Umzug mit Katze(n) – so klappt es mit der neuen Wohnung

Umzug mit Katzen

Anfang Dezember sind ich und meine Frau mit unseren drei Wohnungskatzen umgezogen. Ein Umzug ist immer stressig, das ist auch der Grund dafür, warum hier im Katzenkram Blog länger nichts mehr geschrieben wurde. Aber nicht nur für den Menschen ist ein Umzug stressig, auch die Katzen befinden sich durch den Ortswechsel im Dauerstress. Das kann in einigen Fällen zu monatelangen psychischen Störungen führen, manche Katzen ziehen sich sehr zurück und werden sehr unglücklich. Wie man einen Umzug am besten durchführt, damit er für die Katze(n) möglichst stressfrei abläuft, dass möchte ich in diesem Artikel besprechen.

Schritt 1 – Autofahren üben

Die meisten Katzen kennen das Autofahren schon vom Transport zum Tierarzt, kaum eine Katze findet das Autofahren spaßig. Eingezwängt in eine enge Transportbox, ohne Toilette, mit Fahrlärm und den ungewohnten Bewegungen des Autos haben alle Katzen Angst und drücken ihren Unwillen oft durch lautes Maunzen aus.

Aber man kann seine Katze an das Autofahren gewöhnen, damit es zumindest ein wenig stressfreier wird:

 

  • Benutzt eine große Hundetransportbox, hier hat eure Katze mehr Bewegungsfreiheit
  • Lasst die Transportbox immer offen in eurer Wohnung stehen, so dass die Katze die Box kennt und vielleicht sogar darin schläft
  • Legt die Transportbox mit einer gemütlichen Decke aus (Tipp: Legt beim Transport darunter saugfähige Wickelunterlagen, falls eurer Katze ein Missgeschick passiert)
  • Am besten Betritt die Katze die Transportbox freiwillig, vielleicht unter Zuhilfenahme von ein paar Leckerlis. Wenn man die Katze mit Gewalt in die Box stopft, ist das eine schlimme Erfahrung für sie, die Transportbox ist dann für sie immer negativ
  • Übung macht den Meister – dreht ab und zu einmal eine Runde im Auto mit eurer Katze, manche Katzen gewöhnen sich so an diese trotzdem meist noch unangenehme Situation
  • Mit Bachblüten Notfalltropfen oder Katzenpheromonen kann man den Stress mindern
  • Für echte Härtefälle bekommt man beim Tierarzt ein Reise-Beruhigungsmittel

 

Beim Umzug sollte eure Katze dann in eurem eigenen Auto mit euch zusammen mitfahren, so wie ihr das trainiert habt. Also auf keinen Fall im Umzugs-LKW oder bei Fremden.

Schritt 2 – das neue Revier kennenlernen

Katzen haben ein ausgeprägtes Revierverhalten. Freigänger und auch reine Wohnungskatzen lieben ihr Revier, an dass sie sich sehr gewöhnt haben. Daher können sie auch gar nicht verstehen, wenn ihre Menschen auf einmal beschließen, dass Revier zu wechseln. Ein Umzug in eine neue Wohnung ist daher für die Katze eine rundum bedrohliche Situation. Hier ist der Mensch gefragt, man muss sehr sensibel und behutsam die Katze an das neue Revier gewöhnen.

Optimal wäre es natürlich, wenn die neue Wohnung nicht allzu weit von der alten Wohnung entfernt liegt und man schon vor dem eigentlichen Umzug Zugang hat. So kann man das Autofahr-Training gleich mit Kennenlern-Besuchen in der neuen Wohnung verbinden. Fahrt mit eurer Katze einfach alle paar Tage (mindestens 2-3 Tage Pause dazwischen) in die neue Wohnung. Aber lasst eure Katze nicht gleich in der ganzen Wohnung herumlaufen. Sucht euch einen Raum aus, schließt die Tür und öffnet in diesem Raum die Transportbox. Lasst eure Katze selbst entscheiden, ob und wann sie aus der Box kommen will. Irgendwann wird sie neugierig und erkundet den Raum. Nehmt am besten eine ihr bekannte Schmusedecke und ein (am besten von ihr vorher schon benutztes) Katzenklo mit, das vermittelt Sicherheit. Achtet auf Stresssignale sie stark geweitete Augen, sabbern, pinkeln oder Angstmaunzen. Treten diese Signale auf, solltet ihr erstmal den Heimweg antreten. Wenn die Katze (meist nach 2-3 Besuchen, manche Katzen sind hier aber auch mutiger) sich an den neuen Raum gewöhnt hat, könnt ihr ihr die Tür zu einem weiteren Raum öffnen. So kann die Katze, wenn sie möchte, den weiteren neuen Raum erkunden und sich im Bedarfsfall in den ersten Raum zurückziehen. Ein Zeichen dafür, dass eine Katze sich wohlfühlt ist übrigens, wenn sie mit erhobenem Schwanz herumläuft. Auch beim Gewöhnen an die neue Wohnung können Bachblüten Notfalltropfen eingesetzt werden, damit die Katze etwas entspannter ist.

Auf diese Art könnt ihr eurer Katze nach und nach die ganze neue Wohnung vorstellen, Raum für Raum. Nach dem eigentlichen Umzug kann sie sich so leichter einleben, weil sie das neue Revier schon kennt und akzeptiert.

Wenn es nicht anders geht…

Natürlich ist die in Schritt 2 beschriebene Gewöhnung an die neue Wohnung nicht immer möglich (in den meisten Fällen!). Gerade wenn man weiter weg umzieht oder die neue Wohnung erst ab dem Umzugstag gemietet hat, muss man die Katze leider mehr oder weniger “ins kalte Wasser springen” lassen. Bitte beachtet dabei aber unbedingt die Tipps aus Schritt 3 und 4

Schritt 3  - der Umzug, Abschied aus der alten Wohnung

Der Umzug beginnt immer schon in der alten Wohnung: Umzugskartons packen, Möbel auseinanderbauen, eventuell Renovierungsarbeiten durchführen. All das ist ungewohnt für die Katze und löst so Stress aus. Da man meist schon ein paar Wochen vorher Bescheid weiß, dass man umziehen wird, sollte man die Zeit nutzen um mit der Katze den Umzug zu trainieren. Und das funktioniert so: Stellt ein paar Möbel um, packt Kartons. Bezieht die Katze mit ein, lasst sie zum Beispiel auf den Umzugskartons klettern und gebt ihr ab und zu Leckerlis. Macht aber nicht zu viel auf einmal, lasst der Katze ab und zu Zeit, sich an die Veränderungen zu gewöhnen.

Wenn dann der große Tag gekommen ist, sperrt die Katze in einem Raum ein. Niemand darf diesen Raum betreten, damit die Katze ihre Ruhe hat und nicht im Umzugstrubel türmen kann. In diesem Raum sollte die offene Transportbox stehen, eine Kuscheldecke, Wasser, Futter, Katzenklo, Kratzmöglichkeit und etwas Spielzeug. Im Optimalfall nutzt die Katze die offene Transportbox als Schutzhöhle.

Schritt 4 – die neue Wohnung

In der neuen Wohnung angekommen, sollte wieder ein Raum für die Katze hergerichtet werden, mit (benutztem) Katzenklo und der Katze bekannten Gegenständen, also zum Beispiel der Lieblingsdecke oder dem Kratzbaum. Vielleicht könnt ihr in diesem Raum auch schon ein paar von den alten Möbeln aufbauen, an die die Katze sich gewöhnt hat. Lasst die Katze für mehrere Tage in diesem Raum, bis sie sich an das neue Revier gewöhnt hat. Damit legt ihr für sie eine Basis, sie empfindet diesen Raum dann als ihren Rückzugsort, das gibt ihr ein Stück Sicherheit. Wenn sie sich in diesem Raum eingelebt hat, ermöglicht ihr ihr den Zugang zu einem nächsten Raum. Lasst die Katze das Tempo bestimmen, wenn sie sich noch nicht in den neuen Raum traut, dann lasst ihr noch ein bisschen Zeit.

 

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Bei einem Umzug werden oft auch neue Möbel gekauft, das sorgt bei einer Katze für zusätzliche Verwirrung. Natürlich kann man ein paar Möbelstücke beim Umzug erneuern, aber bitte nicht zu viele auf einmal. Ersetzt die Möbel lieber nach und nach, das ist schonender für die Katze.

 

Nicht zu unterschätzen ist die Wirkung des Menschen auf die Katze. Natürlich ist der Umzug auch für den Menschen immer eine stressige Zeit, im Umgang mit der Katze, also zum Beispiel, wenn man sie in ihrem Raum besucht, sollte man aber immer gut gelaunt sein. Das gibt der Katze Sicherheit. Verbringt ruhig viel Zeit mit Katze, vorausgesetzt sie will das. Wenn sie sich lieber zurückzieht oder versteckt, dann lasst sie.

Benutzt in der neuen Wohnung am besten Pheromonstecker für Katzen, das Feliway Set für die Steckdose ist hier die beste Wahl. Die Pheromone wirken sich positiv auf das Gemüt der Katze aus, das entspannt jede Situation.

Wie ist das mit den Freigängern nach einem Umzug?

Wenn eure Katze Freigang hat, dann solltet ihr sie nach dem Umzug erst einmal 8-12 Wochen nur in der Wohnung behalten. Sie muss sich an die neue Wohnung als ihr neues Revier, als ihren Rückzugsort gewöhnen. Liegt die alte Wohnung nicht allzu weit entfernt, kann es passieren, dass die Katze dorthin zurückläuft um ihr altes Revier wieder zu haben.

War eure Katze bisher eine reine Wohnungskatze und besteht jetzt auf einmal am neuen Standort, ihr den Freigang zu ermöglichen, könnt ihr sie ohne Probleme rauslassen. Dabei gilt es aber die erhöhten Risiken zu beachten, die bestehen, wenn reine Wohnungskatzen auf einmal die Luft der Freiheit Schnuppern: Zum Beispiel sind sie anfälliger für Krankheiten und wissen nicht wie man mit den verschiedenen Gefahren in der Natur umgehen muss (Revierstreitigkeiten, Autos).

 

Seid ihr schon einmal mit eurer Katze umgezogen? Wie sind eure Erfahrungen? Habt ihr noch weitere Tipps? Kommentare bitte!

 

Bildquellenangabe: Stefan Thaens / pixelio.de

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