Das Institut IRES befragte die Rumänien, wie sie die Aussichten für das 2018 einschätzten und kamen zu dem überraschenden Ergebnis, dass die Zahl der Pessimisten, die die Zukunft schwarz sehen, erstmalig gestiegen ist. 28% glauben, dass 2018 besser wird, 46% glauben, dass es schlechter wird und 24%, dass alles so bleibt wie bisher. Unklar bleibt, warum die Rumänen plötzlich pessimistischer sind. Nach den wichtigsten Ereignissen im vergangenen Jahr befragt, haben 8% die politischen Demonstrationen gegen die Regierung im Jahr 2017 genannt und mit demselben Prozentsatz den Tod des Ex-Königs Michael. Nur 2% nannten die "politische Krise" als ihre Hauptsorge. Für 3% war es der Versuch der Regierung, die Strafbestimmungen wegen Korruption zu lockern, aber der Hauptanteil, 53%, hatten keine Meinung. Komischerweise haben sich bei einer anderen Fragestellung 27% dafür ausgesprochen, dass sie über die "politische Krise" besorgt seien.
Horatiu Pepine von der Deutschen Welle (rumänisch) kommentiert das so:
Passt das zusammen? Ich bin der Meinung, dass die Motive für Sorgen der Rumänen nicht herausgefunden wurden und von der "politischen Krise" zu sprechen sehr zwiespältig ist. Die Umfrage von IRES konnte kein Licht auf die Gründe für den Pessimismus werfen, mit dem die Rumänen in die Zukunft schauen.
Des weiteren gibt es die Umfrage des Eurobarometers vom Herbst vergangenen Jahres, mit dem man die IRES-Umfrage in Zusammenhang bringen könnte. Das Eurobarometer hat einen Rückgang der Zuneigung der Rumänen zur Europa festgestellt. Es war das erste Mal seit dem Beitritt zur EU im Jahr 2007, dass die Zustimmungsrate zurückgeht. 51% der Rumänen sagten, dass sie Vertrauen in die EU haben, aber 41% erklärten, dass sie kein Vertrauen mehr in die EU haben, ein Zuwachs von 5% gegenüber der Umfrage im Frühling. Befragt danach, ob sie ein positives Bild von der EU hätten, erklärten 47%, dass sie ein vollständig positives Bild von ihr hätten, 38% erklärten sich für ein neutrales Bild und eine wachsende Zahl von 14% erklärten, ein total negatives Bild von der EU zu haben. Die Zahl der Menschen mit positiven Ansicht ist damit gegenüber dem Frühjahr um 4% gesunken. Das Rätsel ist nun, warum der plötzliche Stimmungsumschwung.
Horatiu Pepine versucht das folgendermaßen zu erklären:
Auf jeden Fall haben wir hier zwei Umfragen, die auf der einen Seite von einem Anwachsen des Pessimismus gegenüber dem Jahr 2018 spricht und auf der anderen Seite von einem Sinken des Vertrauens in die EU. Besteht da ein Zusammenhang? Das ist möglich, denn die Wahrnehmung der Innenpoltitik ist eng mit der europäischen Politik verbunden. Ich würde sagen, dass die Situation der Besorgnis über die EU auf der einen Seite bezüglich dem "sozialen Dumping" innerhalb der Gemeinschaft und auf der anderen Seite, weil ein günstiges Umfeld für die asiatische und afrikanische Migration geschaffen wird, was ein Motiv für Pessimismus in einem Land ist, das sich im letzten Jahrzehnt große Hoffnungen auf die Personenfreizügigkeit gemacht hat. Es fehlt nicht an Sinn, dass in einer anderen Umfrage von IRES im Sommer, die Befrager das "Fehlen eines Gefühls der sozialen Teilnahme und die Sorgen über den weiteren Lauf des Jahres" beobachtet haben". "Denn nur ein kleiner Prozentsatz von 4% erwähnt diesen Bereich als bestimmend für die Sorgen und die Zukunftspläne", zeigt die weitere Analyse der Daten. Letztendlich fühlt der Rumäne, der oft stark im im Horizont der Familie lebt und wenig mit der nationalen Politik zu tun haben will, seine Pläne von einem Westeuropa bedroht, das wenig Interesse für den Osten hat, was auch den Brexit einschließt.
Das ist eine einfache Hypothese, denn die Tatsache, dass 53% keine Antwort haben, bedeutet, dass die Menschen nichts sagen wollen oder dass die Antworten, die sie haben nicht in die Kategorien des Fragebogens passen. Wenn das das Hauptproblem ist, dann laufen wir auf eine Kommunikationskrise zu.
”Misterul” unui surprinzător pesimism