Turkey oder Pute für Anfänger

Von Benishangul

Turkey frisch aus dem Ofen


Er kann einem schon Angst machen. Der Gedanke daran, einen mächtigen Vogel im Ofen zuzubereiten. Vor allem wenn es das erste Mal ist, dass man sich an solch ein ein geflügeltes Monstrum heranwagt.
"Wie gehe ich am besten vor?", ist die erste Frage. Meist werden dann Kochbücher gewälzt, im Internet gestöbert, in Foren gechattet, Mutter, Tante, Onkel und Freundin gefragt.
Und nach diesen Aktionen? Da schwirrt's im Kopf, wie ein ganzer Bienenschwarm.
Dieses Stuffing oder jenes?
Die Brust mit Alufolie abdecken oder nicht?
Die Haut mit Honig einreiben oder mit Salzwasser?
Zwischen Haut und Brust Knoblauchbutter schmieren oder gar Speckscheiben schieben?
Bei niedriger Temperatur garen und dafür länger ?
Oder doch besser bei höherer Temperatur?
Wann ist der Piepmatz gar?
Und und und...
Die Rezepte und Techniken sind fast unüberschaubar und jedes führt zu einem schmackhaften Ergebnis - vorausgesetzt natürlich, man verfügt über einen reichen Schatz an Erfahrung.
Für diejenigen Menschen aber, die Neuland betreten und noch keine Übung mit dem dicken Federvieh haben, fühlen sich all die gut gemeinten Ratschläge an wie Paukenschläge auf der Trommel der eigenen Fehlbarkeit. Eine Tonnenschwere Last schleppt man plötzlich mit sich herum. Und anstatt eine klare Vorstellung davon zu haben, wie man nun am besten vorgeht, fühlt sich der Küchenlaie vollkommen erschlagen. Im Nachhinein werden es dann doch lieber die Hühnerschlegel, anstatt der Pute. Leider.
Deswegen hier nun mal was unkompliziertes.
Als ich kürzlich in meinem Lieblingsblog bei "Chef John, von foodwishes.com" am Stöbern war, entdeckte ich diese Idee. "Turkey for beginners!", ein geniales Rezept. Vollkommen einfach. Ohne aufwendige Techniken und nahezu mit Erfolgsgarantie. Trotzdem nicht ohne Raffinesse.
Zutaten
  • Einen Vogel
  • 3 Esslöffel Butter
  • einen Zweig Rosmarin
  • einen Bund Salbei
  • Salz
  • Pfeffer
  • 2 Zwiebeln
  • 3-4 Karotten

Vorbereitung
Ofen auf 170 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
Innereien dem Vogel entnehmen und beiseite legen, sie können teilweise für die Soße verwendet werden, im Prinzip genau so wie bei einer Gans ("Soße zur Gans"). Das Tier innen und außen trocken tupfen.
Zwiebeln schälen und in grobe 1/2 Ringe schneiden.
Karotten schälen, in grobe Stücke schneiden und alles in eine ausreichend große Auflaufform oder ein tiefes Backblech verteilen.

Auf einem Bett aus Zwiebeln und Karotten wandert der Vogel in den Ofen


Den Vogel darauf legen und die Flügelspitzen unter den Körper stecken. So verbrennen sie nicht und das Tier liegt stabil.
Zubereitung
Butter in einem kleinen Topf bei mittlerer Hitze schmelzen lassen, bis sie gerade anfängt zu bräunen. Dann die Kräuter hineingeben und genau 60 Sekunden darin wenden - nicht mehr, nicht weniger. So wird die Butter aromatisiert.
Die Kräuter herausnehmen und im Brustraum des Truthahnes verteilen.
Beine mit Metzgerzwirn zusammenbinden.
Die Pute mit der aromatisierten Butter bepinseln, bis alle Butter aufgebraucht ist. Dadurch bekommt sie ihre schöne Farbe. 
Mit Salz und Pfeffer würzen und ab in den Ofen damit, pro Pfund ca. 15 Minuten, bei 170 °C Ober-/Unterhitze.
Und das ist auch schon alles!
Wenn eine Kerntemperatur von 79 °C erreicht ist, kann serviert werden.

Blick von hinten


Fazit
Ein Braten wie aus einem Kochmagazin. Goldbraune knusprige Haut, zartes und saftig Fleisch; genau so wie es sein soll und alles ohne komplizierte Techniken. Einzig mit meinem Ofen ist das so eine Sache, der zickt nämlich ständig rum und die Temperaturverteilung im Innennraum ist sehr ungleichmäßig. Toll wäre da natürlich ein Profiofen, wie zum Beispiel von Küppersbusch. Doch das wird wohl leider bis auf weiteres ein Traum bleiben.