Hätten Sie das gedacht? Fast jeder dritte deutsche Bundesbürger kann sich laut einer repräsentativen Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der Initiative D21 vorstellen auf einen festen DSL Anschluss zugunsten des mobilen Internets zu verzichten. Als Grund wird angegeben, dass mobile Internetverbindungen keine vergleichbar hohen Bandbreiten erreichen, so die gängige Meinung. Dieses Umfrageergebnis ist sofern interessant als das dieselbe Fragestellung vor zwei Jahren noch von 43 Prozent mit einem denkbaren Verzicht auf einen stationären DSL – oder Kabelanschluss zugunsten des mobilen Internets beantwortet wurde.
Zudem zeigt die TNS-Umfrage, dass wir Deutschen für die gängigsten Anwendungen wie E-Mails versenden und empfangen, Nachrichten lesen, Online-Shopping, Online-Banking und Kontaktpflege über soziale Netzwerke bevorzugt das stationäre Internet daheim nutzen. Während etwa 86 Prozent der Nutzer ihren E-Mail-Verkehr über leitungsgebundenes Internet abwickeln, nutzen dafür lediglich 35 Prozent die mobile Alternative. Beim Instant Messaging hingegen werden beide Übertragungswege ähnlich häufig eingesetzt – 39 Prozent nutzen dafür stationäres, 38 Prozent mobiles Internet.
Interessant: Rund zwei Drittel der Nutzer, die eher auf leitungsgebundenes Internet setzen, verzichten darauf, per Smartphone oder Tablet auf das Internet zuzugreifen, da sie darin keinen Nutzen sehen. Mehr als die Hälfte hat beim mobilen Internet zudem Sicherheits- und Datenschutzbedenken – insbesondere sorgt sich diese Gruppe um ihre persönlichen Daten und vor unentdeckten Virusattacken. Ebenso ist die Angst vor versteckten Kosten bei der Nutzung des mobilen Internet bei vier von zehn Befragten ein Hinderungsgrund.
Zusätzlich sind Nutzer von mobilem Internet mit den Datenübertragungsraten in den deutschen Mobilfunknetzen unzufrieden. Nur circa 36 Prozent von ihnen gaben im Rahmen der Umfrage an, dass die Mobilfunkverbindungen für ihre Zwecke schnell genug sind. Vor zwei Jahren waren es noch 32 Prozent. Fast jeder zweite Nutzer von mobilem Internet würde zudem häufiger darauf zurückgreifen, wenn die Verbindung schneller wäre. Auch wenn die Mobilfunkbetreiber nicht müde werden, den Fortschritt beim Netzausbau immer wieder zu betonen, so scheint es beim Nutzer bis dato noch nicht spürbar angekommen zu sein.
Fazit: Wer bis dato der Meinung war, dass das mobile Internet dem stationären DSL Anschluss daheim den Rang abläuft, wird mit diesem repräsentativen Umfrageergebnis recht eindeutig eines Besseren belehrt und zugegeben: Uns hat dieses Ergebnis auch überrascht!
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