. Es ist das Erfahren der vorgeburtlichen Ordnung der Welt, wo sich alle Kräfte noch im Gleichgewicht befinden.


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