Das dritte Quartal 2012 stand für die Praktiker AG unter besonderen Vorzeichen. Erste Priorität hatten die Restrukturierung und die Neuausrichtung des Geschäftsmodells im Inland sowie die zwischenzeitlich erfolgreiche Sicherung der Finanzierung. Vor dem Hintergrund der bis zum Quartalsende ungewissen Zukunftsperspektive des Konzerns sind vor allem im Deutschlandgeschäft Unsicherheiten entstanden, die zu Lasten von Umsatz und Ergebnis gingen. Dabei zeigte sich die Marke Max Bahr – die zukünftige Hauptvertriebslinie im deutschen Markt – stabiler als die im Umbruch befindliche Marke Praktiker. Im Ausland nahm der Umsatz zwar im dritten Quartal ebenfalls ab, aber mit geringerer Rate als in den ersten sechs Monaten. Max Bahr und das Ausland lieferten zudem einen positiven Ergebnisbeitrag ab. Verbessert haben sich auf Konzernebene im Berichtszeitraum die Rohertragsmarge und das Finanzergebnis.
„Der Geschäftsverlauf im dritten Quartal war beeinflusst von außerordentlich schwierigen Rahmenbedingungen“, betonte Armin Burger, seit 15. Oktober Vorstandsvorsitzender der Praktiker AG. „Zum einen war die Aufmerksamkeit des Managements in dieser Zeit überwiegend auf die Restrukturierung des Konzerns und die Sicherung der Finanzierung gerichtet. Zum anderen beeinträchtigten die im Berichtszeitraum noch unklaren Zukunftsaussichten vorübergehend die Beziehungen zu Lieferanten, die Warenverfügbarkeit war erheblich beeinträchtigt. Die Rahmenbedingungen haben sich aber nach dem Quartalswechsel durch die vertragliche Absicherung aller wesentlichen Bausteine des Finanzierungskonzeptes deutlich verbessert und werden sich nunmehr positiv auf das operative Geschäft auswirken. Wir haben jetzt eine stabile planerische Basis und eine konkrete Entwicklungsperspektive, aus der wir neue Kraft schöpfen können. Mit der vom bisherigen Vorstand eingeleiteten Neuausrichtung des Geschäftsmodells sind wir auf dem richtigen Weg. Ich bin zuversichtlich, dass die Praktiker AG auf der Basis des bestehenden Restrukturierungsprogramms den Turnaround schaffen und zurück auf einen soliden Wachstumskurs finden wird.“
Im dritten Quartal 2012 hat der Praktiker Konzern einen Umsatz von 758,2 Millionen Euro erzielt, 10,2 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahrs (844,4 Millionen Euro). Infolgedessen verschlechterte sich auch das betriebliche Ergebnis (EBITA), das mit minus 17,3 Millionen Euro ausgewiesen wurde. Besser entwickelt hat sich hingegen die Rohertragsmarge, die gegenüber dem Vorjahresquartal von 32,3 auf 33,5 Prozent anstieg. Ursächlich hierfür war, dass deutlich weniger Altwarenbestände mit hohen Preisabschlägen abverkauft werden mussten als 2011. Beim Finanzergebnis konnte das vor Jahresfrist ausgewiesene Defizit ebenfalls abgebaut werden. Es verbesserte sich aufgrund geringerer Wechselkurseffekte von minus 22,1 auf minus 15,1 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern blieb mit einem minus von 32,4 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreswert praktisch unverändert.
In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres belief sich der Konzernumsatz auf 2.308,0 Millionen Euro. Das waren 6,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Das betriebliche Ergebnis konnte aufgrund verringerter Sondereffekte auf minus 88,0 Millionen Euro deutlich verbessert werden (Vorjahr minus 153,6 Millionen Euro).
Deutschland
In Deutschland war das Geschäft im dritten Quartal geprägt durch den Beginn der Marktumstellungen von Praktiker auf Max Bahr und die in dieser Zeit noch ungeklärte Finanzierungsfrage, die wiederum die Warenversorgung und die Kundenfrequenz negativ beeinflusste. Mit 522,9 Millionen Euro lag der im Inland erwirtschaftete Umsatz um 11,7 Prozent unter Vorjahr. Die Marke Praktiker litt besonders unter den genannten Belastungen und setzte mit 331,2 Millionen Euro 15,2 Prozent weniger um. Die Vertriebslinie Max Bahr erlöste im dritten Quartal 171,9 Millionen Euro und damit 4,8 Prozent weniger.
Aufgrund der höheren Rohertragsmarge und verringerter Sondereffekte konnte beim EBITA ein besseres Ergebnis ausgewiesen werden. So verbesserte sich das betriebliche Ergebnis aus dem Inlandsgeschäft im dritten Quartal insgesamt von minus 23,1 auf minus 20,8 Millionen Euro. Max Bahr lieferte einen positiven Ergebnisbeitrag ab, der allerdings mit 2,9 Millionen Euro – bedingt durch den Umsatzrückgang – niedriger ausfiel als im Vorjahr. Das kumulierte EBITA seit Jahresbeginn verbesserte sich bei Praktiker Deutschland auf minus 73,5 Millionen Euro (Vorjahr minus 125,4 Millionen Euro) und bei Max Bahr auf 19,6 Millionen Euro (Vorjahr 15,3 Millionen Euro).
International
Im Auslandsgeschäft war in den letzten Monaten eine gewisse Belebung des konjunkturellen Umfelds zu beobachten. Lag der Umsatz nach Ablauf von sechs Monaten noch um 12,2 Prozent hinter dem vergleichbaren Vorjahreswert zurück, so verringerte sich der Rückgang von Juli bis September um 6,8 Prozent auf 235,3 Millionen Euro. Zurückzuführen war dieser Rückgang vor allem auf die unverändert angespannte Situation in Griechenland. In Rumänien konnte, in Landeswährung gerechnet, erstmals seit langer Zeit ein leichtes Umsatzplus erreicht werden. Mit Abstand am besten entwickelten sich erneut die Umsatzerlöse in der Ukraine, die um 20,0 Prozent gesteigert werden konnten.
Im Rahmen
Marktportfolio
Kern der Ende Mai eingeleiteten Neuausrichtung des Deutschlandgeschäfts ist der flächendeckende Ausbau
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