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Das Allensbach-Institut hat Ärzte repräsentativ befragt, und diese waren offen und ehrlich: 55% gaben an, aus Kostengründen schon einmal auf Behandlungen verzichtet zu haben, obohl diese medizinisch sinnvoll gewesen wäre; und 12% gaben sogar zu, dies häufiger getan zu haben.
Das ist jetzt nichts, was der Bürger nicht schon geahnt hätte bei dem Kostendruck, der im Gesundheitswesen seit Jahren aufgebaut worden ist. Und genauso wenig verwundert es, dass die Bundesärztekammer diese Ergebnisse schnell wieder relativiert: das seien dann schon keine lebensnotwendigen oder Notfallversorgungen, die man dann nicht durchgeführt hätte – woher man das wisse? Man habe von keinen Fällen erfahren, bei denen Patienten zu Schaden gekommen seien… naja, da muss man schon sehr viel Glück im Unglück haben, wenn man als Betroffener das Absehen von einer lebensnotwendigen Behandlung später noch anzeigen kann.
Allerdings scheint der Schwerpunkt der Sparbehandlungen doch eher das „Alltagsgeschäft“ zu sein, denn überall häufen sich die Beschwerden über lange Terminvorläufe und verschobene Behandlungen. Und so mahnen Verbraucherschützer die Ärzte, ihre Leistungen schneller zu erbringen.
Die Patienten sind übrigens mit ihren Ärzten durchaus zufrieden, sie bemängeln nur, dass zu viele Medikamente verschrieben würden.
Fazit: Die Ärzte sollten mehr medizinische Dienstleistungen erbringen und weniger Pilen verschreiben, und dies sollte durch Veränderungen in der Entlohnung der Ärzte dringend unterstützt werden.