Dann lasse ich die Katze mal aus dem Sack. Ganz still und heimlich habe ich neben „Die zwölf Häuser“ (ZELDA), „Das Köngigreich“ (Super Mario World), heute erschienen, und der Arbeit an „Die Chroniken“ (Minecraft) ein weiteres Videospiel, das ich über alles liebe, zu einem Roman mit eigenen Figuren und natürlich auch selbst kreierter Handlung geschrieben.
„Der Grand Prix“ erscheint im Laufe dieser Woche, exklusiv bei Amazon als E-Book (wegen Corona auch die ersten 5 Tage für ALLE kostenlos) und Taschenbuch (Umfang rund 300 Seiten) und wie könnte es anders sein: Es ist angelehnt an das ultimative Game für Autofreaks -> Grand Theft Auto!
Nun, genug erzählt, als kleinen Vorgemschmack auf das Werk gibt es hier bereits den gesamten Prolog.
Liebe Grüße und Viel Vergnügen!
Euer Roman Reischl
Prolog – Ankommen
Der Himmel über dem Los Senderos International Airport war wolkenlos.
Von den vielen Menschen vor dem Flughafengebäude war Chrissy die Einzige, die die warmen Sonnenstrahlen nicht genießen konnte.
Etwas verloren stand sie unter dem Vordach und schaute hilflos in den Reiseführer, den sie sich kurz zuvor beim Souvenirsop für einen überteuerten Preis gekauft hatte. Bereits seit einer Stunde wartete sie nun schon auf ein Taxi, doch es ließ sich einfach keines blicken, dabei sollte man meinen, hier wimmle es doch nur zu von bestellbaren Chauffeuren für „normale“ Leute.
Irgendwie musste sie doch ohne Taxi vom Airport zu ihrer neuen Behausung kommen. Gab es nicht irgendwo eine gottverdammte U-Bahn?
Suchend wandte die Schwarzhaarige ihren Blick von dem Reiseführer ab und ließ ihn durch ihre Umgebung schweifen. Der LSIA war ein moderner und sauberer Flughafen.
Der Steinboden war in einer hellen Farbe gehalten und in der Mitte wurden etwas dunklere Steinplatten künstlerisch zu einem Kreis gelegt. An den Steinsäulen standen Menschen mit Koffern und unterhielten sich, oder schauten auf ihre Handys. Einige saßen auch auf den zwei Steinbänken, zu ihrer rechten und linken Seite.
An den zwei Flügeln der obersten Ebene des Gate 4, führten Treppen in den unteren Bereich. Ob sich dort wohl der Eingang zur den unterirdischen Schnellbahnen befand?
Taxis konnte sie hier oben nicht erblicken, obwohl die enge Straße voll mit fahrenden Autos war.
Bepackt mit Koffer und Reiseführer ging Chrissy auf eine der Treppen zu, doch kurz bevor sie diese betreten hatte, wurde sie grob zur Seite geschubst. Vor Schreck ließ sie ihr Gepäck fallen.
„Pass doch auf, du blöde Trulla!“, giftete sie ein Mann mittleren Alters an und ging einfach weiter. Unten angekommen kickte er ihren Koffer direkt bösartig zur Seite.
Etwas erschrocken über diese Tat hielt die Brillenträgerin inne, so hatte sie sich ihre Ankunft in Los Senderos nun wirklich nicht vorgestellt.
Langsam trat sie die Treppe hinab, hob ihren Koffer auf und sah sich erneut um.
Ein „Oh“ entfuhr ihren Lippen, als sie die Taxiparkplätze erblickte und nun verstand sie, warum sich oben kein einziges Taxi hatte blicken lassen.
Peinlich berührt, als hätte ihren Fehler jemand mitbekommen, senkte sie den Kopf und lief an einem Ticketautomaten vorbei, aber nur kurz, dann gab sie dem Drang sich umzusehen nach.
Der untere Bereich des Gate 4 war ebenso gepflegt und bot zahlreiche Sitzmöglichkeiten, wie zum Beispiel Sitzreihen mit blauen Sitzen. Die vielen, gut platzierten Pflanzen brachten das Ganze in einen harmonischen Einklang, der von der Hektik, die herrschte, versuchte die Crowd abzulenken, und auf zwei breiten Steinsäulen prangten jeweils eine überdimensionale, in LED-Schrift leuchtende 4.
Chrissy sah nach oben. Ein großes, rotes Schild mit der Aufschrift „LSIA“ hing über dem Eingang der U-Bahn, auf welches sie nun sichtlich erfreut zu hastete. Sie lief direkt in die Arme eines dunkelhäutigen, jungen Mannes, ungefähr ihren Alters und definitiv sehr gutaussehend.
Chrissy rempelte ihn leicht an und hatte schon damit gerechnet, erneut doof angemacht zu werden, doch der Kerl vor ihr lächelte nur verschmitzt. Er trug ein weißes Hemd, dessen Ärmel er leicht hochgekrempelt hatte und eine graue Weste, dazu eine einfache schwarze Hose. Seine dunklen Haare waren dezent nach oben gegelt. Er wirkte wie ein junger Geschäftsmann, etwa aus einem Start-Up-Business oder Ähnlichem.
„Entschuldigung!“, brachte die Schwarzhaarige nun auch endlich hervor, nachdem sie den jungen Mann ausgiebig gemustert hatte.
„Kein Problem“, entgegnete er mit einer glockenhellen und ruhigen Stimme.
Eine kurze Pause entstand, in der er die junge Frau ebenfalls mit seinen Blicken begutachtete. „Ich bin Jeffrey!“
„Oh, ähm… Verzeihung, wie unhöflich. Ich heiße Chrissy. Von Christiane.“
„Chrissy?“, wiederholte ihr Gegenüber, mit dem seltsamen Namen Jeffrey, nachdenklich.
„Ach! Du bist die Neue, oder? Chrissy Peanutbutter. Die, die mit ins Geschäft einsteigen möchte“, konterte er kecker als von ihm erwartet.
Die Schwarzhaarige blinzelte irritiert.
„Mit ins Geschäft einsteigen?“
„Nicht? Die Beschreibung von meinem Boss trifft völlig auf dich zu.“
„Ich weiß nicht was du meinst, sorry.“
„Oh… Dann haben wir ein Problem.“
Jeff lachte kurz auf.
„Mein Oberchef vom Dienst meinte nämlich du wüsstest schon über alles bescheid.“
„Dein Boss?“
Der junge Kerl sah die junge Frau vor sich geduldig an.
„Bojan?“
„Die Dinger im Wasser?“
Wieder musste er lachen.
„Er ist der Boss von Techscalibur.“
Chrissy glaubte fast, der zuerst freundliche Typ vor ihr wäre geisteskrank.
„Dieses Ding, was im Wasser schwimmt, ist dein Boss?“
Nun war es Jeffrey, der das Mädchen nun immer verwirrter betrachtete, doch dann brach er wieder in Lachen aus.
„Ich glaube das wird noch lustig mit dir. Komm mit, ich bring dich erst mal zu ihm. Zu Bojan.“
Mit diesen Worten nahm er auch schon charmant ihren Koffer und trug ihn fort. Chrissy kratzte sich noch am Kopf, dann folgte sie ihm eilig und etwas überfordert mit der Situation zu einem an der Seite geparkten Sportwagen. Es handelte sich um eine absolut geile Megagerätschaft.
Jeffrey hielt der Neuen die Beifahrertür auf, nachdem er den Koffer auf die hintere Reihe verfrachtet hatte. Unsicher überlegte Chrissy was sie nun tun sollte, letzten Endes stieg sie aber dann doch ein.
Das Lächeln des Schwarzen hatte etwas vertrauensvolles, so dass sie nicht glaubte, er könnte ihr Böses wolen. Der Schein kann natürlich ja auch trügen.
Nun war es aber zu spät zum Nachdenken und Umkehren. Jeffrey stieg auf der Fahrerseite ein und startete den Motor. Schelmisch zu ihr hinübergrinsend ließ er noch flink sein Metallfeuerzeug in der Hosentasche verschwinden.
„So, jetzt geht es los, Schätzchen.“
Bei solch einer liebevollen Tonart horchte Chrissy auf.
„Wie hast du mich eben genannt?“
Diebisch lächelnd sah der turbulente Fahrer sie an, strich dabei über das Lenkrad.
„Nicht du, ich rede mit meinem Auto.“
„Du nennst dein Auto Schätzchen?“
„Nein, eigentlich heißt sie Clarice.“
„Das machte die Sache auch nicht besser“, dachte Chrissy in sich hinein und biss sich auf die Lippe, um jetzt keinen falschen Kommentar abzulassen.
Die Fahrt durch die Innenstadt von Los Senderos schien lange, doch so hatte Chrissy zumindest die Möglichkeit bereits etwas von der Stadt zu sehen. Sie war groß und lebendig, zur Tag- und Nachtzeit, aber das wusste die Zwanzigjährige auch vorher. Viele Hochhäuser, sogenannte Skyscrapers ragten am Horizont empor und bildeten in der Sonne eine traumhaft schöne Skyline. Sie hoffte, sich diese irgendwann bei Nacht ansehen zu können.
Leicht in ihren Gedanken versunken, hätte die kesse, lockige Dame fast nicht bemerkt, dass sie vom Boulevard Del Pierro in den Strangeways Drive einbogen, um dort vor einem Wohnhaus, gegenüber einer Kirche, zu halten.
Jeffrey sah sie ein wenig erwartungsvoll an.
„Du brauchst nicht nervös zu sein, sie sind alle ganz nett. Naja, fast alle.“
Sie verstand nicht ganz, was er gemeint hatte, doch ehe Chrissy hätte fragen können, öffnete sich das Garagentor und sie bogen ein in eine geräumige Garage, in der mindestens noch neun anderen Fahrzeuge standen, zudem eine weitere Person.
Da hantierte eine schöne, braun gebrannte Frau mit dunkelblonden Haaren, die zu einem Zopf gebunden waren. Gekleidet war sie in einer engen, hellblauen Jeans, einem einfachen roten Shirt und darüber eine schwarze Lederjacke. Als sie die Stimme erhob, ahnte Chrissy, dass mit ihr eventuell nicht gut Kirschen essen war.
„Hey, ist sie das?“, fragte sie in einem ernsten, fast barschen Ton, ja, es klang etwas flegelhaft.
„Hey, William!“ Jeffrey stieg aus dem Auto und nickte.
„Ja, ich denke schon.“
„William?“, schoss es Chrissy durch den Kopf, als sie, ein wenig unsicher, ebenfalls aus dem Auto stieg.
„Diese Frau hieß wirklich William?“
Vermutlich hatte die andere Frau Chrissys starrende Blicke bemerkt, denn mit einem kühlen Naserümpfen und Schneuzen ohne Taschentuch gaffte jene zurück.
„Was kuckst du so blöd?“
Chrissy wurde im wahrsten Sinne des Wortes überrannt.
„Ich, äh… Sie heißen echt William?“
Sie hatte kaum über ihre Frage nachgedacht, da hatte sie diese schon gestellt. Die gute William wirkte darüber gar nicht erfreut und schien unumgänglich angepisst.
„Meine Eltern hatten gehofft ihr würde ein Junge werden. Hast du damit ein Problem?“, hechelte die forsche Lady.
Schnell und eingeschüchtert von der imposanten Frau schüttelte die Liebe den Kopf.
„Gut!“, knurrte William, schnappte Chrissy am Arm und zog sie ohne weitere Worte mit sich, während Jeffrey brav deren Koffer holte und den Beiden anständig und zuvorkommend wie ein Gentleman zu einem Aufzug folgte.
Ein kaum hörbares Seufzen verließ seine Lippen und jetzt wusste Chrissy, was er gemeint hatte, als er sagte, dass nur fast alle nett seien.
Es machte den Anschein, als wäre man in der Werkstatt der freakigsten Autonarren der gesamten Vereinigten Staaten von Amerika gelandet.
Noch dazu stammte Chrissy aus einer ganz anderen Richtung, nämlich von der „gebildeten“ Ostküste und noch dazu aus einer biederen Kleinstadt.
Das konnte wirklich noch lustig werden hier an der Westküste mit den feiernden Partyleuten und Machos samt Stars, Sternchen und Möchtegern-Reichen an den angesagtesten Stränden und Bars dieses Planeten.