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Pinar Selek lebt in Deutschland, wahrscheinlich ist sie momentan auch froh hier zu leben. In ihrer Heimat der Türkei wurde sie jetzt zu lebenslanger Haft verurteilt. Bei dem neuen Urteil handelt es sich um das Ergebnis eines Berufungsverfahrens, dass eine frühere Feisprechung damit aufhob.Die Richter befanden Selek demnach für schuldig, sie sei als Sympathisantin der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK an einem tödlichen Bombenanschlag auf einen Basar in Istanbul beteiligt gewesen.
Bei einer Explosion im historischen Gewürzbasar waren im Juli 1998 sieben Menschen tödlich verletzt worden, darunter drei Kinder. Es blieb danach strittig, ob eine Bombe gezündet oder eine Gasflasche explodiert war.
Die Autorin selbst zieht jetzt vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg. „Ich fühle mich müde, sehr müde“, sagte sie. „Aber ich bin eine starke Frau, weil ich nicht allein bin.“ Sie werde jetzt in Deutschland bleiben.
Bereits zu einem früheren Zeitpunkt in diesem Jahr hat sich Günter Grass bei einem Türkei-Besuchfür Pinar Selek ausgesprochen. Er übergab dem türkischen Kultusministereine Solidaritätserklärung, auf der 479 Autoren und Politiker unterschrieben haben.
Zur Zeit ist Selek als PEN-Stipendiatin für Autoren im Exil und lebt wohl in Berlin.
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