„Umzug und andere lustige Dinge“ – als ich gerade meine getippselte Überschrift las, bemerkte sogar ich, dass diese nur so vor Sarkasmus tropft. Lustig waren die letzten Wochen eigentlich eher selten. Obwohl wir uns bemühen – wirklich 😉
Soll ich von vorne beginnen? Ja schon, oder? Die Frage ist nur:
Wo ist vorne?
Wenn ich an den Umzug denke, denke ich automatisch an den Abend auf dem Balkon, ein Feierabendbierchen in der Hand und unser loses Geplänkel über die Zukunft. Unsere eventuelle gemeinsame Zukunft. Auch, wenn wir erst seit ein paar Monaten – wieder – ein Paar waren: der Drang, den Anderen täglich immer um sich zu haben, bestand bei uns Beiden. Das Gespräch kam plötzlich bei der Frage an: „Wollen wir zusammenziehen? Irgendwann?“. Ich wollte sowieso, am liebsten sofort. René war da etwas vorsichtiger und verschob die Entscheidung auf nächstes Jahr. Was soll Frau da machen? Ja logisch: nachfragen 😛 Das tat ich auch prompt. Und auf meine Frage, warum noch warten, hatte er nicht wirklich eine Antwort. Im Gegenteil: er hatte es einfach nicht gewagt, auszusprechen, dass es ruhig schneller gehen könnte. An diesem Abend beschlossen wir, dass wir es ganz in Ruhe demnächst angehen werden. Zumindest legten wir unsere Wünsche für eine Wohnung fest und freuten uns, eine gemeinsame Basis gefunden zu haben.
In den nächsten Tagen war es dann René, der mich überraschte: „zufällig“ war er auf entsprechenden Portalen schon über passende Wohnungen „gestolpert“. Wahrscheinlich waren die Anfragen, die er versendete auch „ganz von alleine“ auf die Reise gegangen. 🙂 ich hab mich gefreut wie Bolle. Schließlich war das ein mehr als deutliches Zeichen, dass er auch wirklich wollte. Nun ja – „zufällig“ waren das auch die gleichen Annoncen, die mir auch in’s Auge gefallen sind, als ich „zufällig“ auf den Portalen war. Wir agierten also unbewußt parallel und interessierten uns auch für die gleichen Wohnungen. Was will man mehr?
Was kam nach vorne?
Wir grenzten die Auswahl ein, erhielten Besichtigungstermine und Absagen und freuten uns auf den ersten Termin zur Wohnungsbesichtigung. Ab und zu waren wir selbst erstaunt, wie schnell wir Wohnungen gefunden hatten, die uns zusagten und überlegten, ob wir das so zügig umsetzen wollten. Aber nur kurz. Irgendwie waren da keine wirklichen Zweifel. Warum dann also erst welche heraufbeschwören?
Manchmal macht es einfach klick
Unsere Ansprüche waren klar definiert: ruhige Gegend, 3-Raum-Wohnung, Balkon oder Terasse, max. 2. Etage – schließlich wird man ja nicht jünger 😉 nah am Bahnhof, (unser) Schlaf- und das Jugendzimmer so weit auseinander wie möglich gelegen, preiswert, Katzen- und Hundefreundlich… so halt. Fast gar keine Ansprüche. Und dann war sie da plötzlich: gleich bei der ersten Besichtigung hat es klick gemacht. Eigentlich ja schon bei der Anzeige, die wir uns ansahen. Aber dann vor Ort noch einmal so richtig. Ein wenig bangen mußten wir allerdings noch, da noch ein anders Paar sich für diese Wohnung interessierte. Irgendwie war sie aber doch für uns gemacht, denn wir erhielten die Zusage und fingen – wieder einmal – an zu packen.
Die Frage: „Hast Du auch noch ein anderes Hobby?“ hörte ich in den nächsten Wochen echt viel zu oft 😛
Ein reibungsloser Umzug? Geht das wirklich?
Uns war sofort klar: Freunde und Familie konnten wir nicht schon wieder um Hilfe bitten. Schließlich waren wir beide erst zum Jahresanfang umgezogen. Die würden uns sicher nicht nur einen süßen Mittelfinger zeigen. Was also tun? Tief in die Tasche greifen und zwei Umzugsunternehmen beauftragen. Was anderes blieb uns gar nicht über. Aber: wir haben es nicht bereut! Im Gegenteil: das Einpacken war schon aufregend genug. Sich dann nicht auch noch um die Organisation des eigentlichen Umzuges kümmern zu müssen, war schon cool. Und außerdem hat das schon was, den Jungs dabei zuzusehen, wie sie die schweren Möbelstücke, Kisten und Säcke für einen selbst durch die Gegend schleppen. Wenn der Schweiß an halbnackten Männerkörpern herunterrinnt… Muskeln sich hart gespannt abzeichnen… Ähm… Wo war ich stehen geblieben? 😉
Natürlich verlief nicht alles wie geplant. Wäre ja auch langweilig oder? Die beiden jungen Männer, die die Möbel von René transportierten verzweifelten an unserem Sofa bzw. dem engen Treppenhaus bzw. der Kombination aus Beidem. Und so kam, was vorprogrammiert schien: das Sofa passte aufgrund seiner großen Sitzfläche nicht durch und steckte plötzlich fest. Weder vor noch zurück ging das riesige und entsprechend schwere Ding. Uns blieb nichts anderes übrig, als unser Prachtstück in die Garage zu verfrachten und in den nächsten Tagen zu verkaufen. Und natürlich ein anderes Sofa zu besorgen. Hierbei hatten wir allerdings wieder Glück: wir fanden im Möbelhaus um die Ecke eins im Supersonderangebot (und immer noch teuer genug), dass super zu unseren anderen Möbeln passt. Und es wurde bereits nach ein paar Tagen angeliefert, so daß wir nur kurze Zeit unsere Hintern auf dem Teppich platt sitzen mussten.
Mein Umzug bereitete mir im Vorfeld einiges Kopfzerbrechen: ich hatte doch glatt Bedenken, die Umzugskisten zu voll bzw. zu schwer gepackt zu haben. Tja – die Jungs fanden das anscheinend nicht. Da wurden mal locker zwei Kisten plus auf einmal die vier Etagen herunter geschleppt. Ruckzuck war die Wohnung leer und die neue voll gestellt.
Unser Fazit: das Geld für ein Umzugsunternehmen sparen und dann entsprechend nutzen lohnt auf auf jeden Fall und ist mehr als empfehlenswert! Wir waren selbst erstaun, wie viel Energie im Anschluß für das Auspacken über war. Um so schneller wurde die neue Wohnung gemütlich und wir fühlten uns gleich wohnlich. Coole Sache 🙂
Ein bisschen Hilfe haben wir uns aber dann doch noch geholt: einige Fuhren vorab mit privaten PKW´s und dann beim Malern der alten Wohnung. Spaß hatten wir dieses Mal auf jeden Fall auch wieder jede Menge.
Und wann ist der nächste Umzug?
Wenn es nach uns geht: (vorläufig) gar nicht mehr. Schließlich haben wir die Wohnung auch danach ausgesucht, dass wir sie uns eine kleine Ewigkeit leisten können. Und selbst, wenn Michelle einmal ihre eigenen Wege geht, sind die Räume für uns beide nicht zu viel und sie hätte immer ein Besucherzimmer frei.