Übervorräte bei den Baumarten Buche, Fichte und Tanne sollen abgebaut werden

Die Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher (AGR) unterstützt die Planungen des Bundesumweltministeriums (BMU), den Holzeinschlag in Deutschland innerhalb der nächsten 10 Jahre deutlich zu erhöhen. Die AGR begrüßt diese progressive Neupositionierung des amtlichen Naturschutzes auf Bundesebene zum Thema Holznutzung.

Die AGR hofft bei der Umsetzung dieser Planung auf die Unterstützung des BMU auch in den anstehenden kontroversen Diskussionen mit dem ehrenamtlichen Naturschutz. Der Holzeinschlag soll nach den Planungen des BMU auf 100 Millionen Festmeter im Jahr gesteigert werden. Das sind nach Einschätzung der AGR ca. 30 Millionen Festmeter mehr als derzeit jährlich eingeschlagen werden. Die zusätzlichen Holzmengen werden gemäß dem kürzlich veröffentlichten „Nationalen Aktionsplan für erneuerbare Energien“ benötigt, um die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung zu erreichen.

Im Jahr 2009 machte der Anteil von fester Biomasse an der Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien 68 % aus. Der überwiegende Teil hiervon war Holz. Für das BMU spielt Holz aus deutschen Wäldern daher „als möglicher Rohstofflieferant für die nachhaltige Versorgung von Biomasse für die energetische Nutzung eine zentrale Rolle“ [1]. Künftig soll noch mehr Holz verbrannt werden, um den Anteil „Erneuerbarer Energien“ am Energiemix in Deutschland bis zum Jahr 2020 deutlich zu erhöhen.

Das BMU teilte der AGR auf Anfrage mit, dass sich diese Zielvorgaben an den Ergebnissen der Bundeswaldinventur II und der darauf basierenden Waldentwicklungs- und Holzaufkommensmodellierung, hier dem „Szenario F“, orientieren. Danach sollen die Holzvorräte in Deutschland mittelfristig von 3,3 auf 2,8 Milliarden Festmeter reduziert werden. Gemäß dem Arbeitsbericht des von-Thünen-Instituts für Waldökologie und Waldinventuren aus dem Jahre 2006 [2] geht die Vorratsreduktion besonders zu Lasten der Altholzbestände der Baumarten Buche, Fichte und Tanne. Schwerpunkte der deutlichen Absenkung der Vorräte sind die Bundesländern Hessen, Bayern und Baden-Württemberg.

Ohne die zusätzlichen Holzeinschlagsmengen sind die ambitionierten Ziele zur Produktion erneuerbarer Energie aus Holz nicht zu realisieren. Eine vom BMU beauftragte Studie des Deutschen Biomasse Forschungszentrums [3] prognostiziert für das Jahr 2020 eine Holzversorgungslücke von 20 - 30 Millionen Festmeter im Jahr, falls der Holzeinschlag in Deutschland wie bisher nur 80 Millionen Festmeter im Jahr beträgt.

Aktuelle Untersuchungen der Europäischen Union [4] zur Frage der Verfügbarkeit des Rohstoffes Holz in Westeuropa (Frankreich, Deutschland, Benelux) weisen eine Deckungslücke von ca. 100 Millionen Festmeter im Jahr 2020 aus. Diese soll bis zum Jahr 2030 auf 180 Festmeter anwachsen.
Vor diesem Hintergrund befürchtet die AGR einen zunehmenden Verdrängungswettbewerb zwischen stofflicher und energetischer Verwendung von Holz, falls die vom BMU erwarteten Rohholzpotentiale nicht realisiert werden können. Dieser Verdrängungswettbewerb hat bereits begonnen und geht vor allem zu Lasten der vorhandenen Produktionsstandorte der stofflichen und energetischen Nutzung von Holz.


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