Umbrüche bei umfangreicheren Werken bearbeiten

Umbrüche in Werken von Autoren bearbeiten

Es dem Autor Recht machen…

Bei einem Zeilenumbruch wird der Fließtext umbrochen, nämlich in einzelne Absätze, Textkolumnen und Zeilen. Das ist keine große Sache, wenn dabei nicht ein Problem auftauchen würde: Hurenkinder und Schusterjungen entstehen, nur weil der Zeilenumbruch bearbeitet wurde. Für manipulierte Zeilen sollte man daher eine Lösung finden – doch gibt es dafür überhaupt eine?

Eine Lösung gibt es immer, kein Problem. Jedoch ist es nicht immer einfach ein Layout mit fester Kolumnenhöhe zu bearbeiten. Vor allem bei Werken, um das es sich auch in diesem Artikel dreht, kann man nicht einfach bestimmen, wo ein neuer Absatz gesetzt werden soll – immerhin bestehen die Autoren darauf, das Ganze so in das Buch einzusetzen, wie sie es schrieben. Anders sieht es bei unterschiedlich langen Textkolumnen aus, da die Anzahl der Zeilen variiert und daher auch recht problemlos bearbeitet werden kann. Der Eingriff kann jederzeit vorgenommen werden, aber wie gesagt nur, wenn es etwas freier gestaltet werden darf.

Alles schön und gut, aber wie löse ich jetzt das Problem, damit ich keine Hurenkinder oder Schusterjungen einbaue? Immerhin muss das eigentliche Werk bestehen bleiben und gut gestaltet sein. Es gibt verschiedene Wege, um an ein gutes Design heranzukommen. Beispiele hierfür wären folgende:

Absätze oder Wortabstände reduzieren und eventuell zusätzliche Trennungen zulassen. Zwar sollte man darauf achten, bei Trennungen keine Fehler einzubauen, jedoch kann es helfen, eine oder sogar mehrere Zeilen zu gewinnen; damit auch Platz.
Aber es gibt auch noch die Möglichkeit, »mehr« Zeilen einzubauen, wenn vielleicht mal zu viel Platz ist bzw. wenn man mit dem nächsten Absatz in die nächste Zeile rutschen möchte. Hier empfiehlt es sich, die Wortabstände in den vorhergehenden Absätzen zu erhöhen. Soll aber nicht löchrig werden und optisch nach wie vor gut aussehen.
Leerzeilen sind auch Möglichkeiten, um an extra Zeilen zu kommen. Bei Zwischenüberschriften oder Textabsenkungen kann versucht werden, die Abstände zu verringern oder zu vergrößern, wodurch Platz entstehen kann. Einfach die Zeilenhöhe verändern.
Das Verlängern oder Verkürzen von Textkolumnen auf diversen Buchseiten oder das Zulassen von auslaufenden Zeilen, kann Probleme wie Hurenkinder oder Schusterjungen auch beseitigen. Hier müsst ihr die Einstellungen, vor allem was die Zeilenhöhe betrifft, stets variieren. Achtet aber darauf, keine optische Makel in die Seiten einzubauen.

Mal abgesehen von diesen kleinen Tricks, gibt es einen ultimativen Tipp, mit dem ihr wirklich jedes Werk perfekt gestalten könnt: Absprache mit Autor halten! Klingt zwar sehr banal, aber wenn ihr mit ihm bzw. ihr besprechen könnt, ob Absätze, Zeilen oder anderes, wegfallen kann, habt ihr viel mehr Gestaltungsmöglichkeiten und umgeht so Kopfzerbrechen.

Leerzeilen sind perfekte Möglichkeiten, um Zeilen bzw. Absätze einzubauen. Meistens ist es nämlich gar nicht so tragisch, wenn eine weitere Leerzeile oder aber eine Leerzeile eingespart wird, da es visuell keine großen Unterschiede gibt. Einsetzen kann man das vor allem bei Kapitel(-Überschriften), da hier außerdem mit der Höhe der Zeile gespielt werden kann.

Wie ich immer pflege zu sagen: So lange es optisch passt und niemand merkt, dass an dem Werk herumgepfuscht wurde, ist das alles völlig in Ordnung. Auch wenn die Typografie aus zig Regeln besteht – sie sind da, um gebrochen zu werden. Achtet daher immer darauf, in erster Linie optisch zu punkten, natürlich aber auch den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen und den Autor (in dem Fall) zu verärgern.


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