“Wahre Entwicklung geschieht außerhalb der Komfortzone” – diese buddhistische Weisheit trifft den Nagel ziemlich gut auf den Kopf.
Tagein, tagaus befindet man sich im gleichen Trott, an den man sich gewöhnt hat. Man ärgert sich über die gleichen Kollegen, ist wütend, weil die Tram Verspätung hat und weil der Nachbar wieder so rücksichtslos die Kinderkarre im Weg stehen lässt. Der eigentliche Unmut in den meisten Situationen baut sich innerlich auf und man frisst ihn nur in sich hinein.
Das Problem dabei ist der Stillstand – man hat sich an eine Situation gewöhnt, und sei sie noch so nervig – und behält lieber den Status Quo bei, als sich dagegen aufzulehnen, seine Wut heraus zu lassen oder das Problem selbst anzupacken.
Das Problem ist die Komfortzone
Die eigene Komfortzone ist eine Wohlfühlzone, aus der sich eigentlich kein Mensch gern heraus traut. Natürlich gibt es immer wieder Abenteurer, die wir bewundern können. Die haben vor scheinbar nichts Angst – dabei lassen sie sich nur einfach auf jede Situation ein und denken nicht im Vorfeld darüber nach, was diese Situation alles an Negativem mit sich bringen würde, sondern haben im Vorfeld schon an den Lösungen gearbeitet. Sie haben einen Plan.
Der Alltag
Für die persönliche Weiterentwicklung ist oftmals kein Platz – zumindest redet man sich das ein, vielleicht auch nur unterbewusst. Ziele rücken in weite Ferne, neue werden gar nicht erst aufgestellt. Ein fataler Kreislauf, bei dem Niedergeschlagenheit ein vorprogrammiertes Problem ist, das sich nach und nach bis hin zu einer Depression ausbauen kann.
Das Problem sind aber nicht die fehlenden Chancen, etwas zu ändern, sondern der fehlende Mut, tatsächlich etwas zu tun. Wer Hunger hat, hat den nötigen Druck etwas zu ändern. Der Hunger kann dabei sowohl körperlich sein, einfach nach Nahrung, oder das Verlangen, etwas zu erleben. Es liegt leider in unseren Genen, sich auf dem bisher Erreichten auszuruhen. Nur wer weiter Hunger hat, strebt nach mehr.
“Wir leben in einer Gesellschaft, in der Komfort zu einer Kostbarkeit wurde und ein Lebensziel ist. Aber Komfort reduziert unsere Motivation für die Einführung von wichtigen Veränderungen in unserem Leben. Leider behindert uns das Bequemsein oft bei der Verfolgung unserer Träume.”
(Ran Zilca in Psychology Today.)
Dabei muss man seine eigene Komfortzone gar nicht gezwungenermaßen verlassen. Es reicht schon, wenn man sie im ersten Schritt ausweitet. Wer sich auf etwas Neues einlässt, gewinnt.