Controller für die Switch gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Schwieriger wird es da, wenn man einen Wireless Controller mit Rumble und Gyroskop haben möchte. Allerdings schafft der große Fluss mittlerweile auch hier Abhilfe. So gibt es eine ganze Reihe anscheinend nicht offiziell lizensierter Controller für relativ kleines Geld. Könnte der perfekte Zweit- oder Drittcontroller sein, oder nicht?
Nach ein wenig Recherche fiel meine Wahl auf den TUTUO Wireless Pro Game Controller for Switch. Ja, der heißt tatsächlich so. Und so ganz nebenbei gibt es dem Augenschein nach identische Controller auch unter Herstellernamen wie JFUNE oder Maexus. Garantieren, dass alle optisch identischen Controller auch technisch gleich sind, können wir allerdings nicht.
Attack of the Clones
Was ebenfalls sofort auffällt, das TUTUO Pad ist wirklich leicht. Gerade mal 195 Gramm stehen 246 beim Pro Controller und sogar 294 beim Xbox One Controller mit Mignon Akkus entgegen. Allerdings ist der Akku hier auch schon das entscheidende Stichwort. Der verbaute 380 mAh Akku hält, laut Hersteller, nur fünf Stunden. Immerhin packt er die Zeit und sogar ein bisschen mehr auch wirklich. Das ist aber kein Vergleich zum 'Atomakku' im originalen Pro Controller, der gefühlt immer ewig hält. Geladen wird per USB-C, was etwa zwei Stunden dauern kann.
Top oder Flop?
Gar nicht mal so blöd ist dafür die Position der Screenshot Taste direkt neben dem linken Bumper. Das gefällt mir persönlich sogar deutlich besser als beim Original. Neben RB liegt ein Button, der mit Reset beschriftet ist, allerdings schaltet der den Controller direkt ab, falls man ihn drücken sollte. Die Bumper machen genau das, was sie sollen. Solide Schulterpartie also.
Dafür können die Analogsticks nicht zu 100 Prozent überzeugen. So ist die Deadzone bei beiden Sticks deutlich größer als beim Pro Controller von Nintendo und gerade mit letzterem konnte ich bei Doom oder Wolfenstein 2 feinfühliger und deswegen oft auch schneller zielen. Auch das Lenkrad bei Spintires Mudrunner reagiert mit dem Original sensibler, während die Unterschiede bei FAST RMX oder Mario Kart 8 sich ziemlich in Grenzen halten. Ähnliches trifft auf das Gyroskop des TUTUO zu. Das reagiert nach oben und unten empfindlicher als nach links oder rechts. Nicht, dass die Gyroskopfunktion totaler Murks wäre, im Gegenteil, die funktioniert ziemlich zuverlässig. Der Pro Controller ist hier aber eine ganze Ecke genauer und gleichmäßiger in seiner Funktion.
Minimacken
Fazit:
Vollwertiger Pro Controller Ersatz oder doch eher Dritt-Controller für Mehrspieler Sessions? Das hängt wahrscheinlich unter anderem vom eigenen Anspruch ab. Dabei macht das Billigpad vieles richtig und auch einiges wirklich gut. In anderen Punkten ist das Original einfach deutlich besser. Ob HD-Rumble ein Muss ist, darüber kann man prima streiten. Die größere Stick-Präzision des Switch Pro Controllers kann aber spätestens bei Multiplayer Titeln wie Fortnite ein waschechter Vorteil gegenüber dem TUTUO Pad sein. Spielt man eher Mario Odyssey, Mario Kart und den einen oder anderen Indie Titel, dann sieht das schon ganz anders aus. Für mich persönlich stellt der Billigheimer den idealen Zweit- respektive Drittcontroller dar. Perfekt für Mario Kart 8 Deluxe, eine Runde Street Fighter 30th Anniversary oder Yoshis Crafted World. Bei anderen Spielen wie eben Doom merkt dann aber doch deutlich, wo der Pro Controller besser ist. Und bei den entsprechenden Spielen können die Unterschiede einfach gravierend sein.