Rouhani und Jalili, die unterschiedlichsten Kandidaten
Ich habe auch das zweite Duell der Kandidaten zur Präsidentschaft des Irans angeschaut. Es war besser als das erste TV-Duell (Thema Kultur), aber das heißt ja auch nicht viel. Die ersten Reaktionen auf Twitter waren auch dementsprechend anders: mehr Emotion, aber auch mehr Witze. Ich fasse das Duell hier kurz:
Ghalibaf versuchte sowohl die Stimme des Führers zu gewinnen, als auch die des Volks!
Jalili hat das iranische Volk gezeigt, warum die Atomgespräche unter seiner Leitung nicht funktionieren können:
1. Er denkt ideologisch und redet dogmatisch. Für ihn ist "Kultur" ein Instrument der Politik, das hat er mehrfach zum Ausdruck gebracht.
2. Etwa ein drittel seiner Sätze machten keinen Sinn. Diese Sätze wurden oft von Iraner getweetet. Wie soll der Westen ihn verstehen, wenn wir Iraner ihn nicht verstehen?
Rouhani und Aref versuchten die Stimmen der Grünen Bewegung und der Opposition für sich zu gewinnen. Beide erwähnten den Namen "Shajarian" und "Ajatollah Taheri". Rouhani lobte auch den Dichter Hafes, woraufhin Jalili indirekt antwortete, man solle die nach-revolutionäre Dichter des Irans loben. Arefs Stimme war aber Gestern ein bisschen zitternd und konnte sich nicht so gut wie Rouhani schlagen.
Über den Rest der Kandidaten brauchen wir nicht zu reden.
Was vermutet man also, wer Irans nächster Präsident wird? Jalili. (Ja, richtig Jalili oder ween Sie es bevorzugen Dschalili)
Viele sind der Meinung, dass Rouhani keine Chance mehr hat, Präsident zu werden, weil er Gestern zu viele Stimmen für sich gewonnen habe und könne damit für den Führer gefährlich werden. Außerdem wolle die Führung im Iran keinen Präsidenten mit "unabhängiger Denkweise".
Ich kann mir vorstellen, dass viele Iraner aus Angst vor Jalili an den Wahlen teilnehmen. Nicht weil sie davon ausgehen, dass diese gezählt werden, sondern aus purer Verzweiflung. "Nur für den Fall, dass die Stimmen wirklich gezählt werden", höre und lese ich sehr oft.
Und ich? Ich habe immer noch keine Entscheidung getroffen, tendiere aber dazu, nicht zu wählen.
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