Nach dem Städtetrip durch Norwegen geht`s für uns hinter Trondheim wieder in die Pampa. Aber richtig! Die ewig lange Straße der E6 Richtung Norden wird auch als die längste Geisterbahn Norwegens bezeichnet und im Hellen haben wir das erst gar nicht verstanden. Über hunderte Kilometer fährt man zwar durch merklich lebensfeindlicher werdende Landschaft, die von extremen klimatischen Bedingungen gezeichnet ist. Permafrostböden der langen Winter gefolgt von sommerlicher Staunässe prägen diese Tundra. Zwischen Moosen und Flechten, Gräsern, Kräutern und sommergrünen Zwergsträuchern halten höchstens noch Birken die Fahne hoch. Die Farbpalette dieser Natur ist von Orangetönen, Rot bis Violett geprägt. So sieht er also aus, der Indian Summer in Norwegen.
So richtig gruselig wird es erst, wenn die Sonne im Nebel untergeht und man sich irgendwo im Nirgendwo einen Schlafplatz für die Nacht suchen muss. Es gibt keinerlei Straßenbeleuchtung, nur wenige, kleine Ortschaften und so übernachten wir wieder einmal auf einem kleinen Rastplatz am Fluss. Stockfindster legt sich die Nacht über uns und der Spuk zieht bis weit in den Mittag hinein, während der Morgennebel ganz langsam zwischen Pilzen und Flachs aufsteigt. Kein Wunder, dass wir in dieser mystischen Stimmung auf die ersten Rentiere in Norwegen treffen.
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Auf 66° 33′ 44″ (oder 66.5622°) nördlich des Äquators überqueren wir am folgenden Tag den arktischen Polarkreis. In dieser subpolaren Bergtundra der nördlichen Hemisphäre wachsen gar keine Bäume mehr. Insgesamt wird die Vegetation in diesm Gebiet von weniger als 10 Arten gestellt. Mittendrin steht ein Polarzentrum für Touristen, mit denen hier im September aber auch wieder keiner rechnet. Der Laden hat zu und wir radeln statt dessen durch diese unwirkliche Landschaft, in der tausende Steinskulpuren mit Grußbotschaften aller Welt aus dem Boden wachsen.
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Wie Sie, sehen wir nichts, liegt einem auf der Zunge, wenn sich nicht kurz hinter dem Touristenparkplatz ein alter Versammlungsort der Samen aus der Ebene abheben würde. Jetzt im Herbst treiben sie die frei laufenden Herden der Rentiere in die Nähe besiedelter Gebiete und während wir noch unken, dass sich unsere Fahrradtour am Polarkreis wohl nur mit so einem Hubschrauber toppen ließe, treibt eben dieser die Rentierherde über die Straße. Direkt vor unserer Nase ist das ein wirklich atemberaubendes Spektakel.
Wir folgen anschließend der E6 immer weiter gen Norden und weil wir dabei prompt eine Fähre verpassen, übernachten wir schließlich in Løpshavn hinter Bodø direkt am Strand. Mit Blick auf romantische Schären und die Inselgruppe der Væran im Abendlicht. Es gibt hässlichere Orte, um auf die nächste Fähre zu warten.
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Ich kenne hässlichere Orte, um auf die Fähre zu warten. #roadtrip #norwegen #reiseblog #foodblog #schnickschnackschnuck
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