Über das Glück und was es mir bedeutet

Von Sosue
Maybe happiness is somewhere on a mountain that we can´t climb. Whispering to us that wings come with time.

Was für ein wunderschönes Bild dieser Satz doch birgt, dachte ich und begann zu Grübeln: Über das Glück und was es mir bedeutet.

 Glück – glücklich sein, ist für ja für jeden etwas Anderes. Für den einen ist es eine Momentaufnahme wie der perfekte Skitag mit Sonne und Pulverschnee - für den anderen ist es ein permanenter Zustand.  

Für meine Tochter ist es immer wieder etwas Neues zu erleben und an den Erfahrungen zu wachsen. Für eine Freundin ist es selbstbestimmt zu leben und in ihren Entscheidungen eine Wahl zu haben. Für die meisten ist es das höchste Glück in einer glücklichen Beziehung zu leben und wird neben der Gesundheit für das höchste Gut gehalten. 

In Beziehungen wird Glück gern als ein Grundrecht eingefordert. Wenn die Liebe erkaltet, wird sich mit folgenden Worten getrennt: „Ich habe doch ein Recht glücklich zu sein!“ Was aber genau heißt das? 

Ist damit gemeint, möglichst wenig Kompromisse zu machen, wenn das Kribbeln im Bauch nachlässt und sich im Umkehrschluss möglichst viel Freiraum zu lassen? Und ist nicht jeder auch seines Glückes Schmied?

Glück – diesem kleinen Wort mit 5 Buchstaben wird oft eine so große Bedeutung zugesprochen. Es ist viel gerühmt und wird in unzähligen Gedichten versucht zu fassen. Kein anderer Begriff (außer vielleicht die Liebe) wird so oft gebraucht wie das Glück. Genau wie bei der Liebe assoziieren wir damit eigentlich nur Positives. Und es gilt diesen Glücks-Zustand auf ewig zu konservieren und festzuhalten. Wir alle sind regelrechte Glücks-Ritter geworden, versuchen unser Leben zu optimieren – natürlich nachhaltig und vegan. Wir gehen zur Mediation und zum Yoga auf der Suche nach innerer Gelassenheit. Denn Glück hat ganz viel mit Entspannung und ‚bei sich sein’ zu tun.  

Für mich kam das Glück ganz überraschend zu Besuch in meiner Hochzeitsnacht. Ich saß am Fenster eines Hotels und schaute auf den See. Mein Mann schlief und ich – im 5. Monat schwanger war so überaus glücklich – ich spürte das Glück förmlich durch meinen Körper strömen. Ganz klar waren das die Endorphine und Schwangerschaftshormone, die mich innerlich Purzelbäume schlagen ließen. Und doch war auch sofort ein Stich da, ein imaginärer Schmerz. Vielleicht weil ich damals schon ahnte, dass dieser Zustand nicht für die Ewigkeit gemacht ist? Glück kann man also nicht festhalten. 

Klar gibt es Glückspilze, denen alles zufliegt und Pechvögel, die immer ins Fettnäpfchen stapfen. Ich glaube, man kann sich positiv konditionieren und die Macht der Gedanken ist nicht zu unterschätzen. Das wiederum setzt ungeahnte Kräfte frei und wenn wir wirklich bei uns anfangen – emphatisch sind und das Glück mit vollen Händen ausschenken, kommt in der Regel das Doppelte zurück. Hier ein paar Ideen für den kleinen Schubs ins Glück:

  1. Positiv denken! Wir heben eine Wahl: Ist das Glas halbleer oder ist es halbvoll? So können wir fast alles im Leben einordnen und segmentieren. Wer den Dingen optimistisch und positiv entgegentritt, zieht gute Dinge an. Kleine Hilfsmittel, wie „Think Positiv“ an den Spiegel schreiben, sind durchaus erlaubt, um sich immer wieder auf „Glücks-Spur“ zu bringen.

  2.  In die Dankbarkeit gehen. Egal wie schlecht es Dir geht: Wenn wir uns bewußt machen, was alles in unserem Leben schön ist und wofür wir dankbar sein können, hellt das sofort unsere Stimmung auf. 

  3. Wage es große Träume zu haben. Stell Dir vor, was Dich glücklich machen würde- was es auch sei und denke so oft wie möglich daran. Das setzt positive Kräfte frei und kann in Erfüllung gehen.

  4.  Folge Deinem Bauchgefühl. Höre auf Deine Intuition und stelle nicht immer alles infrage. Das lähmt. Unser Bauchgefühl liegt oft richtig und kann uns vor falschen Entscheidungen bewahren, denn unser Unterbewusstsein nimmt viel mehr wahr als das, was wir rational und bewusst erkennen können.

  5. Hilf anderen. Nichts ist erfüllender als anderen zu helfen oder Geschenke zu machen. Ich glaube an einen Energieausgleich und wenn Dir etwas Schönes widerfährt – gebe es weiter. Ich nenne das Karma-Ausgleich.

  6. Kleine Glücklichmacher  für den Alltag sind für mich auch die passende Musik  zur richtigen Situation zu hören, ein gutes Stück Schokolade oder den Puls mit Action Sport, wie Hicyle oder Urban Heros auf Touren zu bringen. Natürlich auch ein gutes Buch lesen oder einen schönen Film zu schauen. Wichtig: Es bewusst zu machen und zu genießen. 

  7. Einige Eurer Empfehlungen zum Thema Glück sind die Leitlinien des Dalai Lama und Podcasts von Laura Malina Seiler. Ich hoffe, auf weitere Tipps und Empfehlungen von euch, damit wir bald eine Glück-Austausch-Börse einrichten können.

  8. Sei authentisch –und sei so, wie Du bist. Mit all Deinen Macken und Fehlern. Nur so gibst Du anderen Menschen die Chance, dich wirklich sehen zu können und dir das zu geben, was Du wirklich brauchst.

  9. Beim Glücklichsein geht es für mich auch um Geduld und Durchhaltevermögen. Jeder erlebt doch irgendwann mal einen Brüche im Leben. Sei dankbar dafür, sie können Dir ganz neue Perspektiven eröffnen. Sich wieder aufzurappeln, aus Fehlern zu lernen und innerlich daran zu wachsen, auch das bedeutet großes Glück.

  10. Freundinnen! Für mich nach der Familie das größte Glück (siehe Freundinnen Text). Sie geben Halt und Kraft, hören zu und sind eine große Inspiration für mich. Frauenpower gleich Glück pur!

  11. Offen sein und lernen – egal wie alt Du bist. Sich manchmal einen kindlichen Blick auf die Dinge zu bewahren. Das kann helfen, die Dinge in eine andere Perspektive zu bringen. Niemand lernt nur durch seine eigene Erfahrung. Auch Empathie zu haben macht glücklich.

  12. Lass Dich nicht von Ängsten und Sorgen lähmen. Auch wenn wir schlaflose Nächte haben: Es gibt immer ein Morgen und die Gewissheit, dass es weitergeht. Mut ist so wichtig. Ich höre oft, es braucht Mut zum Glücklichsein. Da ist etwas Wahres dran. Oft stehen wir uns doch selbst im Weg und erlauben uns nicht glücklich zu sein, weil wir denken, dass hinter der nächsten Ecke schon wieder das Unglück lauert. Lieber gewappnet sein als loszulassen, glauben und zu genießen.

Ich könnte diese Liste noch ewig weiterführen, aber jetzt seid ihr dran. Bitte verratet mir, was euch glücklich macht. Denn Glück ist keine Einbahnstraße. Für mich ist auch dieser Blog pures Glück und im Austausch mit euch zu stehen.