Umwelthilfe zeigt wie Kommunen vom Ausbau der Erneuerbaren Energien profitieren

Von Energystar @energynet

Kommunen, die sich selbst aktiv einbringen und den Ausbau Erneuerbarer Energien auf ihrem Territorium gezielt steuern. Das ist ein zentrales Ergebnis einer gemeinsamen Forschungsarbeit der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) und des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS, Hochschule Trier). Während der zweijährigen Studie wurde untersucht, welche Rolle Kommunen beim Ausbau regenerativer Energietechnologien spielen und in welchem Umfang sie davon auch finanziell profitieren können.

Die Ergebnisse der vom Bundesumweltministerium geförderten Studie „Kommunale Investitionen in Erneuerbare Energien – Wirkungen und Perspektiven“ belegen zum einen, dass eigene Investitionen seitens der Kommunen beziehungsweise ihrer Unternehmen wie Stadtwerken und Wohnungsbaugesellschaften eine entscheidende Voraussetzung für die Umgestaltung des Energieversorgungssystems auf lokaler Ebene darstellen. Zum anderen zeigt die Untersuchung, dass den Kommunen grundsätzlich ein breites Instrumentarium zur gezielten Förderung des Ausbaus Erneuerbarer Energien zur Verfügung steht. Durch planvolles Vorgehen seitens der Kommunen bei der Nutzung dieser Instrumente kann Wertschöpfung vor Ort gebunden werden.

„In der Summe zeigen die Ergebnisse unserer Untersuchung, dass Kommunen dann besonders erfolgreich sind, wenn sie strategisch und in Selbstorganisation handeln“, erläutert Michael Müller, der Leiter des Bereichs Stoffstrommanagement und Null-Emissions-Konzepte am IfaS.

Dies hänge damit zusammen, dass alles, was auf diesem Gebiet zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung und Kaufkraft führt, zuvor von den Kommunen angestoßen und geregelt werden muss: die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, die Ansiedlung von Unternehmen und natürlich auch eigene Investitionen in regenerative Energietechnologien oder Infrastrukturen.

 „Regionale Genossenschaftsmodelle, Beteiligungen an Unternehmen, Partizipationsmöglichkeiten und Investitionen durch angesiedelte Akteure sind der Schlüssel zur Schaffung zusätzlicher regionaler Gewinne, Einkommen sowie kommunaler Steuereinnahmen“, ergänzt Müller.

„Insgesamt liefern die Ergebnisse unserer Studie einen klaren Beleg dafür, dass es kontraproduktiv ist, die öffentliche Diskussion stets nur über die angeblich zu hohen Kosten der Energiewende zu führen. Vielmehr zeigt die Untersuchung, dass Kommunen zu Profiteuren der Energiewende werden können, wenn sie dabei eine eigenständige Handlungsstrategie verfolgen und sich für stabile Rahmenbedingungen einsetzen“, sagt Robert Spreter, der bei der DUH den Bereich „Kommunaler Umweltschutz“ leitet.

Für insgesamt elf an der Untersuchung teilnehmende Kommunen haben die Projektpartner umfassende Einzelfallstudien erarbeitet. Darin wurde berechnet, welche Wertschöpfung Städte und Gemeinden mit ihren zwischen 2000 bis 2010 errichteten Erneuerbare-Energien-Anlagen über eine Anlagenlaufzeit von 20 Jahren generieren. Die kommunale Wertschöpfung, die sich aus dem örtlichen Ausbau der Erneuerbaren Energien ableiten lässt, setzt sich dabei für die Kommunen aus den Erlösen der eigenen EE-Anlagen, Gewerbesteuereinahmen, Anteilen an der Einkommenssteuer und Pachteinnahmen zusammen. Außerdem wurde die Bedeutung des EE-Ausbaus für die „Bürger“ und für „lokale Unternehmen“ evaluiert.

Die Studienergebnisse dienen als Grundlage für konkrete Handlungsempfehlungen an kommunale Entscheidungsträger, die den Wertschöpfungszuwachs aus der lokalen Nutzung Erneuerbarer Energien gezielt optimieren wollen.

Die Publikation mit dem Titel „Strategie: Erneuerbar – Handlungsempfehlungen für Kommunen zur Optimierung der Wertschöpfung aus Erneuerbaren Energien“ geben die DUH und das IfaS gemeinsam mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) heraus. Sie kann unter http://www.duh.de/4136.html heruntergeladen werden. Die Veröffentlichung dokumentiert, welche Möglichkeiten Städten und Gemeinden offen stehen, um Wertschöpfung langfristig in den Kommunen zu halten.

Der wissenschaftliche Endbericht zur Gesamtstudie findet sich unterhttp://www.duh.de/kom_inv_ee.html