Gute Nachrichten von der Südinsel
In der letzten Woche konnte die Ministerin für Umweltschutz Maggie Barry verkünden, dass die Verhandlungen für eine Landschenkung auf der Südinsel erfolgreich beendet worden sind. Die Verhandlungen, letzten Jahres in Angriff genommen, bedeuten dass 53.000 Hektare nun mehr auf Ewigkeit unter Schutz stehen und dass ein Grossteil der Kosten zur Schädlingsbekämpfung, Instandhaltung der Zäune und Wanderwege aus der Tasche der Besitzer bezahlt werden muss.
Moderne Grossgrundbesitzer
Nationales Kulturgut vs Privateigentum
Auch wenn die meisten der Neuseeländer selber sich diese Farmen nicht leisten können, sind sie und die Landschaften Teil ihres nationalen Bewusstseins und Stolzes. Weil Neuseeländer genauso gerne wandern wie unsere Besucher, haben sie Sorge, dass ganze Bergketten im Privatbesitz von Ausländern für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich sein werden. Daher ist es wichtig, dass Regeln den Zugang zu diesen Gebiete zu kontrollieren. Dies wäre einfach, wenn die entsprechenden Gebiete vom Staat gekauft und in Naturschutzgebiete verwandelt würden. Leider ist dies für ein Land mit einer so kleinen Bewohnerzahl wie Neuseeland, sprich niedrigem Steuereinkommen, finanziell nicht möglich. Der Kaufpreis und die Unterhaltungskosten könnten nicht vom Staat bezahlt werden.
Die juristischen Details der Pachtverträge sind zu kompliziert, um hier einfach dargestellt zu werden. Aber der Staat hat sich durch breite Formulierungen die Möglichkeit erhalten, die Eigentumsbedingungen detailliert zu gestalten. In Kürze nur, in einem ständigen Hin und Her werden Zugeständnisse von Eigentümern und den Gemeinden gemacht, die die beste langfristige Nutzung und den Schutz für die jeweiligen Landgebiete zum Ziel haben.
Nationaler Umweltschutz durch internationalen Beitrag
Und hier macht sich die Beliebtheit Neuseelands bei internationalen Multimillionären bezahlt. Die grosszügige Geste von ‘Mutt’ Lange hat mit einem Schlag den Bestand der vertraglich geschützten Gebiete um 40% erhöht und es wird den neuseeländischen Steuerzahler nichts kosten. Obwohl dies von einigen Kritikern bestritten wird: die Farmen machen seit ihrem Verkauf einen Verlust und haben deshalb keine Steuern zu zahlen gehabt.
Um ganz ehrlich zu sein, ich (Petra) bin nicht als Steuerberaterin ausgebildet und kann die Zahlen die hin- und hergeschleudert werden nicht qualitativ bewerten. Aber die Farmen haben viele einheimische Angestellte, die hier in Neuseeland Steuern zahlen, hier in Neuseeland einkaufen gehen und Geld ausgeben. Die Gemeinden profitieren garantiert von diesen aktiven Farmen. Deshalb meine unqualifizierte Meinung: egal wie, Hauptsache das Land kann nicht mehr extrem bewirtschaftet werden, Umweltschutz wird aktiv betrieben und jedermann kann in den Genuss dieser einmalig schönen Landschaften kommen.
Solltet Ihr weitere Infos zu diesem Thema haben, meldet Euch kurz mit einem Kommentar oder weiteren Notizen. Und solltet Ihr Interessen haben, welche im Moment zu kurz kommen, lasst es mich auch wissen!
Autorin: Petra Alsbach-Stevens