Oder wie die Antike in uns weiter lebt.
Laut Wikipedia bezeichnet man als „Antike“ (aus dem lateinischen antiguus, „alt“) die Epoche des Altertums im Mittelmeerraum. Sie streckt sich von 1200 v Chr.Bis 600 n.Chr.Es ist also eine längst vergangene Epoche, die jedoch ihre Auswirkungen bis zum heutigen Tag zeigt. Das zeigt sich sowohl in unsere Sprache als auch in Elementen des täglichen Lebens. Das was wir unsere moderne zeitgenossische Kultur baut auf antiken Fundamente und sie sind weiterhin sichtbar. Es ist wie ein Gebäude, was zwar neu aussieht, jedoch auf sehr alten Fundamenten basiert, deren Konstruktionsmateria sichtbar aus unterschiedlichen Zeiten, Epochen und Kulturen stammt.
Fangen wir mit einem vertrauten Blick auf die Uhr. Wir teilen den Tag in 24 Stunden, oder zwei Tageshälften mit je 12 Stunden. Aber warum gerade 12 und nicht 13, 14 oder 15 ? Wäre es nicht nach dem dezimalen System nicht besser einen 100 Stunden Tag zu haben ? Wir benutzen ansonsten doch immer das dezimal System wo wir können, schon alleine aufgrund der Tatsache, dass wir 10 Finger haben.
Das zwölfer System hat gegenüberdem dezimalen eine Reihe von Vorteilen, denn 12 ist eine Zahl die sowohl durch 3 als auch durch 2 Teilbar. Zehnersysteme hingegen sind „nur“ durch 2 Teilbar. Kein Wunder, dass wir Eier immernoch in „Dutzenden“ kaufen.Ein Vater mit 12 Kühen kann sie gleichmässig an sowohl 2 als auch 3 Kinder vermachten. Mit 10 wird es schon schwer, da müsste man eine Kuh schlachten um sie gerecht auf alle zu verteilen.
Die Teilung des Tags in 24 Stunden war eine Erfindung der Ägypter, ein sehr praktisch veranlagtes Volk. In Tempel von Luxor und Karnak liefen die Wasseruhren, auch Klepsydren gennant, in 12 Stunden Takt.
Wenn wir schon bei Thema Zeit sind, werfen wir ein Blick in unserem Kalender. Antike Kulturen aus allen möglichen Länderbefassten sich schon sehr früh mit der störenden Tatsache, dass das Jahr keine ganze 365 Tage hat sondern die „krumme“ Zahl von 365,2422.Die Nachkommastellen von 0.2422 klingen unbedeutend, aber auf die 24 Stunden des Tages bedeuten sie5,8128 , also fast 6 Stunden. Das ist auch einleuchtend, denn ein “Jahr” ist eine komplette Umdrehung der Erde um die Sonne und ein “Tag” ist eine komplette Umdrehung der Erde um sich selbst. Da die beiden völlig entkoppelten und unabhängigen Prozessen sind gibt es keinen Grund, warum das Verhältnis der beiden Perioden eine ganze Zahl geben sollte.
Wenn wir Silvester um Mitternacht feiern tun wir das in den irren Glauben, es sei tatsächlich das Jahr zu Ende. Das ist aber nur jede 4 Jahren der Fall, astronomisch irren wir uns um jeweils 6 – 12 oder18 Stunden. In Wirklichkeit ist “Silvester” mal am 31.12. um 00:00 dann am 1 Januar um 6 Uhr morgen, am nächsten Jahr um 12 Uhr usw. Die Kultur der Maya z.B. fand daher einen anderen Ausweg und feierte das Jahresende “exakt”, dazu mussten sie 4 verschiedene “Jahrestypen” einführen die jeweils an eine andere Stunde aufhörten.
Da es umständlich ist, Silvester immer wieder um 6 Stunden zu verschieben, ist es einfach den Fehler einfach laufen lassen und warten, bis sich die 6 Stunden zu einem Tag aufsummieren. Also korrigiert man jede vier Jahren um einen Tag und nennen wir sie “Schaltjahren”. Das war die Idee des Julianischen Kalender , nach Julius Cäsar genannt, wer etwas Ordnung in den kalendarischen Leben der Römer brachte. Etwas zu viel der Ehre, denn dieses Kalender war nicht seine Erfindung, sondern es wurde von den Astronomen von Alexandria entwickelt (von Sosigenes) . Julius Cäsar hatte beste Verbindungen zu dieser Stadt wegen seiner bekannte Liebegeschichte mit Kleopatra. Alexandria, eine wahre Hauptstadt des Wissens der Antike, befand sich damals in den Zenit ihre Macht. Der Name kommt von Alexander der Grosse und selbst Kleopatra stammt aus dem Ptolomäischen Geschlecht, wobei Ptolomäus ein General Alexander war. Aber zu Cäsars Zeiten lag das schon ein paar Jahrhunderten zurück.
Zumindest Cäsar´s Monatseinteilung hat es bis heute überdauert. Seitdem hat Januar , Juli und Dezember 31 Tagen. Wobei der Monat Juli selbst an den grossen „Julius“ Cäsar erinnert. So steht in jedem Kalender der Name der berühmten römische Patrizierfamilie, die Julier.
So „Antik“ ist jedoch unser Kalender nicht, denn das Julianische Kalender hatte einige Ungenauigkeiten (man merke das 0.2422 ist nicht gleich 0.25), was wiederum die Kirche zwang, mal wieder Ordnung in der mittelarterlichen Zeitrechnung zu bringen und das Gregorianische Kalender (http://de.wikipedia.org/wiki/Gregorianischer_Kalender ) einführte.
Von Kalender gehen wir nun zu den Feiertage. Feiertage können sehr alt sein, denn die mehrzahl der Kulturen hat die Neigung, einmal erfundene Feiertage für alle Ewigkeit forzusetzen. Damitsind Feiertage in der Regel buchstäblich „Uralt“.
Antike Kulturen richten sich oft nach dem Mondkalender. Dies ist auch einleuchtend, die Mondphasen sind für jeden eindeutig zu erkennen und führen eine gewisse Periodizität in Leben ein. Viele Antike Kulturen, wie z.B. die Mayas in pre-colombinischen Amerika richten ihre Kalender nach Mond. Ein “Kalendermonat” ist ein abstraktes, künstlich konstruierter Zeitraum. Die Mondphasen hingegen sind für jedermann sichtbar, daher sind Mondkalender einfach zu verstehen. Irgendwann sind auch in Himmel einige Sternzeichen einigen aufmerksamen Babylonier aufgefallen, dass nach einem Jahr wieder am gleichen Platz waren. Das waren die “Sternzeichen”, das bis heute noch überlebt haben. So konnte man das “Sonnenjahr” bestimmen und in unterschiedlichen “Monaten” (Sternzeichen) unterteilen.
Kulturen die sich nach dem Mondkalender richten, führen ihre Feiertage auch nach bestimmten Mondphasen. Sie fallen aber nicht immer am gleichen Tag des Sonnenkalender, d.h. das genaue Datum des Feiertags fällt jedes Jahr in einem anderen Tag. Die alten Israelies hatten schon zeit Menschengedenken ihr wichtigtes Fest, das Passah Fest nach dem Mondkalender. Und zwar der erster Vollmond nach Frühlingsanfang, ist nun das Passah Fest.
Ich weiss es nicht ob es reiner Zufall war, dass Jesus Christus gerade in Jerusalem ankam, also das Passah Fest fällig war und zu diesem Zeitpunkt auch gekreuzigt wurde. Daraus wurde nun das Osterfest, was zeitgleich zu dem Passah Fest erfolgt und damit sich an den Mondkalender orientiert.Wir haben also tatsächlich Feiertage, die sich nach dem Mond richten.
Wenn wirschon bei Christlichen Feiertage sind, betrachten wirdas Fest schlechthin: Weihnachten, bekanntlich am 24. Dezember. Aber warum am 24. Dezember genau ?Ein prüfender Blick in der Schrift der Schriften, die Bibel, hilft uns hier nicht weiter. Das Datum steht nicht in der Bibel, es kam später, nämlich von Kaiser Konstantin, der römischer Kaiser der das Christentum als offizielle Religion des römischen Imperium einführte (325 n. Chr.) Da die Feiertage der Bevölkerung schon immer lieb und teuer waren, übernahm er bestehende Feiertage, wobei er deren Bedeutung änderte.
Aber das erklärt nicht, warum Weihnachten genau am 24. Dezember ist. Wie schon besprochen, einmal eingeführte Feiertage lassen sich nicht ohne Weiteres wieder abschaffen und der 24. Dezember war bei den Römer schon ein Feiertag, nämlich Mythras Geburtstag. Der Mythraskult war in alten Rom weit verbreitet. Aber warum genau am 24. Dezember.Dieser Tag liegt verdächtig nahe an einem astronomisch wichtigen Datum, nämlich die Wintersonnenwende, am 21. Dezember.Sonnenwenden werden seit jahrtausenden zelebriert, wie man aus einer Vielzahl von archäologischen Funden beweisen kann. Also ist der 24. Dezember nichts anders als eine falsch berechnete Sonnenwende, was sich seit antiken Zeiten wiederholt, zu Mythras Geburtstag wurde und schliesslich zu „unserem“ Weihnachtsfest?