UEFA will finanzielles Fairplay

 

UEFA-Präsident Michel Platini hat bekanntgegeben, dass die neuen Regularien des europäischen Fußballverbandes es den Vereinen untersagen, mehr Geld auszugeben als sie einnehmen. Dadurch soll dem Treiben der in Verruf gekommenen „Sugardaddies“ ein Ende bereitet werden – reichen Besitzern, die Unsummen in Vereine pumpen und ihnen so ermöglichen, sich auf dem Transfermarkt alles zu holen, was sie wollen.

 

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Photo: az1172

Transfermarkt soll revolutioniert werden

Beispiele dafür konnte man kürzlich erst bei Chelsea und Manchester City sehen, die mit Geldern ihrer millionenschweren Besitzer losgehen und jeden Spieler kaufen konnten, der ihnen gefiel. Das gleiche war bei Real Mallorca zu beobachten, die immer mehr Geld ausgegeben haben um ihr Team im europäischen Fußball wettbewerbsfähig zu machen, nur um dann aufgrund ihres Schuldenberges doch von der Europa League ausgeschlossen zu werden.

„Über Jahre hinweg haben wir in kompletter Anarchie gelebt, doch die Vereine baten um die Regularien weil sie wussten, dass es so nicht weitergeht“, sagte Platini dazu. „Wir haben an dem finanziellen Fairplay-Konzept zusammen mit den Vereinen gearbeitet. Denn wir wollen sie nicht bestrafen, sondern schützen.”

Nach Platinis neuem Vorschlag dürfen schwerreiche Besitzer nur noch ein Maximum von 15 Millionen Euro – 10 Millionen ab 2015 – in die Vereine investieren.

Eine längst überfällige Regelung

Meiner Meinung nach ein überfälliger Schritt – immer wieder sieht man Vereine aus dem Nichts auftauchen und plötzlich an der Spitze stehen, lediglich aufgrund der finanziellen Mittel ihrer Besitzer. Diese Praktiken schaden dem Fußball. Ein Verein, der sich horrende Ablösesummen und Spielergehälter leisten kann wird logischerweise seine Liga dominieren – man denke an Chelsea in der Premier League oder Real Madrid in der Primera División. Mit den neuen Regeln werden sich die Vereine wieder auf ihre Jugendarbeit zurückbesinnen müssen, anstatt einfach Geld für fremde Talente hinzulegen.

Diese Gesetze werden einiges verändern. Hätte es sie vor der WM bereits gegeben, hätte so mancher Verein vielleicht nicht seine talentiertesten Spieler verloren – Werder nicht Özil, Stuttgart nicht Sami Khedira, der HSV nicht Jerome Boateng.

Für Deutschland könnte das einen neuen Triumph im europäischen Wettbewerb bedeuten. Denn in Deutschland folgen die meisten Vereine im Grunde ohnehin bereits dieser Regel. Im Vergleich mit europäischen Ligen wird hier relative wenig ausgegeben, und stattdessen mehr nach neuen Talenten im Nachwuchs Ausschau gehalten. Könnten die Bundesliga-Vereine an ihren größten Talenten festhalten, könnten sie den europäischen Wettbewerb dominieren.

Das würde auch zu mehr Wettbewerb innerhalb der Ligen führen, vorbei wären die Zeiten, in denen die Premier League von den “Big Four” angeführt wird. Das führt den Fußball meiner Meinung nach wieder zurück zu den Wurzeln, es macht ihn wieder spannend für uns Fans, und zwar nicht nur die Fans der großen Vereine. Jeder Verein sollte zumindest theoretisch eine – wenn auch nur geringe – Chance auf den Titel haben. Jeder Verein sollte die Chance auf einen Traumsieg haben, einen Sieg mit dem keiner gerechnet hatte, und in der derzeitigen Situation ist das quasi unmöglich.

Magdalena Ehnes bloggt zur Bundesliga und zur Champions League

 


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