Überpragend

Silvester war Radek Vegas 2011 nicht in Las Vegas, aber dafür mit seiner Frau EVegas in seiner zweiten Heimat Prag.

Drei Casinos wurden besucht:

1. VIP-Casino im Ambasador Hotel

2. Banco Casino

3. Savarin Palais Casino

Zuerst führte uns der Weg ins VIP-Club-Casino des Ambasador Hotels am Wenzelplatz.

Ich habe 2000 gekauft, Eve 1000. Der Fehler, dass wir uns gleich hingesetzt haben, weil wir Angst hatten im Stehen mitzuzählen. Also nahmen wir Platz und spielten jede Hand. Schnell war ich überfordert mit der Situation und vergaß den Count. Ich spielte also nach Gefühl. Nach 15 Minuten hatte ich 1000 Kronen mehr als zu Beginn und wurde überheblich. Das Glück wendete sich langsam aber stetig gegen mich. Und auch Eve war nicht erfolgreicher. Als wir nur noch wenige Chips hatten spielten wir abwechselnd, aber auch das brachte nichts. Wir haben also unseren kompletten Einsätze (120 Euro) verloren.

Folgende Fehler haben wir gemacht:

1. zu wenig Chips gekauft

Bei einem Minesteinsatz von 100 Kronen wäre bei einem Shoegame (6-8 Decks) eine Einsatzspanne von 1-4 angebracht.

Das heißt, je nachdem, wie hoch der Count ist setzt man 100, 200, 300 oder 400 Kronen.

Der Maximal-Einsatz beträgt also 400 Kronen (16 Euro)

Um nicht in Bedrängnis zu geraten rät Arnold Snyder in seinem BIG BOOK OF BLACKJACK den Mindesteinsatz mit 150 zu multiplizieren.

Demnach hätte sich jeder mit 15000 Kronen (600 Euro) einkaufen müssen. Das übersteigt meine Einsatzbereitsschaft jedoch bei weitem. Das bringt mich zu unserem zweiten Fehlerr:

2. an den Tisch gesetzt und jede Hand gepsielt

Besser wäre es gewesen zu warten, mitzuzählen und nur setzen, wenn der Count im positiven Bereich ist.

Das nennt man WONGING und ist nach dem Blackjack-Profi Stanford Wong benannt.

In großen Casinos ist das einfach, doch in einem kleinen Casino in Prag, bei dem es nur zwei Blackjacktische gibt. Dennoch sollte man auch da die Nerven behalten und sich nicht zu einem Spiel drängen lassen.

3. Count vergessen

Im Eifer des Gefechts muss man selbst setzen, Entscheidungen treffen und dabei den Count nicht aus den Augen verlieren.

Das waren für den Anfang zuviele Aufgaben aufeinmal für mich und ich musste feststellen, dass dieses Multitasking mich (gerade bei hohen Einsätzen) überforderte.

4. Verluste mit Verdopplung wett machen

Nachdem sich das Glück gegen mich gewendet hatte, kehrte ich zur Verdopplungs-Taktik zurück anstatt eine Pause zu machen.

Bei kleiner Bankroll kann das schnell zum Bankrott führen.

Diese vier Fehler sind kapitale Anfängerfehler, die ich blauäugig in Kauf nahm.

80 Euro sind ein vergleichsweise geringes Lehrgeld, das man sich durch Vermeidung dieser Punkte wieder zurückholen kann.

An einem anderen Abend schlugen wir im Banco Casino auf


Dort war die Registrierung wesentlich einfacher.

Die Kleidung war den Betreibern ebenfalls egal, da sie froh waren, dass überhaupt irgendjemand ihr Casino betrat.

Doch so schnell wir gekommenen waren verschwanden wir wieder.

Eve tauschte 500 Kronen ein und wir spielten zusammen.

Als einziger Spieler am Blackjacktisch warfen wir wieder die guten Vorsätze über den Haufen und spielten einfach Eins-gegen-Eins (Heads-up) gegen den Dealer.

Zählen war gar nicht notwendig, da das Geld so schnell wegging, dass wir uns entschieden zu gehen.

Nachdem wir 500 Kronen (20 Euro) verloren hatten, liesen wir uns den Rest Würde auszahlen und verschwanden wieder aus diesem dunklen Loch.

Wir unternahmen einen letzten Versuch mit 500 Kronen im Savarin Palais Casino.


Hier war es ähnlich unkompliziert hinein zu kommen wie zuvor im Banco.

Allerdings war es verdächtig ruhig, so dass ich zunächst skeptisch war, ob überhaupt sonst noch jemand da ist.

Ein Blackjacktisch war besetzt mit zwei Deutschen Mit-Zwanzigern, einem ungleichen französischen Paar und einem Italiener.

Der Italiener hatte Pech und wenig Ahnung.

Die Deutschen spielten mit Mindesteinsätzen und hatten sich mit 1000 Kronen eingekauft. Da sie an gegenübergesetzten Enden des Tisches saßen warfen sie sich desöfteren Chips zu um sich gegenseitig an Gewinnen zu beteiligen. Das taten sie aber peinlich genau, woraus man schließen konnte, dass sie nicht die dickste Bankroll hatten. Sie machten ihre Sache allerdings gut und erspielten sich einen ansehnlichen Gewinn. Sympathisch waren sie allemal.

Interessanter war jedoch das französische Pärchen bestehend aus einer aufgetakelten, extrovertierten, asiatischstämmigen Frau (ca. 40 Jahre alt) und einem unscheinbaren, ruhigen jungen Mann (ca. 25 Jahre alt).

Mein erster Eindruck von Madamme war, dass sie zuviel Geld und Langeweile hat und deswegen im Casino ein wenig Abwechslung sucht. Sie setzte immer den Maximalbetrag von 5000 Kronen (200 Euro). Mit der Zeit wurde mir aber klar, dass die beiden zusammen gehören und Profis sein müssen.

Dafür sprachen folgende Dinge:

1. Sie verhielt sich auffallende lauf und zog damit die Aufmerksamkeit auf sich, so dass der Mann in Ruhe seiner "Arbeit" nach gehen konnte

2. sie zog bei jeder Entscheidung ein Show ab und vorzutäuschen, dass sie keine Ahnung hätte, als er jedoch einen Fehler machte, schnauzte sie ihn zickig an

3. die beiden unterhielten sich über ihre Taktik auf französisch

4. Der Mann variierte die Einsätze und spielte mit einer großen Spanne 100-5000 und sprang dabei von Minimaleinsatz zu Maximaleinsatz. Vermutlich spielte er nach einem alles-oder-nichts-System. Er setzte bei schlechtem Count den Mindesteinsatz. Sobald der Count eine gewisse Höhe erreicht hatte schaltete er den Turbo ein und setzte maximal. Bei niedrigeren Einsätze legten sie immer einen hohen Chip auf niedrige, so dass es den Anschein erweckte, es wäre immer der Maximaleinsatz.

5. Er schob die 5000er-Chips immer zu ihr

6. er tippte ein Zahl in seinen Handytaschenrechner und teilte sie durch (25; der Umrechnungskurs Euro / Kronen), als wolle er seinen Gewinn berechnen

7. Sie lies hin und wieder einen Chip in ihre Tasche wandern (Ratholing)

8. Der PITBOSS musste einmal mit einem Tray 5000er-Chips anrücken, weil die Bank keine mehr hatte!

Der Pitboss war sichtlich genervt von der "Glückssträhne" des Paares, tat jedoch nichts dagegen. Er holte einmal kurz den Floormanager, doch der schien sich nicht sonderlich dafür zu interessieren und verschwand kurz darauf wieder.

Das Casino machte an diesem Abend Verlust. Soviel war sicher. Denn an diesem Tisch gewannen die Spieler mehr als sie verloren haben.

Davon profitierten auch Eve und ich.

Während Sie am Tisch stand und eine gute Figur machte, zählte ich mit und nutzte das Freigetränkangebot so gut ich konnte aus.

Wenn der Count entsprechend hoch war, gab ich ihr ein Zeichen und sie setzte.

Das System funktionierte Bestens!

Mit unseren restlichen 500 Kronen waren wir gekommen und mit knapp 1500 Kronen verliesen wir den Tisch.

Im Endeffekt haben wir an diesem Abend zwar nur 10 Euro Gewinn gemacht, aber ab dem Zeitpunkt, ab an dem wir uns an die Taktik gehalten und als Team gespielt haben, hat es Spaß gemacht und wir hatten Erfolg.

Alles in allem haben wir nur eine wichtige Hand (400 Kronen) verloren.

Darauf kann man Aufbauen und es hat Lust auf mehr gemacht!


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