Umwege erhöhen die Ortskenntnis

das ist übrigens ein lebensmotto von mir.

und wie ich erst gestern wieder erfahren habe – zu recht. nein, ich habe diesmal nicht versucht, vom budapester hauptbahnhof zum flughafen zu gelangen. ich war joggen. und habe eine neue laufstrecke ausprobiert. so intuitiv so. an sich habe ich meine 3-4 strecken, die ich je nach verfügbarer zeit laufe, gerne laufe und die auch noch ausbaufähig sind. seit ein paar wochen liebäugle ich aber mit einem laufgebiet auf der anderen seite unseres stadtwaldes. alle jogger, die ich in der nachbarschaft kenne, schwärmen davon. da man dort angeblich kilometerlang auf ebenem waldboden laufen kann und es fantastische rundwege gibt.

gestern war es dann so weit. ich schlüpfte nach der arbeit in meine laufklamotten, band mir joschi um die hüfte und wir 2 trabten los. hochmotiviert, da wir beide wegen meiner rückengeschichte 3 wochen pausiert hatten. wir starteten auf einem schönen, breiten hauptweg und liefen munter drauflos. nach etwa 2 km hatte ich die möglichkeit, entweder geradeaus weiterzulaufen und dann irgendwann einfach umzudrehen, da ich nicht weiß, wo der weg hinführt. oder einen der 4 wege zu nehmen, die wieder zurückführten und so ganz nach den gepriesenen, ebenen rundwegen aussahen. ich machte einmal mental ene mene meck und entschied mich für den mittleren.  nach kürzester zeit führte er brutal bergab und meine knie beschwerten sich. linkerhand sah ich eine wunderbar verlockende abzweigung, die ich kurzentschlossen nahm. so ganz intuitiv so. ich wusste, dass ich mich von der richtung her immer schön nach rechts orientieren musste. nach etwa 1 km führte der weg in einer beeindruckenden linkskurve scharf nach, ja, links. was jetzt, umdrehen, weiterlaufen? weiterlaufen und hoffen. der weg führte nach der kurve steil bergauf und, oben angelangt, wieder nach links. arschloch. ich aktivierte meinen survival-instinkt und besprach mit joschi, der bislang motiviert mitgetrabt war, die böschung rechts runterzukraxeln um auf den unten liegenden weg zu gelangen. die böschung war glitschig, ich fiel 3x auf den hintern, 1x davon auf den hund und wir kamen zerrupft und eingesaut unten an. und jetzt? links oder rechts? hm, links, ne, moment mal, rechts. wir liefen weiter und weiter und weiter und weiter. irgendwo muss doch der parkplatz kommen, von dem wir losgelaufen sind. war der vielleicht doch links? der weg indes schlängelte sich wieder steil bergauf. superarschloch. joschi hing mittlerweile wie ein mühlstein an meinem bauchgurt. ich entschied, umzudrehen und in die andere richtung zurückzulaufen. nach 1 stunde laufzeit und einem hund, der sich nunmehr mitschleifen ließ, ging ich zum gehen über. und nach etwa 10 minuten erreichten wir tatsächlich den parkplatz. ich zugeschlammt, der hund mit hängender zunge. eine gruppe junger mütter mit kleinkindern, die auf der bank saßen, beäugten uns misstrauisch. ich glaube, sie hatten angst, wir hätten die tollwut. vermutlich sollte ich das nächste mal ein wald-tomtom mitnehmen oder einfach meine gewohnte strecke laufen. ich habe schließlich meinen stolz.


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