In den meinen Beiträgen Typisch Frau – nichts anzuziehen – Teil 1., Teil 2. und Teil 3. ging es darum, die eigenen Einkaufsgewohnheiten für Kleidung zu hinterfragen, den Kleiderschrank zu entrümpeln und Möglichkeiten aufzuzeigen, was man mit aussortierten Kleidungsstücken machen kann – Stichwort “Upycycling”.
Das ist nicht das Ende
Wenn wir unsere Bedürfnisse erforscht, den Kleiderschrank entrümpelt und einige alte Klamotten umgenäht haben, ist der Weg noch lange nicht zu Ende.
Wir haben hoffentlich nicht entrümpelt, damit der entstandene Freiraum gleich wieder mit neuen Klamotten gefüllt wird.
Jetzt ist es an der Zeit, die ausgewählten Kleidungsstücke zu hinterfragen, ob sie wirklich gut gewählt wurden, ob die eigenen Bedürfnisse damit abgedeckt werden können und vor allem gilt es den Praxistest zu machen.
Habe ich wirklich alles, was ich brauche?
In der Zeit nach der Entrümpelung muss die Tauglichkeit der Kleiderauswahl getestet werden. Das ist mit ein Grund, warum ich gerne ein bisschen warte mit dem Wegwerfen und die aussortierten Kleidungstücke statt dessen schwer zugängig verräume.
Wenn ich nichts davon benötige und auf alles vergesse, was ich in der “Depotkiste” am Dachboden stehen habe, umso besser.
Sollte sich aber herausstellen, dass ich doch unbedingt das eine oder andere Teil brauche, dann kann ich es mir holen und muss nichts Neues kaufen.
Es ist gut, wenn man sich für diese Testphase Zeit läßt.
Also ich denke, dass 6 Monate ein Mindestzeitraum sind, vor allem, wenn man die Jahreszeiten berücksichtigt. Es kann auch gut länger dauern, ein Jahr wäre optimal.
In dieser Phase sollte wenn möglich nichts Neues gekauft werden, also von Strumpfhosen und Socken u.ä. abgesehen, wenn sie ein Loch haben oder zerreißen.
alle Kleiderhaken sind in einer Richtung
ergänzende Maßnahmen in der Testphase
Als Tipp für alle hängenden Kleidungsstücke möchte ich Dir empfehlen, alles mit dem nach hinten gedrehten Kleiderhaken in den Schrank zu hängen.
Immer, wenn Du ein Kleidungsstück getragen hast, hänge es nach dem Waschen mit dem nach vorne gedrehten Kleiderhaken in den Schrank.
So siehst Du sofort, welche Kleidungsstücke Du in dem Zeitraum des Praxistests NIE getragen hast.
Auch für liegend aufbewahrte Kleidungsstücke ist es sinnvoll, Vorbereitungen zur Sichtbarmachung von Schrankleichen zu treffen, allerdings ist das wesentlich schwerer und braucht mehr Platz. Perfekt wäre es, wenn man durch die Entrümpelungsaktion ein ganzes Fach frei bekommen hätte und alles, was aus der Wäsche kommt, darf in dieses Fach. So bleibt am ursprünglichen Platz nur übrig, was nie getragen wird. Ich finde, das ist die eleganteste Lösung.
Wer es lieber radikal mag, räumt den gesamten Kleiderschrank leer und verstaut alle Kleidungsstücke an einem alternativen Platz z.B. in einem Regal oder in einer Box. Nur was getragen wird, darf wieder in den Schrank zurück.
Eine platzschonende, aber arbeitsintensive Methode ist, in jedes Kleidungsstück z.B. vorne am Kragen lose einen Faden einzunähen. Wenn das Kleidungsstück getragen wird, dann kann man den Faden einfach herausziehen. Alle Kleidungsstücke, die am Ende des Testzeitraums noch immer einen Faden haben, wurden in der Zeit nie getragen.
Ich habe eine ähnliche Methode in der Küche angewendet, um zu testen, welche Töpfe und Backformen ich verwende. Dazu habe ich auf alles, was ich hinterfragen wollte, kleine gelbe Zettelchen geklebt.
und was kommt dann?
Am Ende der Testphase wird noch einmal entrümpelt und alles, was in dem Zeitraum nicht getragen wurde, fliegt erbarmungslos raus.
Wichtig ist für mich zu hinterfragen
* warum habe ich mich ursprünglich DAFÜR entschieden
* warum habe ich das Kleidungsstück trotzdem NICHT getragen
Für mich ist das der WICHTIGSTE Schritt im Projekt “Kleiderschrank passend machen”, weil ich hier für die Zukunft arbeite. Ich lerne mich selbst und meine Bedürfnisse besser kennen, um dieses Wissen in Neukäufe einfließen zu lassen.
Oft sind es Kleinigkeiten, die mich stören. Manchmal ist das Teil eine Spur zu kurz, oder das Shirt hat V-Ausschnitt statt Rundhals, manchmal sind es Einsätze oder die Ärmelweite, die stören oder die Farbe passt einfach nicht in die Kleiderlinie.
Fortsetzung folgt…
Tipps, wie es nach der Testphase und dem 2. Entrümpelungsdurchgang weiter geht folgen demnächst.
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