Die Flagge der Türkei. (c)commons.wikimedia.org
Die politisch brodelnde Türkei kommt wieder in eine heiße Phase: Waren 2013 die Proteste vorherrschend, hat Ministerpräsident Erdogan nun seine Schlüsse gezogen und Twitter verboten.
Warum verbietet Erdogan Twitter?
Vom Istanbuler Taksim-Platz ausgehend gingen 2013 Proteste gegen den Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan aus. Dabei wurde für die Organisierung aktiv das Twitter mit seinen kommunikativen Möglichkeiten genutzt. Infolge kam es u.a. zu Verhaftungen von Demonstranten, die auf Twitter die Proteste aktiv organisierten. Im Juni 2013 wurde Ministerpräsident Erdogan wie folgt zitiert: „Es gibt etwas, was sich Twitter nennt – eine Plage. Die größten Lügen sind hier zu finden. Für mich sind die sozialen Medien die schlimmste Bedrohung von Gesellschaften.“Ironischerweise besaß und besitzt Erdogan selbst u.a. eine Facebook-Fanseite und ein Twitter-Profil mit mehreren Millionen Abonnenten.
Twitter in der Türkei abgeschaltt
Am 21. März 2014 ließ Erdogan Twitter in der Türkei abschalten. Zu jener Zeit entfielen 4,1 Prozent des weltweiten Traffics bei Twitter allein auf die Türkei:
Türkei: Woher die Twitter-User kommen. (c)statista.de/zeit-online.de
Neben öffentlichen Protesten kritisierten Vertreter der Europäischen Union und anderer Staaten diesen Schritt als Eingriff in die freie Meinungsäußerung. Ministerpräsident Erdogan erklärte daraufhin, dass bei Twitter „Rufmord“ betrieben werde. Im Vorfeld der Abschaltung kursierten u.a. auf Twitter mehrere Tondokumente, die Erdogan Korruption nachweisen sollten.