Solaranlage mit Conergy PwerPlus Modulen auf einem Dach in Lübeck, Foto: Conergy
Viele deutsche Solarunternehmen sind in Schwierigkeiten geraten in den letzten Monaten oder mussten Insolvenz anmelden. Hauptsächlich der Preisverfall für Solarmodule bereitete vielen Firmen große Probleme, aber auch die Diskussionen um das EEG und Kürzungen der Einspeisevergütung stellte viele Unternehmen vor Probleme. Viele große und bekannte Firmen mussten Werke schließen oder Insolvenz anmelden und sind, wenn sie noch existieren, im Besitz ausländischer Investoren.
Nur wenige Firmen, die in so große Schwierigkeiten geraten sind, konnten sich durch Restrukturierungen und mit Hilfe der Banken vorerst retten wie Conergy. Zu Beginn in den 90er Jahren wurden Komponenten zugekauft und auf Privat- und Gewerbedächern, sowie in großen Solarparks montiert. Man entwickelte sich zwischendurch auch zu einem Handelshaus für Module, Wechselrichter und Gestellsysteme. Danach begann die eigene Herstellung dieser Komponenten. Die oben genannten Gründe und auch eigenes Verschulden, wie es bei Wikipedia geschildert wird, brachten das Unternehmen in große Schwierigkeiten und negative Schlagzeilen in der Finanzpresse.
Heute werden, wenn ich es richtig gelesen habe, die Solarzellen für die Modulproduktion zugekauft und die Modulproduktion flexibel gestaltet. Conergy präsentiert sich heute auf dem Markt als kompletter Systemanbieter für private und gewerbliche Solaranlagen, sowie für schlüsselfertige Großanlagen auf freier Fläche. Dazu gehören umfangreiche Service-Angebote für Installateure und Endkunden. Es scheint als wäre das Unternehmen auf dem richtigen Wege. Ob es reichen wird, werden wir in der Zukunft sehen.
Planung
Für den Endkunden gibt es eine umfangreiche Planungssoftware. Diese ermittelt nicht nur die Wirtschaftlichkeit der PV-Anlage mit Berücksichtigung des Eigenverbrauchs, sondern auch mögliche Verschattungen und bietet eine dreidimensionale Anzeige der künftigen Anlage. Für die Angebotserstellung beim Installateur wird eine komplette Stückliste der benötigten Komponenten aus der Software erstellt.
Fachpartner von Conergy können die Planungen mit dieser Software mit einem eigenem Logo als Angebotsdokument ausdrucken.
Finanzierung
Über eine Partnerbank kann dem Endkunden gleich eine passende Finanzierung angeboten werden, um alles aus einer Hand anbieten zu können. Vorteil dieses Angebotes ist einen spezialisierten Finanzierer zu haben für eine umkomplizierte und schnelle Abwicklung. Wie weit sich dieses Angebot unterscheidet von anderen Banken, kann ich nicht beurteilen.
Versicherung
Auch für die Versicherung der Solaranlage hat Conergy einen Partner an der Hand. Beim Kauf der Module und Wechselrichter von Conergy werden die ersten beiden Jahresbeiträge von Conergy übernommen. Wird auch das Gestellsystem von Conergy gekauft, gilt das Angebot auch für ein weiteres Jahr. Eine Verpflichtung der Weiterführung der Versicherung bei diesem Partner gibt es nicht. Auch hier kann ich nicht beurteilen, wie sich das Angebot an anderen spezialisierten Versicherungen unterscheidet.
Schulungen & Service-Leistungen
Für die Fachpartner werden bundesweit spezielle Produkt-Schulungen und auch allgemeine zertifizierte Fach-Schulungen angeboten. Hinzu kommt der Kundendienst, der auch vor Ort Fragen beantwortet.
Komplettes Produktangebot
Diese Angebote runden das komplette Produktprogramm ab mit den Modulen, Wechselrichtern, Gestellen, einem Speicher (von der ehemaligen Tochter Voltwerk), sowie mit Systemen zur Anlagenüberwachung.
Internationalisierung
Auf den deutschen Photovoltaik-Markt alleine kann man sich nicht verlassen. Um dauerhaft am Markt bestehen zu können, ist es wichtig international gut vertreten zu sein. Conergy ist mittlerweile in 40 Ländern auf allen fünf Kontinenten vertreten und in 15 Ländern mit eigenen Niederlassungen. In 2012 wurde dreiviertel des Umsatzes außerhalb Deutschlands erwirtschaftet.
Schlußwort
Es ist ruhiger geworden um den Photovoltaik-Systemanbieter Conergy, bzw. man liest wieder mehr Erfolgsmeldungen von neuen Projekten und Partnern. So bleibt zu hoffen, dass es dabei bleiben wird und das Unternehmen mit dieser Strategie auf dem richtigen Weg ist.