Laut den Geschichtsbüchern meldete der Amerikaner Christopher Latham Sholes am 23. Juni 1868 das Patent für ein Gerät an, welches später als Schreibmaschine berühmt werden sollte. Zwar gab es schon vor Sholes ähnliche Apparaturen, jedoch bildete seine Erfindung die Grundlage für die erste in größeren Stückzahlen produzierte Schreibmaschine, die er im März 1874 als Sholes & Glidden Typewriter mit der US-amerikanischen Waffenfabrik Remington and Sons auf den Markt brachte. Seit 2011 wird der oben genannte 23. Juni zum Gedenken an dieses Ereignis von Schreibmaschinen-Fans auf der ganz Welt zum Anlass genommen, den sogenannten Typewriter Day zu feiern.
Schreibmaschine im digitalen Zeitalter – die Typosphere
Die Idee für diesen kuriosen Feiertag stammt von dem amerikanischen Autoren Mike Clemens, der von seinem kalifornischen Wohnort vor einigen Jahren ein internationales Blogger-Netzwerk von gleichgesinnten Schreibmaschinen-Enthusiasten gründete, welches nach wie vor unter dem Namen Typosphere firmiert. Das Besondere dieses Blogger-Netzwerks ist, dass seine Mitglieder ihre Blogartikel auf einer Schreibmaschine schreiben, diese dann einscannen und schließlich als Grafik online stellen. Clemens hat für diese Methode den Begriff des Typecasts eingeführt.
Dabei setzen sich die Liste der Mitglieder der Typosphere aus einer ganzen Reihe sehr unterschiedlicher Leute zusammen, die von Philosophie-Professoren über Lehrer bis hin zu Journalisten reicht. So unterschiedlich ihrer Professionen aber auch sein mögen, sie alle eint die Liebe zur guten alten Schreibmaschine. Clemens betont in diesem Zusammenhang allerdings auch, dass es hierbei vor allem um die Vorliebe für im digitalen Zeitalter langsam aussterbende mechanischen Techniken geht, die – neben dem Schreiben mit der Schreibmaschine – auch das Schreiben mit der Hand usw. umfassen können. Dieses Anliegen wurde von den Typospherians in dem Manifest The Typewriter Insurgency formuliert.
Weitere Infos zur Typoshere und dem Typewriter Day:
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