Umdrehungen im Möbelhaus

Von Bine

"Ich will am Geburtstag nicht ins Phantasialand, sondern zu Möbel Höffner", sagte der Mann nach diesem eindrucksvollen Vormittag. Aber von vorne. Das neue Auto wollte eingefahren werden und mir fiel ein, dass vor einiger Zeit ein neues Möbelparadies in Neuss eröffnet hatte. Angeblich die größte Filiale im Rheinland und nur 20 Autominuten von uns entfernt.


"Super. Fahren wir hin", gesagt, getan. Alle ins Auto und ich durfte das neue Gefährt einweihen. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch, der Vormittag könnte nicht aufregender werden. Ha! Denkste! Als wir auf den Parkplatz einbogen, war ich schon leicht erschlagen. Solche Möbelhausdimensionen hatte ich noch nicht gesehen. "Könnte ja auch nur Masse statt Klasse sein", dachte ich.


Im Inneren zeigte der Möbelgigant seine waren Ausmaße. Wir staunten nicht schlecht und fuhren einfach in die erste Etage. Möbel soweit das Auge sehen konnte. Für jeden Geschmack und Geldbeutel war etwas dabei. Kein Ramsch oder dergleichen. Was mir besonders gefiel, war die Liebe zum Detail. In jeder Ecke standen kleine
Dekoartikel, wie sie auch in einer "richtigen" Wohnung zu finden gewesen wären. Es war ein rundes Bild. Wie praktisch, dass wir für unser Eigenheim Esszimmermöbel benötigen werden. Wir schauten uns um und beschlossen noch einmal in Ruhe ohne den Mini wieder zu kommen. So viel Auswahl!

Bereits am Eingang hatten wir einen Gutschein für Prosecco erhalten und der wollte eingelöst werden. Um 11 Uhr morgens mit einem Toast im Magen schmeckt so etwas immer besonders gut :-)

Frisch gestärkt kurvten wir durch die Badezimmerabteilung. Wir brauchen Schränke, Spiegel und den üblichen Kleinkram. Mini verlor sein Herz an eine Quietscheente. Jetzt müssen wir nur noch das Dach anheben und die ein oder andere Wand durchschlagen. Dann kann das gelbe Ungetüm bei uns einziehen.

Danach landeten wir in der Kinderzimmerabteilung. Mann und Kind erkundeten diese auf eigene Faust und ich wackelte leicht beschwipst durch die Gegend. Gut, dass ich den Buggy zum Abstützen dabei hatte. So ein Sketchen am Morgen macht ein bißchen Schlagseite. Schließlich kam ich in der Babyabeitlung an und mich erwischte ein Hormonrausch. Ultrasüße Babybettchen! Was besonders gemein war, dass auf allen Wickelkomoden kleine Strampler, Söckchen und Windeln lagen. So, als würde hier Baby wohnen. Hach :-)


Einen Gang weiter war ich schon wieder bei Verstand, als mich ein horrendes Preisschild für einen Babyschrank anlachte. Schnell suchte ich Mann und Kind, um weiter zu düsen. Diese hatten inzwischen einen Tisch mit "Baggis" entdeckt.


Der Mini fand es gar nicht witzig, dass er jetzt wieder in sein Gefährt einsteigen sollte. Mit einem Stück Knäckebrot konnten wir ihn überzeugen und was wir dann sahen, verschlug uns doch leicht die Sprache. Ich würde so ein "Bett" zwar nicht kaufen, aber ein Foto war es auf jeden Fall wert.


Inzwischen war es Mittag. Wir hatten Hunger und Mini wurde müde. Ab nach Hause. Wir haben längst nicht Alles gesehen und werden auf jeden Fall wieder kommen. Nächsten Monat hat der Mann Geburtstag und will schließlich ins Möbelhaus anstatt ins Phantaland. Soll er haben :-)

LG Bine