Im Wettkampf um die schönsten Skandale wollte die Türkei offensichtlich auch mal auf’s Siegertreppchen. Türkische Politiker suchten in vermeintlich trautem Kreise nach einem Vorwand, um Kampfpanzer nach Syrien rollen zu lassen. Ein heimlicher Gesprächsmitschnitt und dessen Veröffentlichung durchkreuzten die Pläne jedoch
Verrückte gibt es, wie wir seit vergangenem Donnerstag wissen, auch in der Türkei. Die Rede ist von einem Vieraugen- Gespräch zwischen dem türkischen Außenminister Ahmet Davutoglu, seinem Staatssekretär Feridun Hadi Sinirlioglu, dem Geheimdienstchef Hakan Fidan und dem Vizegeneralstabschef Yasar Güler. Nur wenige Tage nach dem Abschuss eines syrischen Kammpfjets über syrischem Boden wurden bereits erneut eifrige Überlegungen angestellt, wie der Konflikt zu vertiefen sei. Kern des Gesprächs war die Suche nach einem Vorwand, um Syrien anzugreifen. Wie aus dem heimlichen Mitschnitt hervorgeht, wurde erwogen, türkische Soldaten nach Syrien zu schicken, damit diese dann Raketen auf türkisches Territorium abfeuern. Eine klassische False Flag Operation also, die einen veritablen Kriegsgrund gegen den südlichen Nachbarn geliefert hätte.
Das Praktische an dem Plan, die Raketeneinschläge würden türkisches Hoheitsgebiet verletzen ohne jedoch die syrisch- türkische Grenze zu passieren. Vielmehr zielte der Angriff auf das Grab von Schah Süleyman ab. Dieses befindet sich zwar auf syrischem Boden nordöstlich von Aleppo, die Türkei jedoch definiert das 10.000 Quadratmeter große Gelände als türkisches Gebiet. Bei Süleyman Şah Türbesi, dem das Grab gewidmet ist, handelt es sich um den Großvater des Begründers der Osmanischen Dynastie. Die der Al- Nusra- Front nahe Islamistengruppe ISIL (Islamischer Staat im Irak und Syrien) hatte angedroht, das Grab dem Erdboden gleich zu machen, da Personenkult per se unislamisch sei. Nachdem das Vierergespräch bekannt geworden und der Plan aufgeflogen war, steht die Türkei heute wieder einmal vor einem diplomatischen Scherbenhaufen.
Wer den geheimen Mitschnitt geleakt hat, ist unbekannt. Die meisten zeigen reflexartig mit dem Finger auf Putin . Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass auch westlich Geheimdienstleute sich an dem Spiel beteiligen. Die sind gut informiert, wissen relativ genau, was auf uns zukommt und sind damit vielleicht genauso wenig einverstanden wie das Gros der Menschheit. Wer stirbt schon gerne für fremde Rüstungsmilliarden. Zur Übersetzung des Geheimgespräches geht es hier lang