Wenn die Welt am Abgrund steht…
USA 1962: Die Sowjetunion und die USA stecken mitten im Wettrüsten des Kalten Krieges, die Angst vor einem Atomschlag der Sowjets wächst und Scotts Vater beschließt einen Atombunker unter seinem Haus zu bauen. Er wird von den Nachbarn belächelt, denn keiner glaubt so wirklich daran, dass die Atombombe fallen könnte. Während der Kubakriese spitzt sich die Lage dann dramatisch zu und eines Nachts erschüttert eine gewaltige Explosion Scotts Kindheit und seine Familie rettet sich in den Bunker. Doch auch die Nachbarn, die vorher über den Bunker gelästert haben, wollen mit hinein, verschaffen sich mit Gewalt Zutritt und dann beginnt das bange Warten auf die Zukunft…
Morton Rhue widmet sich mit „Über uns Stille“ einer sehr schwierigen Thematik. In den USA war damals die Atombombe allgegenwärtig und da die US-Amerikanischen Schulen den Kalten Krieg mit Sicherheit im Unterricht behandeln, eignet sich das Buch hervorragend als Schullektüre zu diesem Thema. Aber auch für uns in Europa und in einer Generation, die den Kalten Krieg auch nur aus den Geschichtsbüchern (wenn überhaupt!!!) kennen, ist es eine lehrreiche Lektüre. Ich kann mich wirklich nicht erinnern, dass das Wettrüsten zwischen den USA und der Sowjetunion und die Kubakriese großartig im Geschichtsunterricht abgehandelt wurden, da wurde lieber zum 500. Mal der 2. Weltkrieg durchgekaut. Mir hat das Buch die Thematik um einiges näher gebracht, auch wenn ich die Geschichte selber nicht als sonderlich spannend empfunden habe.
Die Geschichte spielt sich auf zwei Zeitebenen ab. Scotts Leben einige Wochen vor dem Fall der Bombe und die Zeit im Bunker nach dem Atomschlag. Man lernt Scott also während seines normalen Lebens in einer US-Amerikanischen Kleinstadt kennen, erfährt von seinen Lehrern, seinen Mitschülern, Freunden und seiner Familie. Dieser Handlungsstrang führt den Leser bis zu der Nacht, in der die Familie in den Bunker flüchten muss. Der zweite Handlungsstrang beginnt in eben dieser Nacht und erzählt von Scott und seiner Familie, sowie den Nachbarn, die sich mit in den Bunker geflüchtet haben und deren banges Warten, dass die Strahlung außerhalb auf ein erträgliches Maß zurückgeht. Für mich war der zweite Erzählstrang der spannendere. Hier sitzen die Protagonisten auf engstem Raum, haben erst kein Wasser, dann nicht mehr genügend Vorräte. Man lernt alle Personen aber durch den ersten Handlungsstrang besser kennen und schnell wächst die Verachtung des Lesers für die Erwachsenen, die sich im Bunker Scotts Vater gegenüber unmöglich verhalten. Der Erzählstil selber ist einfach gehalten und leicht verständlich. Vieles wird erklärt, da Scotts kleiner Bruder Sparky noch nicht so viel weiß und versteht, so dass man als Leser, ob der schwierigen Thematik keinesfalls auf der Strecke bleibt.
Die Protagonisten lernt man im Laufe der Handlung wirklich gut kennen. Keine der Personen sind flach oder blass, jede ist für sich gesehen eine Persönlichkeit, die mehr oder weniger intelligent agiert. Scott selbst ist einem am Nächsten, da er als Ich-Erzähler durch das gesamte Buch führt und man seine Gedankengänge mitverfolgen kann. Oftmals ist er sehr reif für einen 12-jährigen, manchmal dann doch wieder sehr naiv, gerade gegenüber seiner Sexualität. Scotts Eltern sind oft verschiedener Meinung, was den Bunker betrifft, man kennt allerdings nicht ihre Beweggründe, sondern sieht nur ihr Handeln aus Scotts Sicht. Dann gibt es noch Scotts neuen Lehrer, der seine Schüler ernst nimmt, sie zum Nachdenken anregt und nicht nur blinden Gehorsam von ihnen verlangt.
Das Coverdesign des Hardcovers ist sehr passend gewählt: Man sieht ein reifes, gelbes Kornfeld und im Hintergrund einen Atompilz aufsteigen. Besser hätte das Coverbild nicht gewählt werden können!
Fazit: Ein intelligentes, aufrüttelndes und lehrreiches Jugendbuch, das sensibel mit einer geschichtlichen Thematik umgeht und diese so dem Leser näher bringt, ohne belehrend zu wirken oder mit dem Finger auf jemanden zu zeigen. Für mich war das Buch jetzt nicht sonderlich spannend, aber interessant zu lesen, weshalb ich einen Stern abziehe. Alles in Allem ist „Über uns Stille“ von Morton Rhue sehr zu empfehlen!
Über uns Stille
von Morton Rhue Gebundene Ausgabe: 256 Seiten Verlag: Ravensburger Buchverlag; Auflage: 1 (1. Mai 2012) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3473400815 ISBN-13: 978-3473400812 Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre Originaltitel: The Bomb Rezension vom 11.09.2012 Vielen Dank an und den Verlag für die Bereitstellung des Buches!
USA 1962: Die Sowjetunion und die USA stecken mitten im Wettrüsten des Kalten Krieges, die Angst vor einem Atomschlag der Sowjets wächst und Scotts Vater beschließt einen Atombunker unter seinem Haus zu bauen. Er wird von den Nachbarn belächelt, denn keiner glaubt so wirklich daran, dass die Atombombe fallen könnte. Während der Kubakriese spitzt sich die Lage dann dramatisch zu und eines Nachts erschüttert eine gewaltige Explosion Scotts Kindheit und seine Familie rettet sich in den Bunker. Doch auch die Nachbarn, die vorher über den Bunker gelästert haben, wollen mit hinein, verschaffen sich mit Gewalt Zutritt und dann beginnt das bange Warten auf die Zukunft…
Morton Rhue widmet sich mit „Über uns Stille“ einer sehr schwierigen Thematik. In den USA war damals die Atombombe allgegenwärtig und da die US-Amerikanischen Schulen den Kalten Krieg mit Sicherheit im Unterricht behandeln, eignet sich das Buch hervorragend als Schullektüre zu diesem Thema. Aber auch für uns in Europa und in einer Generation, die den Kalten Krieg auch nur aus den Geschichtsbüchern (wenn überhaupt!!!) kennen, ist es eine lehrreiche Lektüre. Ich kann mich wirklich nicht erinnern, dass das Wettrüsten zwischen den USA und der Sowjetunion und die Kubakriese großartig im Geschichtsunterricht abgehandelt wurden, da wurde lieber zum 500. Mal der 2. Weltkrieg durchgekaut. Mir hat das Buch die Thematik um einiges näher gebracht, auch wenn ich die Geschichte selber nicht als sonderlich spannend empfunden habe.
Die Geschichte spielt sich auf zwei Zeitebenen ab. Scotts Leben einige Wochen vor dem Fall der Bombe und die Zeit im Bunker nach dem Atomschlag. Man lernt Scott also während seines normalen Lebens in einer US-Amerikanischen Kleinstadt kennen, erfährt von seinen Lehrern, seinen Mitschülern, Freunden und seiner Familie. Dieser Handlungsstrang führt den Leser bis zu der Nacht, in der die Familie in den Bunker flüchten muss. Der zweite Handlungsstrang beginnt in eben dieser Nacht und erzählt von Scott und seiner Familie, sowie den Nachbarn, die sich mit in den Bunker geflüchtet haben und deren banges Warten, dass die Strahlung außerhalb auf ein erträgliches Maß zurückgeht. Für mich war der zweite Erzählstrang der spannendere. Hier sitzen die Protagonisten auf engstem Raum, haben erst kein Wasser, dann nicht mehr genügend Vorräte. Man lernt alle Personen aber durch den ersten Handlungsstrang besser kennen und schnell wächst die Verachtung des Lesers für die Erwachsenen, die sich im Bunker Scotts Vater gegenüber unmöglich verhalten. Der Erzählstil selber ist einfach gehalten und leicht verständlich. Vieles wird erklärt, da Scotts kleiner Bruder Sparky noch nicht so viel weiß und versteht, so dass man als Leser, ob der schwierigen Thematik keinesfalls auf der Strecke bleibt.
Die Protagonisten lernt man im Laufe der Handlung wirklich gut kennen. Keine der Personen sind flach oder blass, jede ist für sich gesehen eine Persönlichkeit, die mehr oder weniger intelligent agiert. Scott selbst ist einem am Nächsten, da er als Ich-Erzähler durch das gesamte Buch führt und man seine Gedankengänge mitverfolgen kann. Oftmals ist er sehr reif für einen 12-jährigen, manchmal dann doch wieder sehr naiv, gerade gegenüber seiner Sexualität. Scotts Eltern sind oft verschiedener Meinung, was den Bunker betrifft, man kennt allerdings nicht ihre Beweggründe, sondern sieht nur ihr Handeln aus Scotts Sicht. Dann gibt es noch Scotts neuen Lehrer, der seine Schüler ernst nimmt, sie zum Nachdenken anregt und nicht nur blinden Gehorsam von ihnen verlangt.
Das Coverdesign des Hardcovers ist sehr passend gewählt: Man sieht ein reifes, gelbes Kornfeld und im Hintergrund einen Atompilz aufsteigen. Besser hätte das Coverbild nicht gewählt werden können!
Fazit: Ein intelligentes, aufrüttelndes und lehrreiches Jugendbuch, das sensibel mit einer geschichtlichen Thematik umgeht und diese so dem Leser näher bringt, ohne belehrend zu wirken oder mit dem Finger auf jemanden zu zeigen. Für mich war das Buch jetzt nicht sonderlich spannend, aber interessant zu lesen, weshalb ich einen Stern abziehe. Alles in Allem ist „Über uns Stille“ von Morton Rhue sehr zu empfehlen!
Über uns Stille
von Morton Rhue Gebundene Ausgabe: 256 Seiten Verlag: Ravensburger Buchverlag; Auflage: 1 (1. Mai 2012) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3473400815 ISBN-13: 978-3473400812 Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre Originaltitel: The Bomb Rezension vom 11.09.2012 Vielen Dank an und den Verlag für die Bereitstellung des Buches!