Über 90 Aktionen zur 2. Ökostrom-Wechselwoche

Mit der Reaktorkatastrophe von Fukushima vor rund 6 Monaten rückte die besondere Gefahr der Atomkraft in die Öffentlichkeit.
25 Jahre zuvor ist die Atomanlage in Tschernobyl havariert, das Leid und die Probleme sind geblieben. Die Reaktorreste strahlen noch hunderte Jahre.
Auch wenn Fukushima und Tschernobyl in den Medien keine Hauptrolle mehr spielt, eskaliert die Lage dort weiter.
So ist es innerhalb der 6 Monate in Japan nicht gelungen, die Probleme ernsthaft einzudämmen. Immer neue Horrormeldungen sickern durch.
Betreiber wie auch öffentliche Stellen verharmlosen bis heute die Gefahren und Risiken.

Neben dem eigentlichen Reaktorkern bestehen weitere erhebliche Risiken in den abgebrannten Brennstäbe in dem Abklingbecken wie auch im Zwischenlager an einem AKW. Abgebrannte Brennstäbe müssen nach der Entnahme aus dem Reaktor viele Jahre aufwändig weiterhin abgekühlt werden.
Im Falle eines Unglücks mag ein Kraftwerk derart außer Kontrolle geraten, dass große Mengen Radioaktivität praktisch „unter freiem Himmel“ aus dem Reaktor, dem Abklingbecken sowie einem Zwischenlager frei werden. Eine atomare Wolke kennt keine Grenzen und ist unberechenbar in der
Verbreitung.

Auch in Deutschland werden die Risiken und Probleme verharmlost und verheimlicht. Selbst das Kraftwerk in Grohnde, von Herford ca. 60 km entfernt,unterliegt dem Risiko, außer Kontrolle zu geraten! Es sind
immer wieder Zwischenfälle bekannt geworden, einige haben bis zur Sofortabschaltung des AKW geführt. Zuletzt wurde bekannt, dass das Kraftwerk mit defekten Brennstäben betrieben wurde, so dass in diesem Jahr eine erneute Revision Mitte November (ein zweites mal) erfolgen muss.
Es gibt weiterhin eine große Bereitschaft, sich weiter gegen Atomkraft und für die Energiewende zu engagieren – die Beteiligung an der Stromwechselwoche ist sogar höher als im Vorjahr.

Noch bis zum 24.9. findet die zweite bundesweite „Ökostrom-Wechselwoche“ statt. Das Bündnis „Atomausstieg selber machen“ ruft dazu auf, für Ökostrom und die Energiewende aktiv zu werden. Mehr als 90 Aktionsgruppen und Privatpersonen haben sich bereits angemeldet. Bei www.atomausstieg-selber-machen.de können Informationen über Ökostrom und kostenloses Material bestellt werden, auch für die Zeit nach der Aktionswoche.

„Viele Menschen lehnen den Weiterbetrieb von neun Atomkraftwerken ab und möchten sich für die Energiewende einsetzen. Der Wechsel zu einem Ökostromversorger ist das einfachste Mittel, die Energiewende zu beschleunigen.“

  • Viele Engagierte nutzen den weltweiten Klimaaktionstag am 24.9., um für Ökostrom zu werben.
  • In Herford wird am 23.9. von 16 bis 18 Uhr auf dem Linnenbauerplatz eine Mahnwache stattfinden, bei der Info-Material zum Stromwechsel und zur Demonstration am 2./3.10.beim AKW Grohnde erhältlich ist.

Atomausstieg selber machen empfiehlt insbesondere vier Stromversorger, die unabhängig von den Atomkonzernen sind und Ökostrom bundesweit anbieten: Die Elektrizitätswerke Schönau, Greenpeace Energy, Lichtblick und Naturstrom handeln seit 12 Jahren ausschließlich mit Ökostrom und setzen sich in besonderem Maße für die Energiewende und den Atomausstieg ein. Insgesamt beliefern die vier Unternehmen fast eine Million Haushalte und Unternehmen in Deutschland mit Ökostrom.

Atomausstieg selber machen ist ein Bündnis von 23 Umweltverbänden und Anti-Atom-Initiativen. Die Trägerverbände sind: .ausgestrahlt, BBU, BI Lüchow-Dannenberg, BUND, Bund der Energieverbraucher, Campact, DNR, Deutsche Umwelthilfe, Forum Umwelt und Entwicklung, genanet, Greenpeace, Grüne Liga, IPPNW, Jugendbündnis Zukunftsenergie, KLAR, Mütter gegen Atomkraft, NABU, NaturFreunde, Robin Wood, TEMA, UfU, Urgewald und WWF.

Kontakt für Herford: barbara.rodi(at)web.de



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