Wer und was bin ich? Shakespeare sagte einst: „Die ganze Welt ist eine Bühne und alle Frauen und Männer bloße Spieler!"
Doch was für eine Rolle spielen wir genau? Welche Rolle spiele ich? Verkörpere ich meine Rolle überhaupt? Manchmal habe ich das Gefühl, gewisse Rollen spielen zu müssen nur um in das Schema zu passen. Freunde und auch Familie haben Erwartungen und Vorstellungen für einen, obwohl man selbst gar nicht danach leben will. Es ist als würde man sich selbst in Ketten legen nur um Freunden und Familie zu gefallen. Ist das der richtige Weg oder sollte man doch eher seinesgleichen suchen? Mich selber in Ketten legen nur um der Norm anzugehören.
Ich bin Mutter, Auszubildende und nebenbei Bloggerin. Es wird stets immer viel von mir erwartet. Ich muss immer und überall 200% geben, alles muss perfekt in das Gesamtpaket passen.
Können wir überhaupt all diesen Erwartungen wirklich gerecht werden? Will ich all den Erwartungen gerecht werden? Was ist, wenn man bei diesem Versuch sich selbst verliert? Bin ich dann noch überhaupt ich selbst? Lange habe ich mir diese Fragen gestellt.
Meine Familie und Freunde erwarten stets eine perfekte und verantwortungsvolle Mutter. Fehler und Eskapaden sind nicht erlaubt. Affären oder jegliche Beziehungen körperlicher Art sind verboten und werden verpönt. Was ich brauche ist ein Mann und ein Haus. Sie wissen genau was ich brauche und anscheinend was ich will. Es heißt, ich sei zu anspruchsvoll und hätte Erwartungen, die ich eigentlich in meiner Situation gar nicht stellen dürfte. Denn als alleinerziehende Mutter gilt man inzwischen als schwer vermittelbar! Männer haben grundsätzlich kein Interesse an Frauen mit Kindern und wollen eh nur das Eine! Irgendwann gerät man in diesen Teufelskreis und glaubt all diese Dinge wirklich.
Bloggen? Was ist das überhaupt? Hobbies darf ich nicht haben, denn ich muss mich schließlich 24 Stunden um mein Kind und die Arbeit kümmern. Ich muss mich endgültig aufopfern und darf mein Leben nicht mehr genießen.
Ich bin nicht gut genug!
Ich bin keine gute Mutter!
Ich bin schwer vermittelbar!
Ich bin zu anspruchsvoll!
Es liegt immer nur an mir!
Lange habe ich gebraucht, um über meinen eigenen Schatten zu springen. Habe mit langjährigen Freundschaften gebrochen. Wir sind nicht mehr wir selbst, wenn wir stets das Gefühl haben uns verbiegen zu müssen. Ich will nicht perfekt sein, denn ich bin es nicht. Ich will keine starre Rolle spielen. Wir sind Individuen, keine gleich programmierten Roboter ohne eigene Gefühle und Gedanken. Wie machen Fehler, denn es macht uns menschlich.