Umweltschutz in mittelständischen Unternehmen: Möglichkeiten und Grenzen

Von Telefonverkauf

Bildquelle: guenterstrauss.de

Der Schutz der Umwelt ist längst nicht mehr nur ein Thema für international agierende Großkonzerne. Aufgrund der sich immer weiter verschärfenden Gesetze sehen sich auch mittelständische Unternehmen gezwungen, über Umweltfragen nachzudenken.

Firmen produzieren weitaus mehr Abfälle als Privathaushalte, und je größer das Unternehmen ist, desto größer ist auch die Müllmenge. Selbst Dienstleistungsunternehmen, in denen ausschließlich vom Schreibtisch aus gearbeitet wird, verbrauchen im Laufe eines Jahres Berge von Papier und Druckerpatronen. Daher tragen Unternehmen gegenüber der Umwelt eine besondere Verantwortung, die im Englischen mit dem Begriff Corporate Social Responsibility (CSR) bezeichnet wird. War CSR früher eine Umschreibung für die Verantwortung der Unternehmen gegenüber der Umwelt, steht der Begriff heute für den freiwilligen Beitrag zum Umweltschutz, der weit über die gesetzlichen Vorschriften hinausgeht.

Was bedeutet Umweltschutz im Hinblick auf das Ansehen bei den Kunden?

Der Begriff “Nachhaltigkeit” hat sich im Laufe der letzten Jahre zu einem Modewort entwickelt. Mittelständische Unternehmen, die sich dieses Attribut auf die Fahnen schreiben, genießen bei ihren Kunden hohes Ansehen. Anders als in anderen Weltregionen, in denen Umweltschutz für Firmen wie Verbraucher noch immer ein Fremdwort ist, hat sich in Europa ein starkes Umweltbewusstsein entwickelt. Die Bürger sehen inzwischen nicht mehr nur große Konzerne, sondern auch den Mittelstand in der Verantwortung. Immer weniger Menschen nehmen es klaglos hin, wenn Abfälle in Gewässern entsorgt oder im Boden vergraben werden.

Beim Thema CO2 scheint sich dagegen eine Wende abzuzeichnen: Schien es noch bis vor einigen Jahren klar, dass die von Kraftfahrzeugen und der Industrie erzeugten Emissionen für den Klimawandel verantwortlich sind, hat sich das Blatt nun gewendet. Es ist zwar unbestritten, dass sich das Wetter auf dramatische Weise verändert, doch sind mehr und mehr Wissenschaftler der Ansicht, dass der Mensch dabei lediglich eine marginale Rolle spielt. In den vergangenen 10.000 Jahren gab es zahlreiche Kälte- und Wärmeperioden, während derer keine Industrie heutiger Prägung existierte. Neueste Studien und Umfragen belegen, dass die Verbraucher weit weniger Wert auf eine ausgeglichene CO2-Bilanz von Unternehmen legen, als allgemein behauptet wird.

Welche Hürden gibt es im Bereich des Umweltschutzes zu überwinden?

Generell haben Mittelständler dieselben Umweltvorschriften zu beachten wie Großunternehmen. Dies ist den meisten Firmenchefs zwar bewusst – es mangelt ihnen jedoch an Fachwissen und Personal, um die geforderten Umweltnormen einzuhalten. Dies ist eine problematische Situation, denn Geschäftsführer mittelständischer Unternehmen können für etwaige Umweltschäden persönlich haftbar gemacht werden. Einige Firmen greifen daher auf die Dienste von Umweltconsulting-Unternehmen zurück, die Komplettleistungen anbieten und ihren Auftraggebern den Aufbau eigener Umweltabteilungen ersparen.

Im Gegensatz zu Konzernen haben mittelständische Unternehmen das Problem, dass sie Umweltschutzaufgaben quasi nebenbei erledigen müssen, da kein entsprechendes Budget zur Verfügung steht. Der Umweltschutzaspekt wird von Mittelstandsfirmen häufig unterschätzt. Obgleich die Vergiftung der Umwelt ein globales Problem ist, obliegt die konkrete Umsetzung von Umweltschutzmaßnahmen immer dem jeweiligen Unternehmen.

Regional verwurzelte Firmen haben im Bereich des Umweltschutzes oft mehr Möglichkeiten, als ihnen bewusst ist. Zu den Bereichen, in denen Firmen tätig werden können, zählen unter anderem:

•  Aufbau von Umwelt-Management-Systemen

•  Umwelt- und Sozialsponsoring

•  Soziales Engagement

Um die ersten Schritte in Richtung Nachhaltigkeit zu tun, müssen zunächst einige Ziele definiert werden. Anschließend werden Strategien für die Umsetzung entwickelt und in die Arbeits- und Geschäftsprozesse eingebunden. Die Kommunikation nach innen spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: Die Mitarbeiter sollten von Anfang an in das Umweltkonzept einbezogen werden.

Es empfiehlt sich außerdem, die Aktivitäten und erzielten Ergebnisse zu dokumentieren. Wer von sich behaupten kann, ein “grünes” Unternehmen zu sein und dies mit entsprechenden Fakten untermauert, hat gegenüber den Konkurrenten einen Imagevorteil. Einige Mittelstandsfirmen veröffentlichen sogar einen jährlichen Nachhaltigkeitsbericht, der bei DAX-Unternehmen schon seit Jahren “state of the art” ist.