Übersteht das Haus Europa die Griechenland-Krise?

HausEuropaSpiegel Online bringt heute ein Streitgespräch zwischen einem „Befürworter“ (Christian Reiermann) und einem „Gegner“ (Sven Böll) des Grexit. Aber diese Diskussion geht voll am Thema vorbei und verliert sich in Symptomen, statt die Ursachen herauszuarbeiten.

Mich erinnert die Euro-Zone an ein Haus, das ich vor 10 Jahren in der virtuellen Welt Second Life gebaut habe. Es hatte ein hübsches Dach mit Bäumen und Sitzgruppe darauf, aber die Stockwerke darunter fehlten.

In Second Life geht sowas: Das Dach schwebte 10 m hoch in der Luft. Zu erreichen war es entweder durch Hochfliegen oder über einen Teleporter-Teppich.

In der Realität geht das nicht. Der Euro ist wie ein Dach auf einem nicht vorhandenen Haus, und schon Ende letzten Jahrhunderts, als die Weichen dafür gestellt wurden, wussten die Politiker, dass es eigentlich sinnvoller wäre, erst eine politische und wirtschaftliche Union einzugehen und danach als krönendes Dach des Hauses Europa die Gemeinschaftswährung Euro draufzusetzen. Sie nannten es auch das „Krönungsmodell“.

Dieselben Politiker entschieden sich aber gegen alle Warnungen für das alternative „Hebelmodell“: Sie verbreiteten das Märchen, dass eine gemeinsame Währung quasi automatisch als Hebel zu einer wirtschaftlichen und politische Gemeinschaft führt.

Und das stellt sich immer mehr als Märchen heraus. Es ist ein Geburtsfehler des Euro, der schon Tausende Milliarden gekostet hat und statt zu einem Zusammenwachsen zu einem immer schnelleren Auseinanderdriften der einzelnen Euro-Länder führt – direkt in die Arme von linken und rechten Extremisten.

Aber eher lernen wohl die Menschen Fliegen und Teleportieren, als dass Politiker unangenehme Wahrheiten aussprechen…

Screenshot: hshc.de

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