Über tägliches Schreiben

Es ist vier Jahre her, dass ich es täglich geschafft habe, zu schreiben. Das war die Zeit, in der ich Morgenseiten (nach dem Vorbild von Julia Cameron) schrieb. Es war nichts weiter als das Aufschreiben von Gedanken. Im Nachhinein hat es mich nicht auf nennenswerte Ideen gebracht. Mit Stimme und Sprache habe ich auch nicht experimentiert. Stattdessen hat es meine Ansichten geändert und mir geholfen, manches klarer zu sehen – wobei sich das auf Privates und nicht auf das Literarische bezieht.

Seit Monaten klebt ein Zettel an meinem Schreibtisch: Nulla dies sine linea – Wörtlich: Kein Tag ohne Linie. Er sollte mich motivieren, täglich zu schreiben. Natürlich schreibe ich jeden Tag irgendetwas und durch meine Blogbeiträge schreibe ich mehr als sonst, doch ich schreibe zu selten an meinen literarischen Texten. Es gibt da immer diese langen Pausen zwischen den Seiten, die ich schreibe.

Ich habe unterschiedliche Schreibzeiten ausprobiert, aber keine beibehalten. So lange das Schreiben keine Konstante bei mir bleibt, werde ich mich kaum größeren Schreibprojekten widmen können.

Wenn ich nicht schreibe, entwickle ich Ideen weiter oder lese meine Texte immer wieder durch (meistens ohne etwas zu korrigieren). Aber das lässt keine neuen Texte entstehen. Meine Liste an Ideen für weitere Texte ist mittlerweile lang und wird gut in meinem Arbeitsjournal aufbewahrt.

Das einzige, was mich zurzeit motiviert, sind die Einsendeschlüsse von Wettbewerben. Damit ich mindestens zwei Kurzgeschichten dafür fertigstellen kann, muss und werde ich ab jetzt jeden Tag bis Ende Juni schreiben.

Nulla dies sine linea



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