Ein CI+-Modul.
Mein erstes digitales TV-Erlebnis war öffentlich-rechtlich. Das hat nichts mit inhaltlichen Fragen zu tun. Es ist lediglich so, dass RTL, Sat.1 und ProSieben im digitalen TV von Kabel Deutschland (KDG) nur mit einer Smartcard zu entschlüsseln sind. Warum ich aber ausgerechnet für diese und weitere private TV-Sender zusätzlich zahlen sollte, nur weil das Signal in gleicher Auflösung digital übertragen wird, wollte sich mir nicht erschließen. Es ist ja schließlich auch im Interesse des Anbieters, digital zu senden: So spart er wertvolle analoge Kanalplätze, die sich mit digitalen Sendern gleich mehrfach belegen lassen.
An dem Unsinn mit der Grundverschlüsselung hat sich leider bis heute nichts geändert. Auf die Kunden kommen dadurch höhere Grundgebühren und vor allem zusätzliche Kosten für Equipment zu. Die nötigen Smartcards und CI+-Module lässt sich Kabel Deutschland gut bezahlen. Obendrein ist die Zahl der Smartcards pro Haushalt beschränkt. Das heißt, dass der Kabelnetzbetreiber seinen Kunden vorschreibt, wie viele Fernseher bzw. TV-Geräte (wie Recorder) er gleichzeitig betreiben darf.
Kleinere Kabelnetzbetreiber wie EWE TEL zeigen, dass es auch ohne geht. Doch die Kunden haben in Deutschland nicht die freie Wahl. Wer vor der Haustür nur das Kabel von KDG liegen hat, muss es entweder nehmen, oder sich etwas anderes überlegen, wie IP-TV oder Satellitenfernsehen. Natürlich hat das Kabel von KDG auch Vorzüge – wie etwa das mittlerweile stark gewachsene HD-Angebot.
Nun könnte bald Schluss sein mit der leidigen Grundverschlüsselung. Darüber berichtet Heise.de in einem lesenswerten Artikel.