Es gibt Geschichten, die trägt man sein Leben im Herzen und wird sie jedem unter die Nase reiben, der aufzugeben versucht. Da war einer, vor vielen Jahrzehnten in unruhiger Zeit, im fernen Haiti geboren, unstetig und auf den Kontinenten der Welt zu Hause, fasziniert von Architektur und dann gelebt, geliebt, geflohen. Einer, den man in den Metropolen der Welt trifft, in irgendeinem Cafe, sitzend vor seiner Tageszeitung, mit zeitloser Garderobe. Er könnte Geschichten erzählen, die mehrere Bücher füllten doch seine Augen sind trotzdem immer noch auf der Suche.
Paul verliebte sich im Herbst des Lebens in eine gut erhaltene Ruine im Nirgendwo – dort wo der Wolf sein neues Zuhause findet, in der Lausitz. Und wie das so ist mit der Liebe – sie lies ihn fortan keine Ruhe. Er macht es sich zur Aufgabe, dieses Schatz zu bergen und viele, viele Jahre wird er nun mit beider Hände Kraft, unendlicher Akribie und Ausdauer die ihm selbst gestellte Aufgabe zu Ende bringen. Er setzt alles ein, was er hat hat – Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr – gegen alle Vorbehalte. Doch tut er es nicht für sich. Das Schloss soll ein Hort der Kunst und Kultur werden, soll einen Landstrich kulturell beleben. Musik soll durch die Säle strömen und Künstler inspirieren…
Ich war bei ihm, vergangenen Herbst. War Gast in diesem Haus und ebenso fasziniert wie beeindruckt. Paul liess sich nicht fotografieren. Aber ich fotografierte den Rest.
Es gibt Geschichten die trägt man in seinem Herzen und sie erinnern einen daran, dass es mehr gibt, als sich selbst.
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