Letzte Woche habe ich die neue Serie "Über fette Fails und peinliche Fauxpas" gestartet. Ich war echt erstaunt über die zahlreichen positiven Rückmeldungen, die ich von euch erhalten habe. Und ein bisschen darüber gefreut habe ich mich natürlich auch. Deshalb geht's direkt weiter mit Teil 2.
Es soll ja Leute geben, die übervorsichtig sind und sich vor allem fürchten. Ich zähle mich definitiv nicht dazu. Natürlich habe ich auch so meine Ängste. Ziemlich viele sogar. Aber nur solche, die total nachvollziehbar und natürlich sind.Seit ich klein bin, habe ich Angst vor Geflügelschiss. Egal ob Enten, Störche, Hühner, Spatzen, Eulen, Papageien etc. Auf jeden Fall was fliegend exkrementiert. Ihr denkt jetzt vielleicht diese Angst sei unbegründet. Das dachten einige. Inklusive meiner Wenigkeit. Bis sich eines Tages das Blatt wendete und ich das Leben mit einer komplett veränderten Sichtweise neu entdeckte. Aber erst mal der Reihe nach.Alles begann damit, dass ich in London aufgrund dieser Allerweltsphobie immer wieder ausgelacht wurde. Wie nämlich in jeder Grossstadt leben auch in der britischen Hauptstadt ein paar Tauben. Ein paar viele. Meiner Meinung nach definitiv zu viele. Doch anstatt einfach nur Krümmel vom Boden zu picken, sich in der Öffentlichkeit zu paaren und von Katzen gefressen zu werden (wie sich das so für Tauben gehört), gibt es auch immer vermehrt solche, die allem Anschein nach keine anständige Erziehung genossen haben. Solche, die sich einen Spass daraus zu machen, uns Menschen rotzfrech über die Köpfe zu fliegen. Und genau das ist die Ursache meiner Phobie. Wie schon erwähnt, fanden einige Leute diese sehr ernst zu nehmende Angst amüsant und machten sich lustig über mich. Bis zu dem Punkt, als ich mich von diesen Tierweltbanausen einlullen liess. Ich liess mich von ihnen überzeugen, dass meine Angst völlig unbegründet sei. Ein Fehler mit fatalen Folgen.Weiter in Paris war ich über die Erkenntnis geschockt, dass es noch mehr von diesen hässlich gurrenden Dingern in einer Stadt geben konnte als in London. Aufgrund meines neu erworbenen Vertrauens versuchte ich mich jedoch nicht von dieser Tatsache beunruhigen zu lassen. Die ersten Tage verliefen gut und ich konnte mein gutes Verhältnis zum Taubenvolk jeden Tag auf meinem Schulweg beweisen. Mein Weg führte mich nämlich unter anderem durch ein Heer von diesen Vögeln. Die Tage vergingen, nichts geschah. Bis zu dem Tag, der mich zu einer Traumapatientin machte. Ich kann jetzt wieder über Geschehenes sprechen, aber dies hat mich unzählige Sitzungen gekostet. Ich ging also diese Strasse lang (hat jetzt irgendwer nicht an Xavier Naidoo gedacht?), wie jeden Tag mitten durch eine Taubengruppe. Diese flogen wie jeden Tag davon. Doch etwas war anders. Ich hatte was auf meiner Schulter gespürt. Etwas Warmes, Dickflüssiges. Irgendwas war da auf meine Schulter gepflätscht. Ich fasste hin, um mich zu vergewissern, dass ich mir alles nur eingebildet hatte und fasste direkt in die exkrementöse Taubenanalausscheidung. Ich konnte es kaum fassen! Da hat mir doch tatsächlich dieses Taubenvieh auf meine Schulter gekackt und ich fass auch noch rein! Ich wusste damals nicht ob ich lachen oder weinen sollte. Heute weiss ichs. Ich finds zum Schreien komisch.