Über Hoffnung und Scham.

Nachdem ich hier länger nichts geschrieben habe (ja, warum nur … erzähl ich bald!!), will ich diesen Sonntag mal nutzen, über etwas zu reden, was mich seit Wochen wahnsinnig umtreibt. Das Thema „Flüchtlinge“.

Und damit sind wir auch schon beim Grundproblem, was ich habe – dass man sagen muss, „Das Thema“ … Sind doch Menschen, verdammt noch mal!!

Dieses „Thema“ ist zur Zeit ja allgegenwärtig. Zum Glück nicht nur die negativen Seiten. Nein, überall um mich herum engagieren sich Menschen, sammeln, helfen, bieten privat und institutionalisiert Hilfe an, in allen Formen und Farben. Das finde ich fantastisch und hoffe, das geht immer weiter so. Das macht mir Hoffnung!

Aber ich muss es hier einfach sagen – Es kotzt mich an, und zwar ohne Ende, dass da, wo geholfen wird, genauso viel Unfrieden und Gewalt gestiftet wird. Es kotzt mich an, dass Menschen allen Ernstes Flüchtlingsheime angreifen, dass Anwohner von wohlhabenden Gegenden dagegen protestieren, dass Flüchtlinge in ihrer Nachbarschaft aufgenommen und betreut werden. Es kotzt mich an, dass rechte Idioten und „besorgte Bürger“ (bäh!!) Hilfsaufrufe angreifen und Helfer mit Flaschen bewerfen. Mich kotzt die Stimmung an, die einem Tag für Tag entgegen schlägt, wenn man „Das Thema“ anspricht. Sätze wie „Ich hab ja nichts gegen Ausländer, aber…“ – Die könnt ihr euch echt schenken, Leute!

Ich will nicht die 100ste sein, die betont, dass diese Menschen, die unter großen persönlichen, finanziellen, psychischen und körperlichen Risiken ihre Heimat verlassen haben, um eine Chance auf ein würdiges Leben zu bekommen, in einem der reichsten und sichersten Länder dieser Welt. Nein, das solltet ihr alle wissen. Zumindest, wenn ihr ab und zu die Tagesschau einschaltet.

Viel mehr muss ich hier mal meiner Wut Luft machen darüber, dass genau das offenbar von so vielen Leuten nicht gesehen und wertgeschätzt wird – dass wir nämlich in genau so einem Land leben!! Wir können den Wasserhahn aufdrehen und das Wasser daraus trinken. Wir alle haben ein schönes, warmes, sicheres Dach über dem Kopf, und wenn wir es nicht haben, dann hilft der Staat. Wir können auf die Straße gehen, ohne Angst zu haben, dass uns eine Bombe von oben trifft oder Gewehrkugeln von hinten. Wir können essen, worauf wir Lust haben, wann immer wir Lust drauf haben – mit anderen Worten: Wir können leben! Und zwar mehr als gut!

Dass diese Tatsache mit so wenig Dankbarkeit quittiert wird, dass man sich derart bedroht fühlt in seinem wohlstandsverdummten Umfeld, dass man sich bemüßigt fühlt, Orte anzugreifen, wo Menschen unter ziemlich unwürdigen Umständen aushalten müssen (ja, geht euch mal Erstunterkünfte von Flüchtlingen anschauen!! Da will KEINER von euch auch nur eine Nacht verbringen!), das kotzt mich so unglaublich an!

Wir haben alles! Das kann man doch wohl teilen! Und man kann sich doch mal öffnen, den Leuten zuhören, auf sie zugehen, eine Hand reichen und mal fragen – „Hey, wie war das denn, was führt dich hierher, was kann ich tun, damit du weniger Heimweh hast?

Denn eins sage ich euch – niemand flüchtet freiwillig! Egal, woher … Schämt euch, wenn ihr auch nur einmal dran gedacht haben solltet, Flüchtlinge schlecht zu behandeln!! Und wenn wir schon vom Schämen sprechen – wenn ich solche Dinge lese, dann schäme ICH mich, für das Land in dem ich so gut lebe …

Abschließend bitte einfach nur mal auf den Text hören, ab Minute 5:12 und schämen …


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