Das “Theater des Absurden” im Weißen Haus unter Donald Trump erreicht immer schrillere Dimensionen: Jetzt behauptet Sprecherin Sarah Huckabee Sanders, dass der US-Präsident den Bürgermeister von London, Sadiq Khan, gar nicht wirklich beleidigt hätte, als er ihn zweimal via Twitter frontal attackierte und sogar als “erbärmlich” beschimpfte.
Dann adaptierte Sanders plötzlich Trumps Terminologie eines “Reise-Banns”, ein Begriff, mit dem der Präsident davor – wieder via Twitter – selbst die Chancen beim Durchboxen seiner eigenen Dekrete beim Showdown mit der US-Justiz grob unterminiert hatte (sein Justizministerium hatte wochenlang argumentiert, dass es KEIN “Reise-Bann” wäre…).
Immer verwirrender wird die Ansicht des offiziellen Weißen Hauses auch, was Trumps Tweets eigentlich wirklich bedeuten. Wochenlang hatte Sprecher Sean Spicer Fragen über den Inhalt der Ergüsse abgewehrt mit der Phrase: “Die Tweets sprechen für sich selbst”. Jetzt werden sie vom Stab nur mehr als Kommentare auf “Social Media” angesehen, die man nicht überbewerten sollte.
Klar scheint bei dieser fast schon satirischen Seifen-Oper: Trump dürfte völlig isoliert von seinem eigenen Team sein. Immer zorniger und einsamer twittert er offenbar drauf los, was immer ihm in den Sinn kommt. “Die Abwärtsspirale dreht sich immer schnellte”, urteilte NBC.
Kurz: Von der Trump-Administration kommen die Räder.
Wie gefährlich diese Situation mit einem “Mad King” im Oval Office (New York Times) bereits ist, zeigte sich beim NATO-Gipfel: Trumps Berater hatten versichert, dass sich der Präsident explizit zu Artikel 5 (Beistandspflicht) verpflichten werde – doch dann verschwand die Passage plötzlich aus dem Redetext. Wer sie killte, ist bisher unklar…
Es rumort selbst im engsten Umkreis des Präsidenten: Das zeigte sich bei einer Aussage von George Conway, dem Mann von Top-Beraterin Kellyanne Conway. Der kritisierte Trump wegen seiner verrückten “Reise-Bann”-Twitterei.
Unter Druck geraten auch Kaliber mit solider Reputation, die das Weiße Haus über verschiedene Gremien beraten: JPMorgan-Chef Jamie Dimon, der in einen Beraterzirkel zu Wirtschaftsfragen berufen wurde, wird bedrängt, abzuspringen – wie es bereits Tech-Titan Elon Musk und andere nach dem Klimakill vormachten .