MONTAG, 06.09.2010
"Lautlos wie die Nacht" [20:15 Uhr, Arte]
Klassisch-französischer Krimi aus den 60er-Jahren, der es angesichts seines tendenziell eigenwilligen Stils schafft, den fokussierten Casinoraub tatsächlich uninteressant erscheinen zu lassen und sowohl dem Vorher als auch dem Nachher eine bedeutendere Rolle beizumessen. Die Ironie kulminiert, wenn Verneuil einen denkwürdigen Schluss konstruiert.
DIENSTAG, 07.09.2010
"Workingman's Death" [20:15 Uhr, Eins Fest.]
Mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnete Dokumentation über harte körperliche Arbeit vor markiger Kulisse, deren Schweiß man förmlich riechen kann. Dabei geht es Regisseur Michael Glawogger weniger um sachliche Aufklärung, sondern vor allem um imposante, düstere Bilder. Ist ihm gelungen.
"Belle toujours" [23:00 Uhr, 3sat]
Irgendwas mit Buñuel-Hommage, zwei Schauspielern, die sich nach Jahrzehnten auf der Leinwand wiedersehen, oder so. Keine Ahnung.
MITTWOCH, 08.09.2010
"Ein gutes Jahr" [20:15 Uhr, ZDF]
Ebenso bieder wie austauschbar, verkitscht und klischeehaft präsentiertes (Werbe-)Experiment Ridley Scotts, der erstmals in romantischer Komödiensparte Fuß fassen wollte. Sein Film bleibt seicht, das Experiment misslungen. Soll er doch lieber zu neumodischen Historienschinken zurückkehren. Das fiel mir jedenfalls spontan nach dem Film ein.
"Die Abenteuer des Rabbi Jacob" [20:15 Uhr, Das 4.]
Ganz auf jene überbordende Brachialkomik Louis de Funès zugeschnittene, aber dennoch konventionell gestrickte Komödie. Wirkt entgegen den üblichen Funès-Filmen, wo die Explosion an hyperventilierenden Mimiken und Gestiken schnell Abnutzungserscheinungen hervorrufen, vergleichsweise intelligent.
DONNERSTAG, 09.09.2010
"XXY" [23:15 Uhr, WDR]
Dieses (hochgelobte) Drama um einen 15-jährigen Intersexuellen wollte ich ja schon lange mal sehen. Mich hat bisher allenfalls der Preis der DVD abgehalten, sodass ich es sehr begrüße, dass "XXY" endlich sein TV-Debüt feiert.
FREITAG, 10.09.2010
"Moloch Tropical" [20:15 Uhr, Arte]
Nie gesehene sarirische Auseinandersetzung mit Haitis Präsidenten respektive seinem letzten Tag und der daraus resultierenden Tragödie eines engagierten Mannes, aber auch davon, dass der Begriff Demokratie oftmals große Auslegungssache darstellt und von vielen Völkern anders interpretiert wird. Lesenswerter SZ-Artikel zum Thema findet sich übrigens hier.
SAMSTAG, 11.09.2010
"Die Bucht" [20:15 Uhr, VOX]
Hochemotionale, wenn auch etwas manipulative Studie über, nicht nur bei Tierschützern Frust verursachende, Wal-Abschlachtungen von mutigen Leuten, in dessen unter die Haut gehendem Film stets die Botschaft "Schau nicht weg!" mitschwimmt.
SONNTAG, 12.09.2010
"Casablanca" [20:15 Uhr, Arte]
Der unsterbliche Casablanca-Stern wird wohl für ewig am mythischen Hollywood-Himmel funkeln. Klassiker schlechthin.
"Resident Evil: Extinction" [22:30 Uhr, Pro 7]
In staubige (oder doch eher glänzende?), aber auf jeden Fall apokalyptische Wüstengefilde umgezogener dritter Teil der gleichnamigen Videospielreihe, der aus bunt zusammengewürfelten Genrezutaten einen (Endzeit-)Genremix repräsentiert. Alles bleibt allerdings beim Alten: "Resident Evil: Extinction" ist ein Mainstream-B-Movie mit wilder Optik, solider Action und inhaltlicher Leere. Und Zombies. Die ersten beiden Filme gefielen mir trotzdem besser.
"The Fall" [00:05 Uhr, ARD]
Gesehen habe ich den Bilderrausch leider noch nicht, lechze aber förmlich nach der Blu-ray. Wie mein Kollege schreibt, handelt es sich um "ein Wunderwerk, das leider viel zu wenig gewürdigt wurde, eine Bühne für hervorragende Schauspieler, die all das zum Leben erwecken, was in den Köpfen der Erfinder entstand: Eine Fantasie. Und als solche funktioniert der Film brillant."
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Weitere TV-Tipps oder alles, was damit zusammenhängt:
- Freitags: Künstliche Welten / Zeitverschwender
- Samstags: Astronautenbar
- Sonntags: Kino, TV & Co. / True Story! / Symparanekronemoi
