Über Bildung und populäre Kultur

Kommentar bei Stigma Videospiele: @Mars
Die Frage ist aus meiner Sicht was als sozial (v)erträglicher, in Hinblick auf eine Norm akzeptabler erscheint: zumindest am Wochenende zu “feiern”, Alkoholmissbrauch, tut das vermutlich eher als die Computerthemen so.
Es geht also darum was man sich (als jugendlicher Mensch mal demnach) widmet, womit man seine Zeit gern verbringt: ich bestreite nicht, dass das mit gängigen Vorstellungen von Bildung und Heranwachsen dann häufig kollidiert – ebenso wenig wie ich das gesellschaftliche Problem psychischer Abhängigkeiten dabei leugnen möchte.
Doch ist es halt schon auch eine Frage was jeweilig untersucht wird und alles was ich aus dem Bereich kenne gibt schon über dahingehende Survey-Fragen zum Beispiel entsprechende Lebensentwürfe vor – teilt bestimmte Vorstellungen mit – Ideen mit denen dann gar nicht anders umgegangen werden kann als so, dass da eine große Gefahr gesehen wird in den Medien, vor der eben gewarnt werden SOLL.
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Ich behaupte zum Beispiel gern, dass ich meine relative Bildung weder über bürgerliche Gymnasien noch Universitäten die ich absolvierte erhielt. Was mir dort angeeignet wurde war im besten Fall meistens unbrauchbares Partikularwissen für mich, ein Denken in Schwarzweiß und Schubladen, formelhaft, gleichförmig, angepasst, keines out-of-the-box. Selbst Kreativität war dort gezwungen, auch gewzungen “kritisch”. Etwa “sozialkritisch”. Ein fürchterliches Wort für mich.
Zum Beispiel hatte ich eine Englischlehrerin die meinte sich zwar offenbar politisch einseitig engagieren zu müssen und friedliche Themen im Unterricht zu behandeln, wusste dem Vernehmen nach aber nicht einmal was “Alcatraz” gewesen ist. Der kulturelle Überblick fehlte da völlig und gerade den hab ich mir dann als Ersatz mit populärer Kultur angeeignet. Dort konnte ich mich gedanklich auch ungehemmt bewegen. Die genannten Institutionen haben mich im Gegenteil von meinem Gefühlsleben her eigentlich immer eher gehindert daran mich zu entfalten.
Auch Bildungsreisen können den meiner Meinung und Erfahrung nach nicht unbedingt liefern wenn immer nur die gleichen Monumente als sehenswürdig anvisiert werden. Im Louvre erfährt man aus meiner Sicht zum Beispiel denkbar wenig über die Welt: weil dort verhältnismäßig nur wenig Grenzen überschritten oder Tabus gebrochen werden. Und das ist die eigentliche Bedrohung welche halt Medien wie Spiele demnach darstellen, fiktionale Welten oft jenseits dessen was sich ansonsten ziemt. Und das eben auch in diesen Institutionen. Ja Spiele sind eine Konkurrenz für etablierte Schulen beispielsweise, so wie es Feindbilder halt meistens sind, Konkurrenzen, mächtig, doch das hört man da nicht heraus: im Gegenteil (auch) – das ist dann das Schlechte, das Gefährliche, das weniger Wertvolle, das Kommerzielle, das übel Abgedroschene, Triviale, “Produzierte” oder sonst wie Korrumpierte beziehungsweise Korrumpierende. Angeblich. “Schund”, Kitsch und Grind (ein österreichisches Wort ;-) ). Angeblich.
Und es korrumpiert ja auch wirklich: dahingehend anders zu denken. Andere Werte zu haben, Vorstellungen, anders leben zu wollen – als bloß zwischen Geld, Familie und Karriere auf der einen Seite, sowie Kapitalismuskritik und Greenpeace auf der anderen Seite auswählen zu können.
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Aber ohne diese Institutionen erreicht man eben auch keine “Bildung” die man in dieser Welt so vorweisen könnte. Leider.
Und Hunger hat man auch, ein Dach über den Kopf und ein warmes Bett braucht der Mensch ebenfalls.’


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