Ulli Hoeness: War die Selbstanzeige eine einzige Lüge?

An und für sich gehört es zur Alltagserfahrung, dass “Selbstanzeigen” bezogen auf Steuerhinterziehung nur das offenbaren, was im Zweifel durch die Behörden selbst ermittelt werden könnte. Jetzt berichten einige Zeitschriften, darunter das Magazin Stern, über Summen von SCHWARZGELD in Höhe von ca. 500 Millionen Schweizer Franken, die den Verdacht erhärten, dass die kriminelle Energie weiter anhält und aufklärungsbedürftig ist.

Die HANDELSZEITUNG schrieb am 08. August 2013 dazu folgendes:

Die Staatsanwaltschaft München soll laut Medienbericht Informationen erhalten haben, dass der Bayern-Präsident in der Schweiz weit mehr versteckt habe als bislang angenommen. Hoeness wehrt sich.

Die Handelszeitung beruft sich auf einen Artikel des STERNS, der unter Anderem folgendes berichtete:

Der wegen Steuerhinterziehung angeklagte Präsident des FC Bayern München, Uli Hoeneß, soll weit höhere Summen in der Schweiz versteckt gehabt haben als bislang bekannt. Auf dem Depotkonto von Hoeneß bei der Privatbank Vontobel hätten sich in den Jahren vor 2008 durchgehend Werte von mehr als 500 Millionen Schweizer Franken befunden. Das gab ein Hinweisgeber über seinen Anwalt bei der Münchner Staatsanwaltschaft an. Nach Informationen des stern machte der Hinweisgeber außerdem Angaben zu angeblichen Aktiengeschäften und zu Transaktionen auf Nummernkonten bei drei weiteren Schweizer Banken, die im Fall Hoeneß eine Rolle spielen sollen.

Der “Informant” hatte seine Kenntnisse über seinen Anwalt weitergeleitet, auch die Ermittler bei den Behörden wurden unterrichtet. Nun darf wohl Frau/Mann annehmen, dass sich niemand einer Strafverfolgung aussetzen wird, wenn er völlig “substanzlose” Behauptungen in die Welt bzw. den Stern setzt. Die Einschaltung eines Anwaltes, der in seiner Aufgabenstellung an Recht und Gesetz gebunden ist, deutet darauf hin, dass nach anwaltlicher Beurteilung die weitergeleiteten Informationen als “belastbar” anzusehen sind, ansonsten hätte er von einer Weitergabe abraten müssen bzw. sich selbst zurückgezogen.

Selbstverständlich darf es keine Vorverurteilung geben. Frau/Mann darf deshalb gespannt sein, ob die bayerischen Behörden den Ermittlern erlauben, den Hinweisen nachzugehen. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Der Fall der 15 Steuerfahnder in Hessen, die zwangsversetzt, zwangspsychiatrisiert und zwangspensioniert wurden, hat die Behördenwirklichkeit in Deutschland aufgedeckt. Spätestens nach dem Fall “Mollath” (Bayern) sollte jedem klar sein, dass die Rechtsbeugung in den Amtsstuben, bei den Gutachtern und selbst bei Gerichten zum bundesrepublikanischen Alltag gehören.

Wer dazu ein wenig mehr erfahren will, der kann bei STOERSENDER.TV hineinhören.

Ohne den Druck der Öffentlichkeit, der (noch) unabhängigen Journalisten und der Bürger, ist damit zu rechnen, dass interessierte Kreise aus den Parteien und Unternehmen die Ermittlungen behindern oder gar zu verhindern suchen, wie es in HESSEN offenkundig wurde. Der nach wie vor existierende CDU-Sumpf, seit der “Spendenaffäre” (Stichwort: behauptete “jüdische Spenden”) unübersehbar, wurde bis heute nicht trockengelegt.

Dass die 500 Millionen Schweizer Franken nicht aus der “Würstchen-Produktion” stammen können, dürfte selbst dem betriebswirtschaftlichen Laien einleuchtend sein. Hier ist vielmehr zu vermuten, dass die GELDER zum Teil aus ganz anderen Quellen stammen und nicht nur auf die behauptete “Casino-Zockerein” zurückzuführen sein dürften.

Das Hoeness-Verhalten, die beinahe selbstverständliche “kriminelle Energie” bei der Steuerhinterziehung und der aus der Not geborenen Selbstanzeige, ist kein Einzelfall. Allerdings war und ist Ulli Hoeness für viele Jugendliche ein Vorbild. Alleine deshalb hätte er längst seine öffentlichkeitswirksamen Posten aufgeben müssen. Er symbolisiert derzeit in persona, dass der Ehrliche der Dumme ist, wie es vor Jahren Ulrich Wickert so trefflich in einem Buch darlegte: Der Ehrliche ist der Dumme.

Wenn das weiter Schule machen darf, zerstören wir die Reste des Gemeinwesens und der Demokratie. Eine Demokratie ohne verlässlichen Rechtsrahmen, mithin der unabhängigen und funktionierenden Gewaltenteilung, ist nichts wert. Seit der “geistig-moralischen Wende des BIMBES-Kohl (CDU) mit den bis heute nicht genannten Spendern” dominiert die Gier und die Abzockermentalität zunehmend den Alltag.

Die neoliberalen Verirrungen haben seit damals zu einer zerstörerischen Umverteilung von unten nach oben geführt. Dieser Politik muss Einhalt geboten werden. Dazu gehört es auch, mit Nachdruck den längst überfälligen Rücktritt von Ulli Hoeness zu fordern. Nur nebenbei sei abschließend erwähnt, dass die “Gönner” mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit über steuerlich hinterzogenes “Spielgeld” verfügten, das anscheinend so großzügig bereitgestellt wurde. Solange Ulli Hoeness im Wesentlichen unangetastet bleibt, hoffen die “Gönner” auf einen sicheren Hort im Hintergrund. 



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