Am 16.07.14 sagt Dieter Graumann, Präsident des Zentralrats der Juden und Vorsitzender der israelitischen Kultusgemeinde in Frankfurt, zum aktuellen Konflikt in Israel:
„Mit menschenverachtendem Kalkül errichten die Terroristen ihre Raketenabschussrampen auf Dächern von Familienhäusern und drängen die Bewohner, sich dazuzustellen. Die Hamas weiß um die Ethik der israelischen Armee, die zivile Opfer vermeiden möchte. Es ist aber Israels Pflicht und legitimes Recht, seine eigene Bevölkerung zu schützen. Und dafür ist es unausweichlich, die Terror-Infrastruktur zu zerstören. Bedauerlicherweise kommen dabei auch unschuldige Menschen ums Leben.
Das sechste Gebot im Judentum: “Du sollst nicht morden” Foto: Rainer Sturm / pixelio.de
Israel muss sich wehren. Israel muss sich schützen. Israel muss weiter als Leuchtturm von Freiheit, Gleichberechtigung und Demokratie im Nahen Osten überleben als Verteidiger unserer westlichen Werte.“
Und am 1.7.14, einen Tag nachdem die drei entführten israelischen Jugendlichen Eyal Yifrach, Gilad Shaar und Naftali Frenkel tot aufgefunden worden waren:
„Der Terrorismus der Hamas, die nun sogar Teil der fatalen Einheitsregierung auf palästinensischer Seite ist, erweist sich wieder einmal als Quelle von Hass und Mord und muss entschlossen bekämpft werden.“
(Dazu)
Und am 16.4.14:
„Der scheidende Präsident und Friedensnobelpreisträger Shimon Peres hat sieben Jahre lang den jüdischen Staat mit einer Würde und einer Weisheit vertreten, die uns alle stolz machte. Wir danken ihm dafür von Herzen und wünschen ihm Gesundheit und alles Gute.“
Und am 28.02.14:
„Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Sicherheit Israels zum Teil der deutschen Staatsräson erklärt. Solche Zusicherungen wünsche ich mir auch von anderen Politikern in Europa.“
Und am 13.01.14 zum Tod des ehemaligen israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon:
„Ariel Scharon war ein Held Israels. Vor allem war er eine große und großartige militärische Führungsfigur. Insbesondere im Sechstagekrieg und im Jom Kippur Krieg vollbrachte er mutig und entschlossen wahre Heldentaten, die maßgeblich dazu beitrugen, das Überleben des jungen Staates Israel zu sichern.“
Und am 6.12.13 zum Tod Nelson Mandelas:
„Nelson Mandela war ohne Zweifel der Vater und das Symbol des modernen Süd-Afrika. Ein großartiger Brückenbauer, ein charismatischer Versöhner, der emotionale und politische Verletzungen zu heilen statt zu vertiefen verstand und der immer wieder den Mut zur Menschlichkeit fand. Uns allen wird er in Erinnerung bleiben als leuchtendes Vorbild an Weisheit und einer der ganz großen Helden unserer Zeit.“
Und am 11.11.13 auf dem drittenDeutschen Israel-Kongress:
„Nach wie vor ist Israel, inmitten einer öden Wüste von Despotien, die einzige Oase der Demokratie im gesamten Nahen Osten. Indem wir Israel unterstützen, helfen wir auch uns selbst. Es ist eine Investition in unsere Werte und Ziele, in unsere eigene Zukunft. Wir sind Wertepartner und glauben gemeinsam an den Wert des Individuums. In Brüssel bei der EU will man immer nur besessen und oberlehrerhaft die einzige Demokratie auf der ganzen Welt an den Pranger stellen.“
Mehr Judentum, weniger Demokratie!
Mitte Oktober 2013 wurde vom Israelischen Demokratie-Institut (IDI) in Jerusalem der aktuelle „Demokratie-Index“ vorgestellt. Der „Israelische Demokratie Index“ wird seit 2003 jährlich erstellt. Dazu werden 1.000 Bürger des Staates Israel zu unterschiedlichen politischen, sozialen und gesellschaftsrelevanten Themen befragt. Der damalige Präsident Shimon Peres verglich den IDI mit einem Arzt, der seinen Patienten durchcheckt: „Das ist ein Report über die Gesundheit der Nation und ihrer Demokratie.“
Aus der Studie geht unter anderem hervor:
Fast die Hälfte der israelischen Juden ist der Meinung, dass Juden mehr Rechte als Nichtjuden haben sollten. Nur 42,7 % der jüdischen Israelis sind für die Wahrung der demokratischen Prinzipien vor den Regeln der jüdischen Religionsgesetze. Zwei Drittel der jüdischen Israelis glauben, dass das jüdische Volk das „auserwählte Volk“ ist. 43,8 % aller Juden in Israel wollen Araber aktiv aus Israel zum Auswandern zwingen. Ein Viertel aller Befragten ist der Meinung, dass Gewalt ein legitimes Mittel der Politik ist. 51,6 % der jüdischen Israelis sind überzeugt, dass Menschenrechts- und Bürgerrechtsorganisationen dem Staat Schaden zufügen und zuletzt:
52,4 % der Befragten sprechen sich dafür aus, öffentliche Kritik am Staat Israel zu verbieten. Quelle: Jüdische Zeitung, November 2013
Übrigens:
Bei einer Protestaktion in der Frankfurter Innenstadt gegen das militärische Vorgehen Israels skandierten einige Teilnehmer auch: „Kindermörder Israel“. Dieter Graumann beklagte unerträgliche Hetze gegen den Staat Israel.
Dass israelische Soldaten schon seit Jahren gezielt palästinensische Kinder ermorden, ist für neugierige und am Weltgeschehen interessierte Menschen allerdings keine Neuigkeit: Nach offiziellen palästinensischen Angaben wurden zwischen September 2000 und April 2013 unter israelischer Besatzungsmacht 1518 Kinder ermordet und 6000 verletzt.
Letzte Nachricht aus Israel:
Die israelische Kriegsmarine hat einen Strand in der Stadt Gaza beschossen und dabei vier spielende Kinder getötet. Zwei Granaten schlugen am Mittwochnachmittag in der Nähe eines Hotels ein, wie Augenzeugen berichteten. Die Kinder im Alter zwischen neun und elf Jahren seien aus heiterem Himmel beim Fußball spielen getroffen worden. Zehn weitere Jungen wurden schwer verletzt, wie palästinensische Rettungsdienste meldeten.
Von Claus Folger
Shimon Peres, der ehemalige Staatspräsident von Israel, vermag zwischen Staat und Religion nicht zu unterscheiden. Er sagte: „Es gibt kein Judentum, das nicht demokratisch ist. Die Demokratie rührt aus der Thora her.“ (0,24 min)
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Quellen – weiterführende Links
10 Gebote im Judentum und Christentum Foto: Rainer Sturm Pixelio.de
Video: Global Conversation, Shimon Peres: “Democracy is the equal right to be different”, youtube.com / Euronews