Ich muss gestehen, ich lache viel. Und gerne. Und am liebsten über mich selbst und vor allem dann, wenn ich irgendeinen Fauxpas begehe. Leider ist mir aufgefallen, dass ich oftmals peinliche Situationen erlebe, wenn ich alleine bin. Dann muss ich auch immer alleine lachen. Also so verhalten. Dann kommt so ein "hinter-vorgehaltener-Hand-möglichst-lautlos-Lacher" dabei raus. Aber das gibt mir keine Genugtuung. Ich meine, wenn ich schon auf direktem Weg ins Fettnäpfchen gelatscht bin, dann habe ich gefälligst auch den Anspruch auf ein akkurates Kranklachen mit Gesellschaft. Und heute seid ihr dran!
Sportlehrer sind so eine Spezies für sich. Oder wie meine Oma sagen würde: "Die haben doch alle einen Hau weg!" Natürlich sollte man nicht alles generalisieren aber glaubt mir, ich habe schon einige Exemplare zu Gesicht bekommen und die haben mich nur in meiner Erkenntnis weiter bestärkt. Mit dem sonderbarsten aller sonderbaren Sportlehrer, hatte ich vor ungefähr zwei Jahren das Vergnügen. Er war so einer der Marke "zwar nur 1.60 m aber das Ego passt nicht mal in die Halle". Er war von seiner grenzenloser Geilheit überzeugt und war der Meinung, dass er schon die beste Partie sei, die einer Frau so über den laufen konnte. Schade, dass er diese Meinung mit niemandem teilen konnte.Meine Beziehung zu ihm war nicht die beste. Da der Sportunterricht nicht zu den Promotionsfächern zählte, glänzte ich eher durch meine Abwesenheit anstatt meiner nicht existierenden guten Noten. Falls ich aber zur Abwechslung mal vorbeischaute, tat ich dies meist ohne Turnschuhe oder Sportbekleidung. Brauchte ich ja sowieso nicht, wenn ich nur rumstand und man muss ja schliesslich auch seinen Rücken schonen. Da kann ich nicht auch noch sowas mitschleppen. In den Prüfungslektionen war ich meist auch nicht anwesend, damit ich sämtliche Sportarten kurz vor Notenschluss auf einmal bewerten lassen konnte. Dies dauerte dann geschätzte zehn Minuten, da ich den Diskus ohne mich zu drehen wie ein Ball warf, beim Hochsprung der Frisur wegen aus dem Stand über die Stange kletterte und ihm beim Volleyball einfach vorschlug, mir eine Eins (die schlechteste Note in der Schweiz) zu geben. Schlussendlich stand dann trotz meinen unterirdisch schlechten Teilnote eine viel bessere Gesamtnote im Zeugnis. Der hatte wohl einen Spezialtaschenrechner. Oder einfach keine Eier um mir tatsächlich eine solch grottige Note zu geben. Wer weiss. Wen kümmerts. Mir sollte es egal sein.Auf jeden Fall brachte uns der selbsternannte Mr. Sexiness Stunde für Stunde jegliche Sportarten bei. Eines Tages war Partnerakrobatik dran. (Das ist eine sehr ernst zu nehmende Sportart, die spätestens in 10 Jahren olympisch ist.) Also kletterten wir auf einander herum, fühlten uns etwas wie in einer Paartherapie à la "Mit Verrenkungen zum intensiveren Höhepunkt" und versuchten die vorgezeichneten Stellungen nachzuahmen. Natürlich konnten wir dabei niemals mit dem unerreichbar hohem Niveau unseres Sexobjekts für Extremverzweifelte mithalten. Deshalb beschloss er dann auch uns die ganzen Übungen mal vorzueigen. Ausschliesslich zu Demonstationszwecken und mit keinerlei selbstdarstellerischen Hintergedanken, versteht sich. Also zog er seine Show ab. Der Fremdschampegel ging von Null auf Hundert. Er war seiner Sache jedoch so sicher und ich wette er sah sich als Sexgott persönlich und stellte sich vor wie wir allesamt sabbernd ihm zuschauten. Um mich mit meiner Freundin über ihn lustig zu machen, simmte ich das Lied "Sexy Girl" von 2Raumwohnung (siehe unten) an, nur dass ich das Wort "Girl" mit "Boy" ersetzte. Leider tat ich dies etwas zu laut - der Hottie hatte es auch gehört, die ganze Klasse lachte sich schlapp und ich errötete leicht.