Die Vision von einer unberührten Wildnis oder Natur prägt bis heute das Verständnis des Naturschutzes. Doch wenn man es mal ernsthaft und objektiv betrachtet ist das alles Quatsch. Eine Natur, befreit von jeglichen anthropogenen Einflüssen ist reine Phantasie, dafür sind 8 Mrd. Menschen einfach zu viele.
Laut der "Nature"-Journalistin Emma Marris gibt es unberührte Natur nicht mehr. Ohne es zu wollen ist der Mensch zu einem Gärtner geworden. Sein Wirken dabei ist global. Was bedeutet es aber, die Vision der unberührten Natur gegen die eines Weltgarten einzutauschen? Jedenfalls nicht weniger als die Idee von etwas Übermächtigem, was uns vor Ehrfurcht staunen lässt, gegen einen Managementauftrag zu tauschen. Der Mensch mit seinem Zwang zur Kontrolle hat auch hier wieder einen kleinen Sieg errungen.
Das führt uns zwangsläufig zu der Frage, was wir mit dem Naturschutz eigentlich schützen wollen. Käseglocken-Naturschutz, wie in den Nationalparks von Yellowstone oder Yosemite, beruhen laut Marris allein auf unserem schlechtem Gewissen. Solchen Nationalparks liegt nicht häufig der Gedanke zugrunde, dass der Mensch durch sein Auftreten ein bestehendes Gleichgewicht stört und deshalb die Taktik "Mensch raus. Zaun drum" ausreicht um die Natur vor Schaden zu bewahren. Nur leider lässt sich das Ökosystem, in dem der Nationalpark errichtet wurde, nicht durch einen Zaun abtrennen und obendrein befindet sich kein Ökosystem, auch ohne menschliche Einflüsse, in einem Idealzustand.
Tatsächlich ist die Weltgärtnerei schon längst auf voller Fahrt. Das Wort der Stunde heißt hier "Assisted Migration". Dabei werden bspw. hitzeempfindliche Arten in andere Ökosysteme versetzt um den Klimawandel besser zu verkraften. Um die ökologischen Folgen macht man sich keine Gedanken. Als Berufsnaturschützer habe ich immer mal wieder mit diesem Thema zu tun und muss sagen, in der Naturschutz-Szene ist es äußerst umstritten. Früher einmal haben wir uns intensiv mit Ökosystemen befasst und versuchten die sensiblen Funktionen zu verstehen aber jetzt scheint alles erlaubt zu sein.
Meiner Meinung wäre der Mensch besser beraten, neue Ökosysteme anzuerkennen, anstatt mit allen Mitteln und auf Krampf fiktive Idealzustände zu rekonstruieren. Das bedeutet jetzt nicht, den Kampf gegen Neophyten und invasive Arten aufzugeben.
Man müsse aber die veränderten Bedingungen für den Naturschutz in einer immer mehr anthropogenen Welt erkennen und anpassen.
Laut der "Nature"-Journalistin Emma Marris gibt es unberührte Natur nicht mehr. Ohne es zu wollen ist der Mensch zu einem Gärtner geworden. Sein Wirken dabei ist global. Was bedeutet es aber, die Vision der unberührten Natur gegen die eines Weltgarten einzutauschen? Jedenfalls nicht weniger als die Idee von etwas Übermächtigem, was uns vor Ehrfurcht staunen lässt, gegen einen Managementauftrag zu tauschen. Der Mensch mit seinem Zwang zur Kontrolle hat auch hier wieder einen kleinen Sieg errungen.
Das führt uns zwangsläufig zu der Frage, was wir mit dem Naturschutz eigentlich schützen wollen. Käseglocken-Naturschutz, wie in den Nationalparks von Yellowstone oder Yosemite, beruhen laut Marris allein auf unserem schlechtem Gewissen. Solchen Nationalparks liegt nicht häufig der Gedanke zugrunde, dass der Mensch durch sein Auftreten ein bestehendes Gleichgewicht stört und deshalb die Taktik "Mensch raus. Zaun drum" ausreicht um die Natur vor Schaden zu bewahren. Nur leider lässt sich das Ökosystem, in dem der Nationalpark errichtet wurde, nicht durch einen Zaun abtrennen und obendrein befindet sich kein Ökosystem, auch ohne menschliche Einflüsse, in einem Idealzustand.
Tatsächlich ist die Weltgärtnerei schon längst auf voller Fahrt. Das Wort der Stunde heißt hier "Assisted Migration". Dabei werden bspw. hitzeempfindliche Arten in andere Ökosysteme versetzt um den Klimawandel besser zu verkraften. Um die ökologischen Folgen macht man sich keine Gedanken. Als Berufsnaturschützer habe ich immer mal wieder mit diesem Thema zu tun und muss sagen, in der Naturschutz-Szene ist es äußerst umstritten. Früher einmal haben wir uns intensiv mit Ökosystemen befasst und versuchten die sensiblen Funktionen zu verstehen aber jetzt scheint alles erlaubt zu sein.
Meiner Meinung wäre der Mensch besser beraten, neue Ökosysteme anzuerkennen, anstatt mit allen Mitteln und auf Krampf fiktive Idealzustände zu rekonstruieren. Das bedeutet jetzt nicht, den Kampf gegen Neophyten und invasive Arten aufzugeben.
Man müsse aber die veränderten Bedingungen für den Naturschutz in einer immer mehr anthropogenen Welt erkennen und anpassen.