Am Mittwoch, den 14.12.2011 zeigt die ARD um 20.15 Uhr den eindrucksvoll besetzten Fernsehfilm IN DEN BESTEN JAHREN (Buch u. Regie Hartmut Schoen). Senta Berger und Mathias Brandt, Burkhart Klaußner, Manfred Zapatka und Ellen Schwiers spielen in einem Drama, das sich den "Kleinen Opfern", den "Kollateralschäden" - bzw. deren Angehörigen - des bundesdeutschen Linksterrorismus der 1970er widmet, jenen, die schnell und leicht aus dem Blickfeld der Historie und Öffentlichkeit geraten und die angesichts der politischen Deutungsstreitereien und der empörten bis wohlig-schaurigen Sicht auf die Täter kaum zur Kenntnis genommen werden.
Allerdings stimmt es nicht ganz, was Jens Müller in seiner taz-Kritik zu IN DEN BESTEN JAHREN bemerkt, dass dieser "weniger interessante" Part der RAF-Geschichte auch nicht in den letzten Filmen thematsiert worden wäre: In SCHATTENWELT geht es gerade um eine junge Frau, die an einem ehemaligen Terroristen, dem Mörder ihres Vaters, eines kleinen Angestelltehttp://www.blogger.com/img/blank.gifn, der zur falschen Zeit am falschen Ort war, Rache nehmen, mehr aber die Wahrheit erfahren will.
Und zuvor schon hat Reinhard Hauff mit MESSER IM KOPF (BRD 1978) nicht nur Bruno Ganz als Opfer der Polizei und Terrorismushysterie, dabei als hirn- und körpergeschädigten Pojektionsfläche, Symbolgestalt und politisch wahrhaftigen "Narr", sondern dabei auch die Seite des Polizisten nicht ausgespart, wo eben nicht nur reaktionärer Hass und Post- oder Protofaschismus herrschen, sondern auch Angst um (dank realer Angriffe auf) den eigenen Leib und das eigene Leben. Um einen getöteten Beamten und seine Witwe geht es auch in IN DEN BESTEN JAHREN.
Weitere Besprechung zu IN DEN BESTEN JAHRE finden Sie hier (Hamburger Abendblatt), hier (FAZ), hier (Spiegel-Online); Interviews mit Senta Berger hier (Spiegel Online) und hier (WDR).