Wer empfindlich auf den Geschmacksverstärker reagiert, meidet damit versetzte Speisen am besten. Insbesondere aus Suppen nimmt der Körper Glutamat sehr schnell auf, was zu Beschwerden führen kann, erklärt Wesiack.
Die Unverträglichkeit kann außerdem Hautrötungen, ein Engegefühl in der Brust, Zittern sowie Muskelschmerzen auslösen. Bei Kindern kann sie zu Fieber, Verwirrtheit und Angstzuständen führen. Die Symptome treten meist innerhalb eines halben Tages auf.
Auf Lebensmittelverpackungen sind Glutamat-Zusätze an den Nummern E620 bis E625 oder der Bezeichnung Mononatriumglutamat zu erkennen. Häufig verstecke sich der Zusatz aber auch hinter Bezeichnungen wie Hefeextrakt, Tomatenmark oder Würze. In Restaurants empfiehlt Wesiack, gezielt nachzufragen, ob Glutamat beim Kochen verwendet wird.
Mononatriumglutamat wird üblicherweise durch Fermentation aus Melasse, Getreide, Kartoffeln und anderen stärkehaltigen pflanzlichen Produkten hergestellt. Der Geschmacksverstärker kann die sogenannte Blut-Hirn-Schranke passieren. Belegt ist dies durch Tierversuche, bisher jedoch nicht am Menschen. Da bei Neugeborenen die Blut-Hirn-Schranke für solche Moleküle durchlässiger ist (Entwicklung: Blut-Hirn-Schranke) wird es nicht als Zusatz für Babynahrung verwendet.
Im Schnitt verzehrt jeder Mensch 600 Milligramm industriell hergestelltes Natriumglutamat pro Tag, ein Drittel davon aus der Produktion des Weltmarktführers General Foods.