“ZDFzoom” beginnt die Recherchen in der Stadt der Lebkuchen, in Nürnberg. Früher durfte sich kein Mehl in dem Gebäck befinden, doch seit einigen Jahren ist es erlaubt. Früher wurde Marzipan verarbeitet, heute ist es oft das preiswertere Persipan aus Aprikosen- oder Pfirsichkernen, das verbacken wird, denn auch so lässt sich sparen. Damit ist schon ein Teil der stetig sinkenden Preise erklärt. Doch was ist mit den entscheidenden Zutaten, den Nüssen und Gewürzen? Ein echter Nürnberger Lebkuchen muss nur in Nürnberg gebacken sein, die für den Geschmack entscheidenden Lebkuchengewürze werden längst fertig gemixt eingekauft.
Aber was ist drin in diesen Gewürzmischungen? Warum sind die einst kostbaren Zutaten zur Massenware geworden? “ZDFzoom” begibt sich auf Spurensuche, die über Madagaskar in die Türkei führt. Auf der Gewürzinsel Madagaskar bietet sich ein erschütterndes Bild tiefer Armut. 13- und 14-jährige Jugendliche arbeiten auf den Gewürzplantagen und in den Fabriken für einen Hungerlohn. Fünf Tage pro Woche schuften sie und verdienen jämmerliche sechs Euro im Monat.
Aus der Provinz Ordu in der Türkei stammen über 80 Prozent der weltweiten Produktion von Haselnüssen, ein Hauptbestandteil der Weihnachtsbäckerei. Gigantische Plantagen ziehen sich durchs Land, der Einsatz von Chemikalien ist an der Tagesordnung. Das Problem: Nüsse schimmeln sehr schnell, deshalb hat man als Produzent oftmals nur die Wahl zwischen Schimmel oder Fungiziden, heißt es. Doch finden sich die Giftstoffe auch noch in den Weihnachtsbackwaren, die wir vernaschen?”
Quelle: http://zoom.zdf.de/ZDF/zdfportal/programdata/befc0476-9f54-36cb-bcb9-43012ec8ac62/20098093